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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Leute überall gebraucht werden, weil es immer schwieriger wird, jemanden zu finden, der wirklich mit Computern umgehen kann. Na, er hat mich mit zu sich genommen und mir seine Sammlung alter Computer gezeigt. Es ist sein Hobby. Er hat ganz kleine, die man tragen kann, und Rechenmaschinen, wie sie früher in Gebrauch waren. Er hat sogar ein Stück Papier, das er eine Multiplikationstabelle nannte.«
    Niccolo, der nur mit mäßigem Interesse zugehört hatte, sagte: »Warum haben die Leute damals nicht einfach einen Computer genommen?«
    »Das war doch, bevor sie welche hatten!« rief Paul.
    »Vorher?«
    »Na klar. Denkst du, die Leute hatten schon immer Computer? Hast du noch nie von Höhlenmenschen gehört?«
    Niccolo errötete. »Aber wie kamen sie denn ohne Computer zurecht?«
    »Das weiß ich auch nicht. Mr. Daugherty sagt, die Leute hätten damals einfach getan, was ihnen in die Köpfe kam, egal ob es gut war oder schlecht. Sie wußten nicht einmal, ob es gut war oder nicht. Die Farmer arbeiteten mit den Händen, und die Leute mußten alle Arbeit in den Fabriken machen und alle Maschinen bedienen.«
    »Das glaube ich dir nicht.«
    »Mr. Daugherty hat es gesagt. Es war ein furchtbares Durcheinander, sagt er, und die meisten Leute lebten im Elend. Aber jetzt laß mich endlich meine Idee erzählen.«
    »Fang schon an«, sagte Niccolo beleidigt. »Niemand hindert dich daran.«
    »Also, die Multiplikationstabelle bestand aus lauter kleinen Zeichen. Ich fragte, was sie bedeuten sollten, und Mr. Daugherty sagte, es wären Zahlen.«
    »Was?«
    »Jedes Zeichen war eine Zahl. Für eins machst du ein Zeichen, für zwei ein anderes, für drei wieder ein anderes, und so weiter.«
    »Wozu?«
    »So konnten die Leute ohne Computer rechnen. Natürlich mußten sie wissen, was die verschiedensten Zeichen bedeuteten. Mr. Daugherty sagt, daß früher alle Kinder diese Zeichen lernen mußten. Sie wurden auf Papier gemalt, das nannte man schreiben . Und das Entschlüsseln nannte man lesen . Er sagt, früher hätten die Leute ganze Bücher in solchen Zeichen geschrieben, und es gäbe noch welche im Museum, und wenn ich wollte, könnte ich sie mir dort ansehen. Ich habe schon alle Zahlen bis neun gelernt.«
    Er fuhr mit einem Finger durch die Luft, um es Niccolo zu zeigen. »Man kann lernen, ganze Worte zu schreiben. Ich fragte Mr. Daugherty, welche Zeichen man für ›Paul Loeb‹ machen muß, aber er wußte es nicht. Er sagte, im Museum wären Leute, die es mir sagen könnten. Diese Leute könnten sogar ganze Bücher entschlüsseln. Wenn wir also zum Museum gehen, können wir lernen, wie man Wörter in Zeichen schreibt. Sie werden es uns zeigen, weil ich in die Computerschule gehen werde.«
    Niccolo war enttäuscht. »Ist das deine ganze Idee? Das ist doch langweilig, Paul. Immer nur Zeichen zu malen!«
    »Kapierst du denn immer noch nicht? Du Dussel. Man kann damit geheime Botschaften schreiben!«
    »Was?«
    »Klar. Wozu ist das Reden gut, wenn dich jeder verstehen kann? Mit diesen Zeichen kann man geheime Botschaften schicken. Du kannst sie auf Papier schreiben, und niemand weiß, was du damit sagst, wenn er die Zeichen nicht selber kennt. Wir könnten einen Klub aufziehen, mit Regeln und einem Hauptquartier …«
    In Niccolos Brust begann sich Begeisterung zu regen. »Was für geheime Botschaften?«
    »Alle möglichen. Angenommen, ich will dir sagen, daß du zu mir kommen und den neuen Märchenerzähler sehen sollst, aber ich will nicht, daß die anderen mitkommen. Ich mache die entsprechenden Zeichen auf ein Stück Papier und gebe es dir. Du siehst es an und weißt Bescheid. Sonst keiner. Du kannst es ihnen sogar zeigen, und sie haben trotzdem keine Ahnung.«
    »Ha, das ist was!« stimmte Niccolo zu. Er war gewonnen. »Wann wollen wir anfangen?«
    »Morgen«, entschied Paul. »Ich werde Mr. Daugherty bitten, daß er mit den Leuten vom Museum spricht. Dann können wir gleich nach der Schule hingehen und lernen.«
    »Prima!« rief Niccolo. »Wir werden die Klubvorsitzenden!«
    »Ich werde Klubpräsident sein«, erklärte Paul beiläufig. »Du kannst Vizepräsident werden.«
    »Ist gut. Das wird fein. Das wird mehr Spaß machen als der Märchenerzähler.« Er erinnerte sich plötzlich und fragte ängstlich: »He, was ist mit meinem alten Märchenerzähler?«
    Paul untersuchte ihn kurz. Der Apparat nahm das langsam ablaufende Magnetband auf. Man hörte nur ein schwach vernehmbares Gemurmel. Paul wartete, bis das Band abgelaufen war,

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