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Alle meine Schuhe

Alle meine Schuhe

Titel: Alle meine Schuhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hepburn Lucy
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gescheuert hätte. Hast du Colin Farrell für dich selbst behalten, als du in Irland warst? Aber, hey, jetzt hast du einen ganzen Kontinent zu erobern! Fang mit Leonardo DiCaprio an, geh dann über zu Josh Lucas – mach aber einen Bogen um Kevin Federline. Bin gespannt, bei wem du am Ende hängen bleibst!!! -
    Ich muss dir noch erzählen, was alles auf dem polnischen Ball passiert ist – ich wünschte, du wärst da gewesen, Amy, es hätte dir richtig gut gefallen!!!
     
     
    Debbies E-Mail war mehrere Seiten lang, also kuschelte sich Amy in die Ecke eines von Sergeis beigen Sofas und balancierte den Laptop auf ihren Knien.
     
    Dann fange ich mal an. Aber eins nach dem anderen. Mein Kleid war der Renner. Ich sah umwerfend aus – mich zu überreden, das goldfarbene und nicht das schwarze zu nehmen, war ein Geniestreich von dir. Ich kam mir vor wie das einzige Mädchen mit Persönlichkeit unter all diesen kleinen schwarzen Cocktailkleidern – Mann, ich bin mit dem Teil vielleicht aufgefallen! Gabriel fielen fast die Augen aus dem Kopf, als er mich sah. (Habe ich schon erwähnt, dass er Gabriel heißt? Ist das nicht verrückt? Aber ein Engel ist er wahrlich nicht, warte ab …)
    Wo war ich gerade, ach ja, das Kleid – vielleicht hätte ich es doch eine Nummer größer nehmen sollen, wie du gesagt hast, aber hey, damit tanzen konnte ich, und mein Dekolleté war ganz schön, na ja, seien wir ehrlich, fesselnd.
    Jedenfalls, der Ball fand in einem riesigen Landhotel an der Stadtgrenze statt. Ich sagte Gabriel, dass wir uns an der Bar treffen. Gruselige Vorstellung, er würde mich zu Hause bei Mum und Dad abholen! Dad hätte ihm auf den Zahn gefühlt, ob seine Absichten denn auch ehrenhaft seien (natürlich waren sie das nicht!). Und Mum hätte ihm eine Tasse Tee angeboten – der Albtraum schlechthin! Das alles habe ich bewusst hinter mir gelassen, als ich vor Jahren nach London zog.
    Ich traf also mit der zurzeit angesagten Verspätung ein und wackelte auf diesen goldfarbenen Gina-Sandaletten mit Strasssteg, zu denen du mich überredet hast (noch ein guter Schachzug – ich schulde dir was), in die Hotelbar. Dazu hatte ich mir von Mum eine schlichte schwarze Stola geliehen und das Haar zu diesem eleganten Knoten hochgesteckt, den Jes mir vor einem Jahr oder so beigebracht hat. In den Knoten habe ich eine Feder gesteckt und dann noch einen Hauch Hair Glitter aufgestreut – wirklich nur eine Nuance, ich wollte schließlich nicht Gefahr laufen, wie eine riesige Weihnachtsdekoration aufzutreten. Aber keine Sorge – ich sah geil aus. Ich marschierte also da rein. Gabriel wartete an der Bar, in schwarzem Smoking mit weißer Fliege. Er sah klasse aus, richtig sexy, aber irgendwie – MASSIV, du verstehst? Als hätte er unter dem Smoking noch was drunter!!! Sein Kopf saß direkt auf den Schultern – von Hals keine Spur – und seine Oberschenkel drohten die Hosenbeine zu sprengen … aber ich habe mich schnell daran gewöhnt, falls du weißt, was ich meine. Er schnappte mich einfach und küsste mich DREIMAL: linke Wange, rechte Wange, linke Wange. Die Stola rutschte mir von den Schultern, er schaute nach unten, und … Amy, du hättest seinen Blick sehen sollen! Es hat ihn förmlich umgehauen! Sichtlich beeindruckt (wie hätte es auch anders sein können? Hehe) zögerte er und starrte mein Dekolleté an, als würde er jeden Moment seinen Kopf darin versenken. Aber dann stellte er sich aufrecht hin und sagte doch tatsächlich: »Debbeeee, da wo ich herkomme, ziehen sich die Frauen normalerweise nicht so an. Das ist unanständig.« Ich erwiderte: »Gabriel, Süßer, da wo ich herkomme, erinnern sich Männer an ihre guten Manieren. Und wenn ich nicht innerhalb von FÜNFZEHN Sekunden einen Wodka und eine Cola in Händen halte, wird DIESE Frau in DIESEM Kleid durch DIE Tür da vorn verschwinden und du wirst dir eine ANDERE suchen müssen, die du heute Abend kritisieren kannst.« Und Amy, weißt du was? Danach war er das reinste Schoßhündchen!!! Habe ich es nicht schon immer gesagt: Je taffer die Kerle, desto mehr genießen sie es, in die Schranken gewiesen zu werden?
    Er trank dann auch Wodka, aber Schlag auf Schlag, in einem Zug runter, und ich glaube, er hatte schon ein paar intus, bevor ich überhaupt anfing (kann es sein, dass er sich Mut antrinken wollte?). Dann fing er an, mir vorzuschwärmen, wie schön ich sei und dass ich unbedingt in sein Fitnessstudio kommen müsse. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, vielleicht

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