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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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das männlicher Chauvinismus gewesen wäre. Den Verstand zu bewundern war besser, aber im allgemeinen zog er es vor, das nicht zu laut zu tun, so lange sie in Hörweite war.
    Während er mit dem Daumen über die gerade wieder hervortretenden Bartstoppeln seines Kinns raspelte, sagte er: »Ich glaube nicht, daß die maßgebenden Herrschaften sich noch lange in Geduld fassen werden. Der Eindruck, der sich mir vermittelt, ist viel mehr, daß sie Ihnen noch vor dem Ende der Woche den Stuhl vor die Tür setzen werden.«
    »Genau deshalb brauche ich Ihre Hilfe.«
    »Ich fürchte, ich kann da nicht viel tun.« Er warf einen unabsichtlichen Blick auf sein Gesicht im Spiegel und bewunderte einen Moment lang den Sitz seiner schwarzen Locken.
    »Und Adams Hilfe«, fuhr sie fort.
    Adam Orsino, der bis zu diesem Augenblick seinen Kaffee geschlürft hatte und sich ausgeschlossen fühlte, blickte auf, als ob man ihm von hinten einen Stoß versetzt hätte und sagte: »Warum ich?« Seine vollen, fleischigen Lippen bebten leicht.
    »Weil Sie unser Laser-Mann sind – Jim der Theoretiker und Adam der Ingenieur – und da es um eine Anwendungsform des Lasers geht, die weit jenseits von dem liegt, was sie beide sich bisher vorgestellt haben, kann ich unsere Chefs nicht davon überzeugen, aber euch zwei müßte es gelingen.«
    »Vorausgesetzt«, sagte Berkowitz, »daß Sie uns zuerst überzeugen.«
    »Gemacht. Geben Sie mir eine Stunde Ihrer wertvollen Zeit – falls Sie keine Angst haben, etwas über Laser gezeigt zu bekommen, das völlig neu ist – Sie können die Stunde ja von Ihrer Kaffeepause abziehen.«
    Renshaws Laboratorium wurde von ihrem Computer beherrscht. Der Computer war nicht etwa ungewöhnlich groß, wirkte aber irgendwie allgegenwärtig.
    Renshaw hatte Computertechnologie autodidaktisch erlernt und ihren Computer so lange modifiziert und erweitert, bis niemand außer ihr (und, wie Berkowitz manchmal glaubte, nicht einmal sie) ihn problemlos bedienen konnte. Nicht schlecht, pflegte sie zu sagen, für jemand von den Humanwissenschaften.
    Sie schloß die Tür, bevor sie etwas sagte, und wandte sich dann um und sah die Männer ernst an. Berkowitz bemerkte unbehaglich, daß ein schwacher, unangenehmer Geruch in der Luft lag, und ein Kräuseln um Orsinos Nase zeigte an, daß er es ebenfalls wahrnahm.
    »Lassen Sie mich zunächst einmal die Verwendungs
    möglichkeiten für einen Laser aufzählen«, begann sie. »Auch wenn das vielleicht Eulen nach Athen tragen heißt. Der Laserstrahl besteht aus koherenter Strahlung, wobei alle Lichtwellen gleiche Wellenlänge und gleiche Bewegungsrichtung haben. Er ist geräuschlos und kann in der Holographie eingesetzt werden.
    Wenn man die Wellen entsprechend moduliert, kann man sie mit einem hohen Maß an Genauigkeit zu Trägern von Informationen machen. Und weil Lichtwellen eine Wellenlänge haben, die nur ein Millionstel dessen ausmacht, was Radiowellen kennzeichnet, bedeutet dies, daß ein Laserstrahl eine Million mal so viele Informationen wie ein vergleichbarer Radioimpuls tragen kann.«
    Berkowitz schien amüsiert. »Arbeiten Sie an einem Kommunikationssystem auf Laser-Basis, Jenny?« wollte er wissen.
    »Nicht im geringsten«, erwiderte sie. »Solche offensichtlichen Weiterentwicklungen überlasse ich den Physikern und Ingenieuren. Laserstrahlen können auch Energiemengen auf einen winzigen Fleck konzentrieren und diese Energie in großer Quantität freisetzen. Man kann zum Beispiel die Wasserstoffelektronen implodieren lassen und damit eine kontrollierte Kernfusion …«
    »Was Sie aber nicht getan haben«, unterbrach Orsino. Sein Glatzkopf spiegelte die Deckenbeleuchtung wider.
    »Nein, habe ich nicht. Ich habe es nicht einmal versucht. Auf einem tieferen Niveau kann man etwa Löcher in das widerspenstigste Material bohren, kann mit dem Strahl an solchen Stoffen schweißen, Wärmebehandlungen durchführen, fräsen, gravieren, was auch immer. Sie können in scharf umgrenzten Bezirken winzige Teilchen schmelzen oder entfernen, und zwar mit einem Hitzestoß, der so rasch gegeben wird, daß die Umgebung gar keine Zeit hat, sich vor Ende der Prozedur zu erwärmen. So kann man an der Netzhaut des Auges oder am Gebiß arbeiten. Oder sonstwo, wo es früher unmöglich war. Und selbstverständlich ist der Laser auch ein Verstärker, der schwache Signale mit großer Genauigkeit verstärken kann.«
    »Und warum erzählen Sie uns all dies?« fragte Berkowitz.
    »Um Ihnen einen Eindruck davon zu

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