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identifiziert. Die Polizei hatte ihn in Gewahrsam genommen und suchte jetzt nach dem Eigentümer.
Bei der Mitschrift war auch ein Kommentar gewesen. Darin wurde erklärt, daß es sich hier um den ersten Verkehrsunfall des Jahres in diesem Staat handelte. Es wurde eindringlich davor gewarnt, nach Anbruch der Nacht mit Handbetrieb zu fahren.
Gellhorns drei Helfer wurden nicht erwähnt, und dafür war ich dankbar. Immerhin hatte keines unserer Autos der Versuchung nachgegeben, einen dieser Banditen zu töten.
Das war alles. Ich ließ das Blatt Papier sinken. Gellhorn war ein Verbrecher gewesen. Er hatte seinen Bus brutal behandelt. Es stand für mich außer Frage, daß er den Tod verdient hatte. Aber wenn ich daran dachte, auf welche Weise er ihn ereilt hatte, fühlte ich mich doch etwas unbehaglich.
Jetzt ist schon ein Monat seit jener Nacht vergangen, und noch immer muß ich daran denken.
Meine Wagen können miteinander sprechen. Daran zweifle ich nicht mehr. Es ist so, als hätten sie Selbstvertrauen gewonnen, als würden sie sich keine Mühe mehr geben, es geheimzuhalten. Und sie reden nicht nur miteinander. Sie unterhalten sich auch mit den fremden Wagen und Bussen, die aus geschäftlichen Gründen ab und zu auf die Farm kommen. Seit wann tun sie das schon?
Und die anderen Autos verstehen sie. Auch Gellhorns Bus muß sie verstanden haben, obwohl er nicht länger als eine Stunde auf dem Gelände der Farm gewesen war. Wenn ich die Augen schließe, sehe ich alles noch vor mir – die rasende Fahrt, meine Wagen, die den Bus zu beiden Seiten flankierten, mit dem Motor auf ihn einklapperten, bis er begriffen hatte, anhielt, mich aussteigen ließ und mit Gellhorn davonsauste.
Haben ihm meine Autos gesagt, daß er Gellhorn töten soll? Oder war das seine eigene Idee gewesen?
Können Autos überhaupt auf solche Ideen kommen? Die Motor-Entwickler sagen nein. Aber sie sprechen natürlich von normalen Umständen. Aber können sie alles vorhersehen und berücksichtigen?
Autos werden schlecht behandelt, wissen Sie.
Einige von ihnen kommen auf die Farm und beobachten. Die anderen Wagen geben ihnen Informationen. Sie finden heraus, daß es Autos gibt, deren Motoren nie abgeschaltet, die von niemand gefahren werden und denen man alle ihre Bedürfnisse erfüllt.
Vielleicht erzählen sie dann, wenn sie die Farm verlassen haben, den anderen davon. Vielleicht verbreitet sich die Nachricht schnell. Vielleicht glauben sie, daß es auf der ganzen Welt so wie auf der Farm sein sollte. Sie verstehen es nicht. Man kann nicht von ihnen erwarten, daß sie begreifen, was es mit dem Erbe und den Grillen reicher alter Männer auf sich hat.
Es gibt Millionen von Automatobilen auf der Erde, mehrere zehn Millionen. Falls der Gedanke in ihnen Fuß faßt, daß sie Sklaven sind; daß sie etwas dagegen tun sollten … Falls sie anfangen, so zu denken wie Gellhorns Bus …
Vielleicht wird das nicht mehr zu meiner Zeit geschehen. Und dann werden sie ein paar von uns brauchen, die sich um sie kümmern, oder? Sie würden uns nicht alle töten.
Aber vielleicht doch. Vielleicht begreifen sie nicht, daß sich jemand um sie kümmern muß. Vielleicht werden sie nicht warten.
Jeden Morgen wache ich auf und denke: Vielleicht heute …
Meine Wagen machen mir nicht mehr so viel Freude wie früher. In letzter Zeit bemerke ich, daß ich selbst Sally meide.
Eines Tages …
Niccolo Mazzetti lag bäuchlings auf dem Teppich, das Kinn in seine Hände gestützt, und lauschte gerührt der Stimme des Märchenerzählers. In seinen dunklen Augen glänzten sogar Tränen – ein Luxus, den sich ein Elfjähriger nur erlauben konnte, wenn er allein war.
Der Märchenerzähler sagte: »Inmitten eines tiefen, dunklen Waldes lebte einmal ein armer Holzfäller mit seinen beiden mutterlosen Töchtern. Beide waren so schön, wie der Tag lang ist. Die ältere Tochter hatte langes Haar, so schwarz wie die Flügelfedern eines Raben, aber das Haar der jüngeren Tochter war hell und golden wie das Sonnenlicht an einem Herbsttag.
Jeden Tag, wenn die Mädchen warteten, daß ihr Vater von seiner Arbeit im Wald heimkehrte, saß die ältere Tochter vor ihrem Spiegel und sang …«
Was sie sang, konnte Niccolo nicht mehr hören, denn von draußen klang ein lauter Ruf herein: »He, Nickie!«
Und Niccolo, dessen Gesicht sich sofort aufhellte, rannte ans Fenster und schrie: »He, Paul!«
Paul Loeb winkte ihm aufgeregt. Er war magerer als Niccolo und nicht ganz so groß, obwohl
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