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Alle meine Schuhe

Alle meine Schuhe

Titel: Alle meine Schuhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hepburn Lucy
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Kräuterstrauß!!!
     
     
    Obwohl Amy die Geschichte ihrer Freundin köstlich fand, konnte sie ein Gähnen nicht unterdrücken. Sie streckte sich. Es war ein langer Tag, und sie wurde wehmütig. Als sie ein Kind gewesen war, hatte ihre Mutter immer Kräuter im Blumenkasten vor dem Küchenfenster gezogen. Manchmal zerrieb sie ein oder zwei Blätter zwischen den Fingern und Amy atmete das frische Aroma ein. Sie fasste einen Entschluss: Was auch immer bei ihrem Abenteuer herauskommen würde, ihr nächstes Zuhause musste einen wunderschönen Blumenkasten voller Kräuter haben.
     
    Schließlich habe ich es tatsächlich mit ihm auf die Tanzfläche geschafft und, du meine Güte, er war vielleicht anstrengend! Er fuchtelte derartig mit den Armen herum, dass er einen drei Meter großen Sperrbereich um sich herum brauchte, sonst bestand für andere ernsthaft Gefahr, ein Auge oder ein paar Zähne zu verlieren. Hey, du kennst doch den Spruch: Wenn man wissen will, wie ein Mann im Bett ist, muss man ihn sich nur auf der Tanzfläche ansehen? Wenn man danach geht, überlebt niemand eine Nacht mit Gabriel!!!
    Und die langsamen Tänze – oh Mann, ich bekam kaum Luft, so fest hat er mich gedrückt! Vielleicht hat er in mir ein menschliches Fitnessgerät gesehen? Und gleichzeitig seine Oberarme trainiert, während er mich, die englische Mieze, anhimmelte?
     
     
    »Du hattest ja wirklich eine anstrengende Zeit mit ihm, Mademoiselle«, sagte Amy.
     
    Am Ende erlahmte er ein bisschen – wahrscheinlich machte sich der Wodka doch bemerkbar. Er hat sich also an mich gehängt wie ein Sack und nicht mehr losgelassen – Kopf auf meine Schulter, Arme um meine Taille, du weißt schon. Dazu fuhr er ununterbrochen mit den Händen meinen Rücken rauf und runter, und ich musste sie ständig von meinem Hintern nehmen, bis ich ihm schließlich sagte: »Gabriel, wenn dir in meinem Land eine Frau sagt, du sollst die Finger von ihrem Arsch lassen, dann meint sie es normalerweise auch so.« Er hatte den Hinweis verstanden, machte aber trotzdem auf schwer verliebt und erzählte mir, ich sei »so wunderrrschön« und dieses ganze Zeug …
    Und dann …
    Mist, muss los, Jes zerrt mich schon hier raus. Feueralarm-übung. War so vertieft, dass ich es gar nicht gehört habe. Wunderte mich schon, warum so viele Leute an meinem Büro vorbei...
     
     
    Von: Amy
    An: Debs
    Thema: Polnischer Ball
    Debs, du Heldin. Im Vergleich dazu ist es bei mir richtig harmlos zugegangen. Also nichts Erwähnenswertes. – Kann allerdings damit angeben, dass das Schicksal bei diesem Abschnitt meines Abenteuers mir wohl gesonnen ist. Ich hatte nämlich gar nicht geplant, jenes Paar zu suchen, das in eine Stadt namens Patchogue geschickt wurde. Ich habe zwar lediglich eine Postfachnummer und den Namen Alice Hewitt – aber keine direkte Adresse. Als Sergei mich netterweise in sein Haus einlud, habe ich jedoch entdeckt, dass dieses Patchogue ganz in der Nähe liegt. Das nennt man wohl einen glücklichen Zufall, nicht wahr? Amy xxx
     
     
    Amy schaltete den Computer aus und ging langsam nach oben. Erschöpft und ziemlich einsam fragte sie sich, was der morgige Tag wohl bringen würde. Trauma oder Triumph?

15. Kapitel

    N ach zwölf Stunden Schlaf im größten Bett, in dem sie je gelegen hatte, fühlte sich Amy wie neugeboren. Voller Frische und Optimismus verschlang sie drei Blaubeermuffins, die Maria ihr netterweise vorbeigebracht hatte, und trank vier Tassen köstlichen Kaffee. Sie zog sich hellblaue Shorts und ein weißes, rückenfreies T-Shirt an.
    Durch das Fenster sah sie den Pool hinter dem Haus in der Morgensonne glitzern. Amy ging hinaus, betrachtete sehnsüchtig das Wasser und fragte sich, ob eine Runde im Pool nicht genau das Richtige wäre, um sich für den Tag in Schwung zu bringen. Aber dann verscheuchte sie den Gedanken schnell.
    Keine weiteren Verzögerungstaktiken. Klar könnte ich problemlos den ganzen Tag hier verplempern, aber würde mir das meine Schuhe zurückbringen?
    »Du kommst später dran«, rief sie dem leise plätschernden Wasser zu, bevor sie wieder hineinging, um ihre Tasche zu holen.
    Die warme Sonne tat so gut, dass Amy zu Fuß zur Autovermietung ins Stadtzentrum ging. Der Weg führte durch schattige Vorortstraßen in Richtung Strand. Es war wunderbar, das Meer zu riechen – mild und sanft, ganz anders als der scharfe, kräftige Geruch in Ballyvaughan, nur etwa dreihundert Schwimmtage entfernt von hier.
    Ein Dutzend Versicherungsformulare

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