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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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haben.«
    »Hmm?«
    »Verstehst du Roger, falls Multivac so klug wäre wie ein Mensch, könnten wir mit ihm reden und herausfinden, was da nicht stimmt, ganz gleich, wie kompliziert es ist. Falls er so dumm wäre wie eine Maschine, würde er auf so einfache Weise falsch funktionieren, daß wir es ohne Schwierigkeiten herausfinden könnten. Das Problem ist, daß er halb -klug ist wie ein Idiot. Er ist klug genug, um auf eine sehr komplizierte Weise fehlzufunktionieren, aber nicht klug genug, um uns dabei zu helfen, herauszufinden, was es ist. – Und das ist die falsche Klugheit.«
    Er sah ziemlich verdrießlich aus. »Aber was können wir tun? Wir wissen nicht, wie wir ihn klüger machen können – noch nicht. Und wir wagen es auch nicht, ihn dümmer zu machen, weil die Weltprobleme so ernst und die Fragen, die wir stellen, so kompliziert sind, daß es Multivacs gesamte Klugheit braucht, um sie zu beantworten. Ein dümmerer Multivac wäre katastrophal.«
    »Falls ihr Multivac stillegt«, sagte Roger, »und ihn ganz sorgfältig überholt …«
    »Das können wir nicht, Junge«, sagte sein Vater. »Ich fürchte, Multivac muß Tag und Nacht, Minute für Minute in Funktion bleiben. Wir sind mit nicht gelösten Problemen ziemlich weit im Rückstand.«
    »Aber wenn Multivac weiter Fehler macht, muß er dann nicht stillgelegt werden? Wenn ihr dem, was er sagt, nicht trauen könnt …«
    »Na ja«, sein Vater fuhr Roger mit der Hand durchs Haar, »wir werden schon herausfinden, was nicht stimmt, alter Sportsfreund, da mach’ dir mal keine Gedanken.« Aber seine Augen sahen immer noch sorgenvoll aus. »Komm, iß auf, dann verschwinden wir.«
    »Aber, Dad«, sagte Roger, »hör doch mal. Wenn Multivac halb-klug ist, warum heißt das, daß er ein Idiot ist!«
    »Wenn du wüßtest, wie wir ihm seine Anweisungen geben müssen, Junge, würdest du nicht fragen.«
    »Trotzdem, Dad, vielleicht muß man es anders sehen. Ich bin nicht so klug wie du; ich weiß nicht so viel; aber ich bin kein Idiot. Vielleicht ist Multivac nicht wie ein Idiot, vielleicht ist er wie ein Kind.«
    Rogers Vater lachte. »Das ist ein interessanter Gesichtspunkt, aber was macht es für einen Unterschied?«
    »Es könnte einen großen Unterschied machen«, sagte Roger. »Du bist kein Idiot, also weißt du auch nicht, wie der Verstand eines Idioten funktioniert; ich aber bin ein Kind, und vielleicht wüßte ich, wie der Verstand eines Kindes funktioniert.«
    »Oho? Und wie würde der Verstand eines Kindes funktionieren?«
    »Nun, du sagst, ihr beschäftigt Multivac Tag und Nacht. Eine Maschine kann so etwas machen. Aber wenn du einem Kind Hausaufgaben aufgibst, und es Stunde um Stunde dran sitzt, wird es ziemlich müde und fühlt sich so mies, daß es anfängt, Fehler zu machen, vielleicht sogar mit Absicht. – Warum laßt ihr Multivac nicht täglich ein oder zwei Stunden in Ruhe? Laßt ihn einfach nur so vor sich hinglucksen und -surren, so wie er will, ohne daß er Probleme lösen muß.«
    Rogers Vater sah aus, als würde er sehr angestrengt nachdenken. Er nahm seinen Taschencomputer heraus und rechnete einige Kombinationen durch. Er probierte noch mehr Kombinationen. Dann sagte er: »Weißt du was, Roger, wenn ich das nehme, was du gesagt hast, und es in Platt-Integrale verwandle, ergibt es eine Art Sinn. Und zweiundzwanzig Stunden, auf die wir vertrauen können, sind besser als vierundzwanzig, die vielleicht nur Fehler liefern.«
    Er nickte, aber dann blickte er plötzlich von seinem Taschencomputer auf und fragte, als ob Roger der Experte sei: »Roger, bist du dir sicher?«
    Roger war sich sicher. Er sagte: »Dad, ein Kind muß auch spielen .«

    Denke!

    Dr. Genevieve Renshaws Hände waren tief in den Taschen ihres Labormantels vergraben und ihre Fäuste zeichneten sich deutlich darin ab, aber was sie sagte, klang beherrscht:
    »Tatsache ist, daß ich fast fertig bin, aber ich brauche Hilfe, um so lange weiterzumachen, daß ich endgültig fertig bin.«
    James Berkowitz, der dazu neigte, einfache Ärzte zu begönnern, wenn sie zu anziehend waren, um mißachtet zu werden, hatte den Hang, sie Jenny Wren zu nennen, wenn sie es nicht hören konnte. Er liebte es zu erklären, daß Jenny Wren ein klassisches Profil hatte und eine verblüffend sanft geschwungene Stirn, wenn man bedachte, was für ein scharfer Verstand dahinter arbeitete. Aber er wußte, daß es nicht gut war, seiner Bewunderung – über ihr klassisches Profil – Ausdruck zu verleihen, weil

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