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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Raum.
    »Das Zeta-Potential baut sich auf … aber nur langsam. Trotzdem sind die Stromfunktionen unregelmäßig, und ich weiß nicht, was wir zu erwarten haben. Ach, hallo, Cutie! Ich dachte, du wärst damit beschäftigt, die Installation des neuen Triebwerkes zu überwachen.«
    »Ist schon fertig«, sagte der Robot gelassen, »und ich bin gekommen, um mit Ihnen ein kleines Gespräch zu führen.«
    »Oh«, rief Powell, dem das alles höchst unbequem war. »Na, setz dich nur! Nein, nicht auf den Stuhl da. Eines seiner Beine sitzt nicht mehr ganz fest, und du bist ja nicht gerade ein Leichtgewicht.«
    Der Robot tat, wie ihm befohlen war, und sagte freundlich: »Ich bin zu einem Entschluß gekommen.«
    »Fahr fort, Cutie! Wir sind beide ganz Ohr.«
    »Ich habe die letzten beiden Tage in konzentrierter Selbstbeobachtung verbracht«, sagte Cutie. »Die Resultate sind äußerst interessant. Ich begann mit der einzigen sicheren Annahme, die mir zur Verfügung stand. Ich selbst existiere, weil ich denke …«
    Powell stöhnte. »Schau einer an, ein Robot-Descartes!«
    »Wer ist Descartes?« wollte Donovan wissen. »Hör mal, müssen wir wirklich diesem stählernen Idioten …«
    »Sei still, Mike!«
    Cutie fuhr unbeirrt fort: »Die Frage, die sich sofort stellte, war: Was ist eigentlich die Ursache meiner Existenz?«
    Powells Kiefer sank herab. »Du bist ein Narr. Ich habe dir doch schon gesagt, daß wir dich gemacht haben.«
    »Und wenn du es nicht glaubst«, fügte Donovan hinzu, »so werden wir dich mit großer Freude einfach wieder auseinandernehmen.«
    Der Robot spreizte voller Verachtung seine starken Hände. »Ich denke nicht daran, auch nur das geringste einfach Ihrer Autorität wegen zu akzeptieren. Eine Hypothese muß mit Vernunftgründen aufrechterhalten werden, sonst ist sie vollkommen wertlos. Es widerspricht aber allem logischen Denken, daß Sie mich geschaffen haben sollen.«
    Powell ließ seine Hand besänftigend auf Donovans plötzlich geballte Faust fallen. »Und warum sagst du das?«
    Curie lachte. Es war ein sehr unmenschliches Lachen – der wohl maschinenmäßigste Gefühlsausdruck, den er sich bisher geleistet hatte. Das Lachen war scharf und explosiv, so regelmäßig wie ein Metronom und ebenso unbeirrbar.
    »Schauen Sie sich doch einmal selber an!« sagte er. »Ich sage dies keineswegs in verächtlichem Sinn, aber schauen Sie sich doch nur selber an! Das Material, aus dem Sie hergestellt sind, ist weich und schlaff. Ihm fehlt alle Dauerhaftigkeit und Stärke. Periodisch versinken Sie in ein Koma, und die kleinste Schwankung von Temperatur, Luftdruck, Feuchtigkeit oder Strahlungsintensität vermindert Ihre Leistungsfähigkeit. Sie sind ein lächerlicher Notbehelf. Ich aber bin ein vollendetes, ein fertiges Produkt. Ich absorbiere ganz unmittelbar elektrische Energie und verbrauche sie mit einem Wirkungsgrad von nahezu hundert Prozent. Ich bin aus starkem Metall zusammengesetzt, bin ständig bei Bewußtsein und kann mühelos jeden extremen Wechsel aller Umgebung ertragen. Dies sind Tatsachen, die zusammen mit der selbstverständlichen Voraussetzung, daß kein Wesen von sich aus ein anderes schaffen kann, das ihm selbst überlegen ist, Ihre dumme Hypothese in tausend Stücke reißen.«
    Donovan sprang auf und schrie: »Wenn wir dich nicht gemacht haben, wer hat es denn getan?«
    Cutie nickte ernst. »Ausgezeichnet, Donovan! Das war in der Tat die nächste Frage. Offensichtlich muß mein Schöpfer mächtiger sein, als ich es selber bin, und so bot sich am Ende nur eine Möglichkeit.«
    Donovan blickte verständnislos, während Cutie fortfuhr: »Welches ist der Mittelpunkt aller Tätigkeit hier in der Station? Wem dienen wir alle? Was nimmt unsere ganze Aufmerksamkeit in Anspruch?« Er schaute sich erwartungsvoll um.
    Donovan starrte seinen Kameraden verwundert an. »Ich wette, dieser blecherne Halbidiot spricht vom Kraftumformer selber.«
    »Stimmt das, Cutie?« grinste Powell.
    »Ich spreche vom Meister«, kam kalt und scharf die Antwort.
    Und das war das Signal für den Ausbruch eines brüllenden Gelächters Donovans. Selbst Powell konnte sich eines Kicherns nicht erwehren.
    Cutie war aufgestanden. Seine leuchtenden Augen wanderten von einem Erdenmenschen zum anderen. »Es ist dennoch so, und ich bin gar nicht erstaunt, daß Sie sich weigern, mir zu glauben. Ich bin sicher, daß Sie zwei nicht lange hier bleiben werden. Powell hat es selbst schon gesagt, daß anfangs nur Menschen dem Meister dienten,

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