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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Beachten Sie aber doch bitte noch folgendes! Die Höhe des Verlustes im vergangenen Jahre – wobei Verlust ausgedrückt wird entweder durch mangelndes Angebot oder mangelnde Nachfrage – beläuft sich auf noch nicht ein Zehntel Prozent unseres gesamten Produktionsumsatzes.«
    »Aber in den ersten Jahren der Maschine lag diese Zahl bei etwa einem Tausendstel Prozent.«
    »Ja, aber in der Dekade, seit die Maschine ihre Arbeit ernsthaft aufgenommen hat, haben wir sie dazu benutzt, unsere Hefe-Produktion um das Zwanzigfache zu steigern. Unvollkommenheiten nehmen mit dem Grad der Kompliziertheit zu, obwohl …«
    »Obwohl?«
    »Es gab den mysteriösen Fall von Rama Vrasayana.«
    »Was ist mit ihm passiert?«
    »Vrasayana war Leiter unserer Salz-Verdampfungsanlage – zur Produktion von Jod, ohne das Hefe zwar auskommt, nicht aber der Mensch. Seine Anlage mußte geschlossen werden.«
    »Warum?«
    »Ob Sie’s glauben oder nicht – wegen der Konkurrenz. Im allgemeinen ist es eine der Hauptaufgaben der Maschine, die effektivste Vertriebsform für unsere Produkte aufzuzeigen. Es wäre Unsinn, kleine Mengen in entlegene Gebiete zu verteilen – der hohen Transportkosten wegen. Es wäre ebenso unsinnig, eine zu große Marktpräsenz zu forcieren und sich in einen verderblichen Konkurrenzkampf einzulassen. Im Fall Vrasayana geschah genau das – eine Fabrik arbeitete gewinnträchtiger.«
    »Und das hat die Maschine zugelassen.«
    »Ja, sicher. Das ist auch nicht überraschend. Das neue Vertriebssystem setzt sich überall durch. Die Überraschung liegt darin, daß die Maschine nicht vor dieser Entwicklung gewarnt hat, dann hätte Vrasayana früh genug umschalten können. – Nun ja, Vrasayana hat eine Stelle als Ingenieur in einer anderen Fabrik akzeptiert, und die Arbeiter sind auch irgendwo untergekommen – das haben wir alles der Maschine überlassen.«
    »Und sonst haben Sie keine Klagen?«
    »Nein, keine.«

    Die tropische Region

    a) Gebiet: 22 000 000 Quadratmeilen
    b) Bevölkerung: 500 000 000
    c) Hauptstadt: Capital City.

    Die Karte von Lincoln Ngomas Büro war weit entfernt von der sauberen Exaktheit derjenigen in Chings Haus. Die Grenzen von Ngomas tropischer Region waren in dicker dunkelbrauner Linie eingezeichnet. Sie umfaßten ein weites Binnenland, das mit »Dschungel« oder »Wüste« bezeichnet war, und mitten drin stand ein Satz, der lautete: »Hier soll es Elefanten und alle anderen Arten von wilden Tieren geben.«
    Die Landfläche dieser Region umfaßte die Hauptteile zweier Kontinente: ganz Südamerika nördlich von Argentinien und ganz Afrika südlich des Atlasgebirges. Ferner war Nordamerika südlich des Rio Grande eingeschlossen und weiterhin Arabien und Iran auf dem asiatischen Kontinent. Diese Region war das genaue Gegenteil der östlichen Region. Wo dort die riesigen Menschenmassen des Orients sich in 15 Prozent der Landmasse hineinpreßten, verteilten sich in den Tropen 15 Prozent der Menschheit über fast die Hälfte des Festlands der Erde.
    Aber die Bevölkerung wuchs beständig. Diese Region war die einzige, in die mehr Menschen einwanderten, als Kinder geboren wurden. Und für alle, die kamen, hatte man Verwendung.
    Für Ngoma war Stephen Byerley einer dieser Einwanderer; ein bleicher Sucher nach der kreativen Aufgabe, eine rauhe Umwelt wohnlicher zu gestalten; und Ngoma empfand die spontane Verachtung des starken Mannes der Tropen einem Schwächling aus den unglücklichen Gefilden der kälteren Sonne gegenüber.
    Die Tropen besaßen die neueste Hauptstadt der Erde. Ihr Name war Capital City. Ihre Straßen breiteten sich licht und weit über die fruchtbaren Hügel Nigerias aus. Durch Ngomas Fenster konnte man buntes Treiben beobachten – konnte man die strahlend helle Sonne sehen, und ab und zu die schnellen, alles durchnässenden Regengüsse.
    Ngoma lachte. Er war ein großer Neger mit einem ausdrucksvollen und attraktiven Gesicht. »Sicherlich«, sagte er in seinem breiten Dialekt, »der mexikanische Kanal ist überfällig. Und wenn? Er wird trotz allem fertig werden, Mann.«
    »Bis vor etwa einem halben Jahr war alles in Ordnung.«
    Ngoma schaute Byerley an, während seine Zähne langsam die Spitze einer Zigarre abbissen. »Ist dies eine offizielle Untersuchung, Byerley? Was steckt dahinter?«
    »Nichts. Absolut nichts. Als Koordinator ist es einfach eine meiner Funktionen, neugierig zu sein.«
    »Schön – wenn Sie nur zum Zeitvertreib herumreisen, so möchte ich Ihnen sagen, daß wir

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