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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Gammastrahlen stellen. Zum Beispiel: Grenzen der Wellenlängen.«
    »Nein.« Dr. Calvins Augen fingen Feuer. »Es wäre zu leicht für ihn, einfach seine Kenntnisse zu verstecken, und danach wäre er gewarnt vor dem kommenden Test, der doch unsere wirkliche Chance ist. Bitte halten Sie sich an die Fragen, die ich vorgeschrieben habe, Peter, und improvisieren Sie nicht. Es geht gerade noch, daß wir sie fragen, ob sie jemals mit Gammastrahlen gearbeitet haben. Und versuchen Sie bitte, noch unbefangener zu erscheinen, wenn Sie diese Fragen stellen.«
    Bogert zuckte mit den Schultern und drückte auf den Türöffner, der dem nächsten – der Nummer fünfzehn – Eintritt gestattete.
    Wieder war der große Strahlungsraum in Bereitschaft. Geduldig warteten die Roboter in ihren hölzernen Zellen, die alle nach vorne offen waren, aber streng voneinander getrennt.
    Generalmajor Kallner wischte sich langsam mit einem großen Taschentuch den Schweiß von der Stirn, während Calvin die letzten Einzelheiten mit Black kontrollierte.
    »Sie sind völlig sicher, daß keiner der Roboter in der Lage gewesen ist, mit einem anderen Robot zu sprechen, nachdem er den Orientierungsraum verlassen hat?«
    »Unbedingt sicher«, sagte Black.
    »Und die Roboter stehen alle in ihren Zellen?«
    »Hier ist der genau Plan.«
    Nachdenklich betrachtete die Psychologin die Skizze. »Mhm.«
    Der General schaute ihr über die Schulter. »Was ist der Sinn dieses Arrangements, Dr. Calvin?«
    »Ich habe verlangt, daß jene Roboter, die auch nur die geringsten Abweichungen in den vorangegangenen Tests aufwiesen, auf einer Seite des Kreises konzentriert würden. Diesesmal werde ich selbst im Mittelpunkt sitzen. Die soeben Genannten möchte ich gerne besonders scharf beobachten.«
    »Sie wollen da sitzen und …«
    »Warum nicht?« fragte sie kühl. »Was ich zu sehen erwarte, mag etwas sein, das nur einen Augenblick sichtbar wird. Ich kann es nicht riskieren, jemand anderem die Aufgabe des Hauptbeobachters zu überlassen. Peter, Sie werden in der Beobachtungszelle sein, und ich möchte, daß Sie die gegenüberliegende Seite des Kreises im Auge behalten. General Kallner, ich habe Anordnungen getroffen, daß von jedem Robot Filmaufnahmen gemacht werden für den Fall, daß die rein visuelle Beobachtung nicht genügen sollte. Sollten wir diese benötigen, so müssen die Roboter genau auf den Plätzen verbleiben, wo sie sind, bis wir die Bilder entwickelt und studiert haben. Keiner darf seinen Platz verlassen oder wechseln. Ist das klar?«
    »Vollkommen.«
    »Dann machen wir diesen letzten Versuch.«

    Susan Calvin saß schweigend, aber mit unruhigen Augen auf ihrem Stuhl. Ein Gewicht fiel auf sie herunter, wurde dann im letzten Moment, ehe es sie traf, von einem plötzlichen Kraftfeld zur Seite gerissen.
    Und ein einziger Roboter sauste hoch und machte zwei Schritte.
    Und blieb stehen.
    Aber Dr. Calvin stand bereits aufrecht da, und ihre Finger deuteten scharf auf ihn. »›Nestor 10‹, komm hierher«, schrie sie, »komm hierher! KOMM HIERHER!«
    Langsam und zögernd machte der Robot noch einen Schritt vorwärts.
    Ohne die Augen von dem Robot zu nehmen, schrie sie mit der ganzen Kraft ihrer Lungen: »Jemand soll alle anderen Roboter hier herausnehmen – und zwar schleunigst – uns sie draußen halten.«
    ›Nestor 10‹ – wenn es ›Nestor 10‹ war – machte noch einen Schritt und dann unter dem Zwang ihrer befehlenden Geste zwei weitere. Er war nur noch zehn Schritte entfernt, als er heiser sagte: »Man hat mir gesagt, ich solle mich verlieren …«
    Er machte eine Pause.»Ich darf nicht ungehorsam sein. Bis jetzt hat man mich nicht gefunden … Er würde glauben, ich sei ein Versager … Er sagte mir … Aber es ist nicht so … Ich bin stark und gescheit …«
    Die Worte kamen in Stößen.
    Noch ein Schritt. »Ich weiß eine ganze Menge … Er würde denken … Ich meine, man hat mich jetzt gefunden … So eine Schande … Nicht ich … Ich bin intelligent … Und gefunden hat mich ein Meister, der schwach ist … Langsam …«
    Noch ein Schritt, und plötzlich ging ein Metallarm nach vorne und legte sich auf ihre Schulter, und sie spürte sein Gewicht, das sie niederdrückte. Ihre Kehle zog sich zusammen, und sie spürte, wie sich ihr ein Schrei entrang.
    Verschwommen hörte sie die nächsten Worte von ›Nestor 10‹.
    »Keiner darf mich finden. Kein Meister.«
    Und nun drückte kaltes Metall gegen ihren Körper, und unter seinem Gewicht sank sie

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