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Alle lieben Emma

Titel: Alle lieben Emma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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an und dachte: Ich muss unbedingt mit dir reden, schmeiß die Nebelkrähe auf der Stelle raus!
    Aber Tim zuckte nur mit den Schultern und sagte: »Warum nicht. Spielst du mit, Emma?«
    »Nein«, antwortete ich. »Keine Lust.«
    Ich ging aus dem Zimmer und knallte die Tür zu.
    In diesem Moment fasste ich einen Entschluss. Gesa und die Nebelkrähe mussten weg. Und zwar so schnell wie möglich.
    Jetzt brauchte ich nur noch einen richtig guten Plan.

 
 
 
5. Kapitel
Wie wird man eine
Nebelkrähe wieder los?
     
    ch lag in meiner Hängematte und dachte nach. Endlich hatte ich was Nettes gefunden, womit ich mich ablenken konnte! Auch wenn ich mir nicht ganz sicher war, ob Oma so etwas gemeint hatte. Aber egal. Wie konnte ich die Eindringlinge wieder loswerden? Eins war sicher: Das würde nicht einfach werden. Freiwillig würden sie bestimmt nicht verschwinden.
    Vielleicht sollte ich einen neuen Mann für Gesa suchen. Dann würde sie bestimmt bei ihm einziehen und wir hätten wieder unsere Ruhe.
    Aber welcher Mann würde Gesa schon nehmen? Das hatte Papa auch gesagt und er musste es doch wissen, oder? Schließlich war er selbst ein Mann. Spätestens wenn die Nebelkrähe angewackelt kam, würde sowieso jeder vernünftige Mensch die Flucht ergreifen. Egal, ob Mann oder Frau.
    Außerdem wollte Gesa gar keinen Mann, so wie ich das bisher mitbekommen hatte. Sie sagte immer, dass Frauen ohne Männer besser dran wären und dass ihr ein Mann nur ein Klotz am Bein wäre.
    Also war das mit dem Mann wohl keine so gute Idee. Ich musste mir etwas anderes überlegen.
    Unten klingelte das Telefon. Ich ließ es klingeln. War bestimmt sowieso nicht für mich. Wer sollte mich schon anrufen? Lea war immer noch im Urlaub. (Leider! Zu zweit hätten wir bestimmt in null Komma nichts tausend supertolle Ideen gehabt.) Und mit Papa hatte ich gestern erst telefoniert. Er wollte nächste Woche mit Tim und mir Eis essen gehen. Was anderes fiel ihm momentan offenbar nicht ein, aber das fand ich auch nicht weiter schlimm. Eis ist schließlich immer gut. Und vielleicht war es gar nicht so schlecht, wenn Tim mitkam. Schließlich mussten wir endlich mal unseren Zeltausflug planen.
    Vielleicht war dann die Stimmung auch nicht so komisch wie letzten Samstag, als ich mich alleine mit Papa im Venezia getroffen hatte. Ich durfte mir bestellen, was ich wollte. Also hab ich nacheinander ein Spaghetti-Eis, einen großen Erdbeerbecher und einen Bananen-Split gegessen. Das hatte den Vorteil, dass ich was zu tun hatte und nicht reden musste. Papa hat auch nicht viel gesagt. Nach dem ganzen Eis war mir ein bisschen schlecht. Das kann aber auch daran gelegen haben, dass alles so merkwürdig war. Ich bin natürlich schon tausendmal mit Papa Eis essen gewesen. Aber diesmal war es anders. Diesmal hatten wir eine Verabredung. Ich bin alleine zum Venezia gefahren und hinterher hat mich Papa zum Bus gebracht. Er hat gewunken, als der Bus losfuhr, und mir war plötzlich zum Heulen zumute. Ich musste an Meike denken. Vielleicht stimmte es ja gar nicht, dass sie die Sache mit der Scheidung ihrer Eltern so toll fand. Vielleicht sagte sie das nur, damit sie nicht zugeben musste, wie schrecklich es in Wirklichkeit war.
    »Emma, Telefon!«, rief Mona.
    Ich stieg aus der Hängematte. Vielleicht hatte Papa ja gestern noch etwas vergessen. Dann konnte ich ihn gleich daran erinnern, dass er noch die Heringe für unser Zelt kaufen musste.
    »Da ist ein Bastian dran«, flüsterte Mona, als ich nach unten kam, und hielt mir den Hörer hin. »Der klingt aber nett!«
    Ich sah Mona misstrauisch an. Wollte sie mich auf den Arm nehmen? Aber dann fiel mir ein, dass sie ja gar nichts von Bastian wusste.
    Ich schluckte und nahm den Hörer. Mona ging in die Küche. Ich überlegte kurz, ob ich einfach auflegen sollte. Dann würde sich der Blödmann aber wundern!
    Andererseits war es eine gute Gelegenheit, ihm mal so richtig die Meinung zu sagen. Ich holte tief Luft und drückte den Hörer an mein Ohr.
    »Hallo?«
    »Hi, hier ist Bastian.«
    »Aha. Und was willst du?«
    »Äh – och, nichts Besonderes. Ich dachte, ich meld mich mal wieder. Wie geht's dir denn so?«
    Ich schnaubte vor Wut in den Hörer. Jungs sind manchmal wirklich bescheuert!
    »Mir geht's super!«, sagte ich. »Was dachtest du denn?«
    »Keine Ahnung ... äh ... ich dachte, wir könnten vielleicht unsere Verabredung nachholen. Weil es doch letzte Woche nicht geklappt hat ...«
    »Nicht geklappt?«, brüllte ich in den Hörer.

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