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Alle meine Schuhe

Alle meine Schuhe

Titel: Alle meine Schuhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hepburn Lucy
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und diesem Ort liegen, dachte sie, während im Rückspiegel Burren Lodge hinter einem sanften Hügel verschwand.

14. Kapitel
    N achdem sie eine Nacht und einen Tag lang mit Warten verbracht hatte, folgte ein unruhiger, schlafloser Flug über den Atlantik. Ausgerechnet am 4. Juli landete Amy in den USA. Aber meine unkonventionelle Reise passt ja auch zum Unabhängigkeitstag, dachte sie.
    Gemäß Sergeis genauer Wegbeschreibung, die sie sich in einem Internetcafe in Shannon heruntergeladen hatte, war sie vom Flughafen aus direkt ins Zentrum Manhattans gefahren. Darauf hatte sie sich gefreut – New York! Wie hatte sich ihr Leben in weniger als einer Woche verändert? Von der bequemen Routine – Arbeit, Justin und gelegentliche Einkaufsorgien in Schuhgeschäften – war nichts mehr übrig, stattdessen war sie wohl zu einer Single-Frau geworden, die ganz allein ins Herz des Big Apples reiste.
    Trotz des Jetlags und eines zunehmenden Gefühls von Anspannung und Erschöpfung verschlug ihr die Skyline den Atem, als das gelbe Taxi über den New Jersey Turnpike fuhr, in den Lincoln Tunnel einbog und auf die Stadt zusteuerte.
    In Manhattan angekommen, bat Amy den Fahrer, mit ihr eine kleine Rundfahrt zu machen. Das alles war so atemberaubend, dass sie nichts verpassen wollte.
    Amy konnte kaum glauben, tatsächlich hier zu sein.
    Nichts – kein Foto, keine Fernsehsendung, kein Film – wurde dem Ausmaß dieser Stadt wirklich gerecht. Natürlich hatte sie schon Wolkenkratzer gesehen, aber hier konnte sie sich fast nicht zurückhalten, vor Begeisterung aufzuschreien, als sie auch nur einen Blick auf die Freiheitsstatue erhaschte. Wie ein Fels in der Brandung ragte sie prachtvoll und gigantisch in der Bucht auf. Da durchstieß das majestätische Chrysler Building die Wolkendecke und dort ragte das Empire State Building würdevoll und imposant in die Höhe.
    Es waren jedoch die Einkaufsstraßen, die Amys Herz höher schlagen ließen. Mit offenem Mund bestaunte sie den Jimmy Choo Flagship-Store, und das exotisch dekorierte Schaufenster mit den angesagtesten Manolo Blahniks der Saison verschlug ihr den Atem. Amy wünschte, Debs und Jes wären hier und könnten all das sehen.
    Sie stellte sich vor, wie sie zu dritt hier entlangstolzierten, beladen mit den exklusivsten Tragetaschen, genau wie in Sex and the City. Wo sie in New York auch hinschaute, fühlte sie sich an einen Film oder eine Fernsehserie erinnert. Blickte sie die eine Straße hinunter, dachte sie an düstere Atmosphäre in CSI: NY, während ihr bei einer anderen sofort der Glamour von Der Teufel trägt Prada einfiel. Und eine dritte zeigte die halsabschneiderische Welt von Wall Street.
    Nach einem Kurztrip durch Manhattan stieg sie an der Penn Station aus und wurde von einer wahren Geräuschexplosion empfangen: Autohupen, Hubschrauber, die über der Stadt kreisten, dieser typische New Yorker Akzent und Heerscharen von Touristen, die in ihrer jeweiligen Landessprache aufgeregt schnatterten, sowie Männern und Frauen in schicken schwarzen Anzügen und Kostümen, die den Bürgersteig entlangeilten. Sie fühlte sich wie an einem Filmset. Die ganze Stadt pulsierte vor Leben und einem Hauch Abenteuer.
    Fantastisch! Zum Glück kehre ich wieder hierher zurück. Wo ist nur die Bushaltestelle …?
    Der Bus, mit dem sie die dreistündige Fahrt nach Norden zu Sergeis Sommerhaus in der Küstenstadt East Hampton fuhr, trug den Namen Hampton Jitney und war laut Sergei berühmt dafür, reiche New Yorker aus der Stadt hinaus in ihr Wochenendvergnügen zu befördern. Amy ließ sich auf einen Sitz fallen und machte es sich bequem, um die Fahrt zu genießen. Aber ärgerlicherweise wurde sie bald von Müdigkeit übermannt und verschlief den größten Teil der Strecke. Am Zielort musste sie vom Fahrer geweckt werden.
    East Hampton lag an der östlichen Spitze von Long Island in Suffolk County, New York State. Amy wusste sowohl von Sergei als auch durch eine flüchtige Recherche vor ihrer Abreise, dass sie hier herrliche Sandstrände, Leuchttürme, Windmühlen und hübsche Geschäfte direkt vor der Haustür hatte, vorausgesetzt, sie konnte sich dazu aufraffen.
    Heute wollte sie aber nur noch schlafen und sich darauf vorbereiten, am nächsten Tag die nordamerikanische Etappe ihrer Suche anzugehen.
    An der Bushaltestelle wurde sie von Sergeis lebhafter Haushälterin abgeholt, einer winzigen Frau um die sechzig mit gefärbtem, rabenschwarzem Haar, olivenfarbener Haut und einem freundlichen

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