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Alle lieben Merry

Alle lieben Merry

Titel: Alle lieben Merry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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und Charlene mit ihren bloßen Füßen und den nassen Haaren.
    Er seufzte.
    Ein wirrer Wortschwall folgte. Jack versuchte, seinen aufgeregten Besuch beiseite zu nehmen und alles zu erklären, aber Heather wiederholte immer wieder: “Schau, es ist offensichtlich, dass du hier alle Hände voll zu tun hast. Wir verschieben es auf ein andermal.” Was vernünftig geklungen hätte, wenn ihr Ton nicht so frostig wie der Nordwind gewesen wäre. Merry trat zu ihnen, um zu helfen.
    “Wir sind wirklich nur Nachbarn. Wir hatten einen Kurzschluss. Es war alles ein totales Chaos, also hat uns Jack hereingelassen, damit wir eine Dusche nehmen konnten, aber wir gehen gleich wieder …”
    “Merry”, sagte Jack, “bitte versuch nicht zu helfen.”
    Und die Frau sagte: “Ich weiß nicht, wer Sie sind, und ich wüsste auch nicht, wer mit Ihnen gesprochen hat.”
    “Hey, kein Grund, unfreundlich zu werden”, warf Jack rasch ein. “Es ist eben etwas dazwischengekommen. Keiner hat darum gebeten, aber jetzt ist es nun mal so.”
    “Ganz recht,
etwas
ist dazwischengekommen”, wiederholte die Frau und rauschte davon, nicht ohne die Tür unsanft hinter sich zuzuwerfen.
    Jack seufzte wieder. Merry begann sofort, sich zu entschuldigen. “Es tut mir so schrecklich leid …”
    Aber er schaute nur Charlene an. “Was hältst du von diesem Theater?”
    Charlene hatte sich auf die Küchentheke gesetzt und schien das Schauspiel mit wachsendem Vergnügen zu beobachten. Sie zuckte mit den Achseln. “Ziemlich üble Sache. Aber ich glaube, Sie verdienen etwas Besseres als sie.”
    Merry war verblüfft. Sowohl darüber, wie Charlene die Lage erfasst hatte, als auch über ihre Meinung. Dann aber wandte sie sich wieder an Jack. Irgendwie musste sie den Schaden wiedergutmachen, den sie angerichtet hatte. “Jack, du solltest ihr nachgehen. Der Dame. Ich meine, sie anrufen und …”
    “Habe ich irgendetwas gesagt, dass dir einen Grund zur Annahme geben könnte, ich würde Ratschläge bezüglich meines Liebeslebens benötigen?”
    Okay. Er war im Moment natürlich etwas gereizt. Entschuldigend hob sie die Hände, merkte aber sofort, dass das geborgte Sweatshirt – obwohl es so groß wie ein Zelt war – beträchtlich nach oben rutschte, als sie die Arme in die Luft streckte.
    Sein Blick glitt rascher nach unten, als ein Politiker lügen konnte – also in rasantem Tempo.
    Merry fummelte an ihrem Sweatshirt. “Wir gehen einfach wieder hinüber …”
    “Ich fürchte, das ist das Einzige, was
nicht
passieren wird. Eine der großen Birken hinter dem Haus ist auf die Stromleitung und auf das Dach gefallen. Ich habe beim Elektrizitätswerk angerufen. Sie kommen noch diesen Abend, denn das Kabel steht unter Strom. Man wird sich also rasch darum kümmern, aber ihr werdet heute Nacht nicht dort schlafen.”
    Merry zupfte wieder an ihrem Shirt. “Na gut, in Ordnung. Ich nehme an, ich kann zumindest kurz hinübergehen und meine Handtasche holen. Wir können in ein Motel fahren. Es war uns wirklich eine große Hilfe, dass wir hier duschen und die Farbe loswerden konnten, aber wir möchten dir keine weiteren Umstände …”
    “Ein Motel ist eine Schnapsidee”, entgegnete Jack sofort. “Die Jungs sind nicht da, ihre Zimmer sind frei, hier ist also jede Menge Platz. Und wenn die Leute vom E-Werk fertig sind, habt ihr es nicht weit nach Hause.”
    “Es tut mir einfach so leid, dass wir dir Unannehmlichkeiten bereiten.” Sie wusste nicht, was sie sonst noch sagen sollte. Er schien nicht richtig böse auf sie zu sein. Nur gereizt. Verständlicherweise. Sie hatte ihm sein Date und den ganzen Samstagabend gründlich vermasselt.
    “Tja, ich glaube Charlene hat recht. Möglicherweise habt ihr zwei mich vor einem schlimmen Schicksal gerettet, nicht wahr, Kleines?” Er schlang kumpelhaft einen Arm um Charlenes Schultern. “Bist du hungrig?”
    “Ich sterbe vor Hunger.”
    “Vielleicht habe ich ja noch etwas im Kühlschrank. Zumindest Erdnussbutter. Und jede Menge tiefgekühltes Zeug. Oder …”
    “
Oder
wir könnten eine Pizza bestellen”, ergänzte Charlene hoffnungsvoll.
    “Genau daran habe ich auch gedacht, etwas Schnelles.”
    Also ließen sie sich Pizza kommen und machten es sich im Wohnzimmer gemütlich, wo Charlene und Jack sich einen Actionfilm ansahen, der sie offenbar sehr faszinierte. Merry beobachtete die beiden und merkte, wie sie innerlich ruhiger wurde. Die zwei verstanden sich prächtig – vielleicht deshalb, weil Jack ungefähr

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