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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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wohl, daß Sie beide Ihre Funktion verloren haben.«
    »Entschuldige mal!« Powell setzte sich steif auf. »Was meinst du eigentlich damit, wenn du sagst, wir beide hätten unsere Funktion verloren?«
    »Bis ich geschaffen wurde«, antwortete Cutie, »bedienten Sie den Meister. Dieses Privileg gehört jetzt mir, und Ihre einzige Existenzberechtigung ist damit verschwunden. Ist das nicht ganz klar?«
    »Nicht ganz und gar«, antwortete Powell bitter. »Aber was erwartest du jetzt eigentlich von uns?«
    Cutie antwortete nicht sofort. Dann schoß ein Arm heraus und legte sich um Powells Schultern. Der andere packte Donovans Handgelenk und zog ihn dichter heran.
    »Ich hab Sie beide gern. Sie sind niedrigere Kreaturen mit schlechten Denkfähigkeiten, aber ich spüre wirklich eine Art von Zuneigung für Sie. Sie haben dem Meister gut gedient, und er wird sich erkenntlich zeigen. Nun, nachdem Ihr Dienst beendet ist, werden Sie wahrscheinlich nicht mehr lange existieren. Solange Sie aber da sind, werden Sie mit Essen, Kleidung und Wohnung versorgt werden unter der Bedingung, daß Sie weder den Kontrollraum noch den Maschinenraum betreten.«
    »Er pensioniert uns, Greg«, schrie Donovan. »Tu doch was dagegen! Das ist einfach erniedrigend.«
    »Schau mal, Cutie, wir können das nicht mitmachen! Wir sind hier die Herren. Diese Station ist nichts als eine Schöpfung menschlicher Wesen, wie ich eines bin – menschlicher Wesen, die auf der Erde und auf anderen Planeten leben. Dies hier ist nur ein Energierelais. Du bist nur – ach was, Blödsinn.«
    Cutie schüttelte ernst den Kopf. »Dies ist nichts als eine Art fixer Idee. Wieso müßt ihr auf einem so völlig falschen Weltbild bestehen? Zugegeben, daß Nichtroboter keine Denkfähigkeit besitzen, bleibt immer noch das Problem der …«
    Seine Stimme erstarb. Er wurde nachdenklich und schweigsam. Im Flüsterton knirschte Donovan: »Hättest du nur ein Gesicht aus Fleisch und Blut, ich würde es zusammenschlagen!«
    Powells Finger spielten mit seinem Schnurrbart. »Hör mal, Cutie, wenn es so etwas wie die Erde gar nicht gibt, wie willst du dann das, was du durchs Teleskop siehst, erklären?«
    »Entschuldigen Sie bitte, wie?«
    Der Mann lächelte. »Ich habe dich wohl in die Enge getrieben, was? Seit wir dich zusammengesetzt haben, hast du, Cutie, selbst eine ganze Menge teleskopischer Beobachtungen gemacht. Hast du bemerkt, daß einige dieser Punkte sich in Scheiben verwandeln, wenn man sie durchs Fernrohr betrachtet?«
    »Ach, das me inten Sie? Natürlich kann ich das erklären. Es handelt sich ganz einfach um Vergrößerung. Mit ihrer Hilfe kann man dann den Strahl genauer ausrichten.«
    »Warum werden dann nicht auch die Sterne genauso vergrößert?«
    »Sie meinen die anderen Punkte? Nun ja, auf sie sind keine Strahlen gerichtet, und so ist eine Vergrößerung auch nicht nötig. Wirklich, Powell, für so dumm sollten Sie mich nicht halten!«
    Powell starrte bedrückt zur Decke. »Durch ein Teleskop sieht man aber doch mehr Sterne. Woher kommen die? Sprich doch, woher kommen denn die?«
    Cutie war ärgerlich. »Hören Sie mal, Powell, glauben Sie, ich bin so dumm, daß ich versuchen werde, eine physikalische Erklärung für jede optische Illusion unserer Instrumente zu finden? Seit wann ist die Evidenz, zu der wir durch unsere Sinne gelangen, stärker als die Kraft der Vernunft?«
    »Sieh mal«, verlangte Donovan plötzlich, während er sich Cuties freundschaftlichem, aber doch schwerem Arme entwand, »gehen wir doch mal den Dingen auf den Grund! Weshalb sind die Richtstrahlen überhaupt vorhanden? Wir geben dir eine gute logische Erklärung. Kannst du eine bessere finden?«
    »Die Strahlen«, kam die steife Antwort, »werden vom Meister für seine eigenen Zwecke ausgesandt. Es gibt eben Dinge« – er hob seine Augen nach oben –, »die wir nicht ergründen dürfen. In dieser Beziehung diene ich nur, frage aber nicht.«
    Powell ließ sich langsam nieder und vergrub den Kopf in seine zitternden Hände. »Mach, daß du ‘rauskommst, Cutie! Geh und laß mich nachdenken.«
    »Ich werde Ihnen was zu essen schicken«, sagte Cutie.
    Ein Stöhnen war die einzige Antwort, und der Robot verschwand.
    »Greg«, war Donovans geflüsterte Bemerkung, »was wir jetzt benötigen, ist eine gute und richtige Strategie. Wir müssen ihn packen, wenn er es am wenigsten erwartet, und ihn dann kurzschließen. Konzentrierte Salpetersäure in seine Gelenke …«
    »Sei kein Esel, Mike! Glaubst

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