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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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verstreichen zu lassen.«
    »Erinnern Sie mich daran, daß ich Ihnen bei Gelegenheit eine verpasse«, sagte Black trocken. »Was möchten Sie wissen?«
    Der Mann von der Interplanetarischen Presse deutete nach unten und fragte: »Wird das Ding funktionieren?«
    Black folgte seinem Blick und fühlte, wie ihn ein Schauer überlief, leicht wie die Nachtwinde des Mars. Dort unten sah man einen riesigen Fernsehschirm, der in zwei Hälften geteilt war. Die eine Seite zeigte die Oberfläche von Ihm. Auf dem zernarbten grauen Boden lag still und im schwachen Sonnenlicht schimmernd die Parsek . Auf der anderen Seite des Schirms erblickte man den Kontrollraum der Parsek . Auf dem Pilotensitz saß eine Gestalt, deren entfernte Ähnlichkeit mit einem Menschen nicht einen Augenblick darüber hinwegtäuschen konnte, daß es sich bei ihr um einen positronischen Robot handelte.
    »Rein körperlich funktioniert es«, ließ Black sich vernehmen. »Der Robot fliegt ab und kommt wieder zurück. Heilige Galaxis, und wie es funktioniert! Ich war von Anfang an dabei. Zwei Wochen, nachdem ich mein Studium der Raumfahrttechnologie abgeschlossen hatte, kam ich herauf und bin seither, abgesehen von einigen Dienst- und Urlaubsreisen, hier geblieben. Ich habe gesehen, wie wir das erste Stück Eisendraht durch den Hyperraum in eine Umlaufbahn um den Jupiter schickten – und Eisenspäne zurückkamen. Ich habe auch die weißen Mäuse gesehen, die als Hackfleisch von der Reise zurückkehrten.
    Danach haben wir ein halbes Jahr an der Verbesserung des Hyperfelds gearbeitet. Wir mußten Verzögerungen im Bereich von Hunderttausendstelsekunden nachgehen und sie beheben, um das Feld auszugleichen und die Hyperreise zu ermöglichen. Endlich kamen die Mäuse in einem Stück zurück. Ich weiß noch, wie wir eine ganze Woche lang feierten, weil zum ersten Mal eine weiße Maus noch am Leben war, als sie ankam, und erst zehn Minuten später starb. Jetzt überleben sie, solange wir wollen, wenn wir sie richtig pflegen.«
    »Fabelhaft!« bemerkte Ronson.
    Black sah ihn schief an. »Ich sagte, es funktioniert körperlich . Diese weißen Mäuse, die durch den Hyperraum geflogen sind …«
    »Ja?«
    »Sie haben keinen Verstand mehr. Nicht einmal ihren winzigen kleinen Mauseverstand. Sie essen nichts mehr. Man muß sie künstlich ernähren. Sie paaren sich nicht mehr. Sie laufen nicht mehr herum. Sie sitzen da. Sie sitzen einfach da und rühren sich nicht. So ist das. Wir schafften es schließlich auch, das Experiment mit einem Schimpansen durchzuführen. Es war bejammernswert. Der Affe ähnelte einem Menschen zu sehr, als daß man von dem Schauspiel nicht berührt worden wäre. Was zurückkam, war ein Gebilde aus Haut, Fleisch und Knochen, das ein paar kriechende Bewegungen machen konnte. Es konnte die Augen rollen und manchmal ein bißchen mit der Pfote scharren. Dieses Wesen winselte zum Gotterbarmen, es war in seinem eigenen Leichnam lebendig begraben und konnte nicht entfliehen. Einer von uns hat ihn dann erschossen, und wir waren ihm alle sehr dankbar dafür. Merken Sie sich genau, was ich Ihnen jetzt sage: Kein Wesen ist je aus dem Hyperraum zurückgekehrt, ohne seinen Verstand verloren zu haben.«
    »Darf das veröffentlicht werden?«
    »Vielleicht nach dem heutigen Versuch. Sie erwarten sich davon große Aufschlüsse.« Verächtlich zog er die Mundwinkel hoch.
    »Sie etwa nicht?«
    »Mit einem Robot am Kontrollpult? Nein.« Fast automatisch kam Black wieder jener Zwischenfall ins Gedächtnis, der sich vor einigen Jahren ereignet hatte und bei dem er ohne eigene Schuld den Verlust eines Robots verursacht hatte. Er dachte an die Roboter vom Typ Nestor, die ganz Hyper-Basis mit ihrer milden, nie versiegenden Weisheit und ihren aus Perfektionismus geborenen Unzulänglichkeiten erfüllten. Aber was sollte er über Roboter reden? Er besaß von Natur aus keine missionarische Ader.
    Doch Ronson reizte es, das plötzlich entstandene Schweigen zu unterbrechen, und nachdem er einen neuen Kaugummi in den Mund geschoben hatte, sagte er in leichtem Plauderton: »Na, Sie können mir jedenfalls nicht vormachen, Sie seien von der Anti-Robot-Fraktion. Jeder weiß doch, daß die Wissenschaftler zu den Robotern halten.«
    Damit hatte er offenbar Blacks wunden Punkt getroffen. »Ganz richtig, und das ist ja gerade das Traurige. Die Technologie spielt geradezu verrückt vor lauter Robotbegeisterung. Für jeden Job muß ein Robot her, oder die Ingenieure fühlen sich

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