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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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ununterbrochen an einem Mangel an Arbeitskräften leiden. In den Tropen geschieht nämlich eine ganze Menge. Der Kanal ist nur eine einzige Sache.«
    »Sagt Ihre Maschine denn nicht die Anzahl der für den Kanal zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte voraus?«
    »Die Maschine hat sich ein wenig geirrt.«
    »Tut sie das öfter?«
    »Nicht öfter, als zu erwarten. Wir erwarten ja nicht zuviel von ihr, Byerley. Wir füttern sie mit den nötigen Angaben. Wir erhalten ihre Resultate. Wir tun, was sie sagt. Im Grunde ist die Maschine nur Bequemlichkeit, eine arbeitssparende Einrichtung. Wir könnten auch ohne sie auskommen, vielleicht nicht so schnell, aber trotzdem …
    Wir hier draußen haben Selbstvertrauen, Byerley, und das ist das ganze Geheimnis. Selbstvertrauen! Wir haben neues Land, das Tausende von Jahren lang auf uns gewartet hat, während sich die übrige Welt in den blödsinnigen Dummheiten des präatomischen Zeitalters selbst zerfetzte. Wir brauchen keine Hefe zu fressen wie die Jungs im Osten, und wir müssen uns auch nicht wie ihr Nordländer mit dem abgestandenen Bodensatz des letzten Jahrhunderts abquälen. Wir haben die Tsetse-Fliege und die Anopheles-Schnake ausgerottet, und die Menschen merken nun plötzlich, daß sie in unserer Sonne leben können. Wir haben die Dschungel gerodet und Ackerboden gefunden. Wir haben Wüsten bewässert und Gärten darin angelegt. Wir besitzen Kohle und Öl in noch völlig unberührten Gebieten und Mineralien – mehr als wir bis heute überhaupt wissen. Tretet beiseite! Mehr wollen wir nicht, als daß die übrige Welt uns arbeiten läßt!«
    Byerley sagte prosaisch: »Aber der Kanal – vor sechs Wochen ging doch noch alles planmäßig. Was ist passiert?«
    Ngoma spreizte die Finger. »Arbeitsschwierigkeiten.« Er suchte auf seinem Schreibtisch, fand nicht, was er suchte, und gab es auf. »Hatte etwas Diesbezügliches hier herumliegen«, murmelte er, »aber das ist ja auch ganz unwichtig. Irgendwo in Mexiko war ein Mangel an Arbeitern eingetreten, und zwar weil nicht genügend Frauen vorhanden waren. Keiner hat der Maschine Angaben über sexuelle Bedürfnisse eingegeben.«
    Er brach ab, lachte amüsiert und fuhr dann fort: »Warten Sie mal. Ich glaube, ich hab’s da. Villafranca!«
    »Villafranca?«
    »Francisco Villafranca. Er war der leitende Ingenieur. Wie war das noch? Irgendwas passierte, und ein Damm brach zusammen. Ja natürlich, so war es. Soweit ich mich erinnere, kam niemand dabei ums Leben, aber dennoch war’s ein richtiger Skandal.«
    »Tatsächlich?«
    »In seinen Kalkulationen war irgendein Fehler vorgekommen. Zumindest behauptete das die Maschine. Man gab ihr alle Angaben Villafrancas. Nun lauteten die Antworten mit einem Male anders. Wie es scheint, hatten die Antworten, die Villafranca zu Beginn für seine Arbeiten verwandte, die Wirkungen starker Regenfälle auf die Schluchtenränder nicht berücksichtigt.
    Villafranca beschwerte sich. Er behauptete, die Antworten der Maschine seien das erstemal andere gewesen und daß er die Anweisungen der Maschine genaue befolgt hätte. Dann kündigte er.
    Wir wollten ihn behalten, natürlich in untergeordneter Position – Fehler dürfen nicht übergangen werden, das ist schlecht für die Disziplin – aber … wo war ich?«
    »Sie wollten ihn behalten …«
    »Ja, aber er hat abgelehnt. Nun ja, alles in allem sind wir zwei Monate mit der Arbeit im Rückstand. Mein Gott, das bedeutet doch absolut gar nichts.«
    Byerley streckte die Hand aus, und seine Finger begannen leise auf die Pultplatte zu trommeln. »Villafranca gab der Maschine die Schuld.«
    »Nun ja, sollte er sich selbst die Schuld geben? Villafranca war Mitglied einer Ihrer nördlichen Organisationen. Mexiko liegt zu nahe beim Norden. Das ist ein Teil der Schwierigkeiten.«
    »Von welcher Organisation sprechen Sie denn?«
    »Sie nennt sich ›Gesellschaft der Menschlichkeit‹. Villafranca ging gewöhnlich nach New York zu den alljährlichen Zusammenkünften. Das ist eine Gesellschaft von Wirrköpfen, aber harmlos. Die mögen die Maschinen nicht. Behaupten, die Denkmaschinen zerstörten die menschliche Initiative. Daher hat Villafranca auch der Maschine die Schuld zugeschoben. Ich verstehe diese Leute nicht. Sieht Capital City eigentlich so aus, als würde die menschliche Initiative nachlassen?«
    Und draußen breitete sich Capital City in goldener Glorie unter einer goldenen Sonne aus – die neueste und jüngste Schöpfung des Home Metropolis .
    Die

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