Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
miterleben. Ich werde jetzt das Äffchen wieder anschließen. Mike – mein Computer – wird abstrakte Gedanken aufnehmen. Es wird nur ein paar Minuten dauern. Der Computer selektiert immer das abstrakte Denken, solange ihm nichts anderes befohlen wird.«
    »Warum? Weil der Computer ebenfalls denkt?« Berkowitz lachte.
    »Das ist überhaupt nicht witzig«, gab Renshaw zur Antwort. »Ich vermute, daß dann so etwas wie eine Resonanz entsteht. Der Computer ist komplex genug, ein elektromagnetisches Feld aufzubauen, das vergleichbare Elemente besitzt wie dieses Gedankengramm. Auf jeden Fall … «
    Die Gehirnströme des Seidenäffchens flackerten erneut über den Bildschirm, aber dieses Mal glichen sie nicht dem Muster, das die Männer vorher gesehen hatten. In seiner Komplexität sah es fast gemasert aus und änderte sich fortwährend.
    »Ich kann darin nichts erkennen«, erklärte Orsino.
    »Dazu müßten Sie an den Schaltkreis des Empfängers angeschlossen werden«, erwiderte Renshaw.
    »Sie meinen, wir mußten uns Elektroden ins Gehirn pflanzen lassen?« fragte Berkowitz.
    »Nein, nur am Schädel befestigen, das reicht völlig. Ich würde Sie vorziehen, Adam, weil bei Ihnen kein Haar im Wege ist. Oh, bitte, kommen Sie doch: Ich war selbst schon an den Schaltkreis gekoppelt. Es wird nicht weh tun.«
    Orsino fügte sich widerwillig. Seine Muskeln waren sichtbar angespannt, aber er ließ es zu, daß die Kontakte an seinem Schädel festgeschnallt wurden.
    »Spüren Sie etwas?« fragte Renshaw.
    Orsino hob den Kopf und lauschte. Gegen seinen Willen schien sein Interesse zu wachsen. »Mir scheint, daß ich so etwas wie ein Summen wahrnehme«, sagte er.
    »Und … und … ein kleines Quieken, sehr schrill … und, das ist komisch – so etwas wie ein Zucken …«
    »Ich nehme an, daß ein Seidenäffchen nicht in der Lage ist, in menschlichen Worten zu denken«, sagte Berkowitz. »Natürlich nicht«, gab Renshaw zurück.
    »Na gut«, fuhr Berkowitz fort. »Wenn Sie davon ausgehen, daß gewisse quiekende und zuckende Sinneseindrücke etwas mit Denken zu tun haben, dann ist das Ihre Sache. Sehr zwingend ist das aber nicht.«
    »Dann steigen wir eben nochmals die Rangleiter hinauf«, meinte Renshaw. Sie befreite das Äffchen und steckte es in den Käfig zurück.
    »Sie meinen, daß Sie einen Menschen als Testobjekt haben?« fragte Orsino ungläubig.
    »Ich habe mich als Testobjekt, als Testperson.«
    »Sie haben sich Elektroden einpflanzen lassen …«
    »Nein! In meinem Fall steht dem Computer ein stärkeres Flimmern des Potentials zur Verfügung. Mein Gehirn besitzt die zehnfache Masse des Seidenäffchengehirns. Mike kann mein Gedankengramm durch den Schädel hindurch erfassen.«
    »Woher wollen Sie das wissen?« fragte Berkowitz.
    »Ja, glauben Sie, ich hätte das vorher nicht ausprobiert? Aber nun helfen Sie mir bitte hierbei. So ist es gut.«
    Ihre Finger bewegten sich über das Schaltpult des Computers, und plötzlich begann der Bildschirm zu flackern. Eine verzwickte, sich dauernd ändernde Wellenlinie erschien. Sie war so verzwickt, daß sie einem Irrgarten glich.
    »Würden Sie bitte Ihre eigenen Elektroden wieder anlegen, Adam?« bat Renshaw.
    Unter Berkowitz’ unerbetener Mitwirkung tat Orsino, was von ihm verlangt wurde. Wieder hob er den Kopf und lauschte. »Ich höre Worte«, sagte er. »Aber sie sind nicht voneinander zu trennen und überlappen sich, als würden mehrere Leute zugleich sprechen.«
    »Ich versuche auch nicht, bewußt zu denken«, antwortete Renshaw.
    »Wenn Sie sprechen, dann höre ich ein Echo.«
    Berkowitz sagte nüchtern: »Sprechen Sie nicht, Jenny. Versuchen Sie, Ihr bewußtes Denken einzusetzen. Mal sehen, ob er dann nicht doch Ihre Gedanken lesen kann.«
    »Ich höre kein Echo, wenn Sie sprechen, Jim«, teilte Orsino mit.
    »Wenn Sie jetzt nicht den Mund halten«, sagte Berkowitz, »werden Sie überhaupt nichts hören.«
    Eine schwer lastende Stille senkte sich auf die drei Menschen hinab. Dann nickte Orsino, griff nach Kugelschreiber und Papier auf dem Schreibtisch und schrieb etwas nieder.
    Renshaw bewegte eine Hand nach vorn, drehte einen Schalter, streifte die Kontakte ab und schüttelte ihr Haar. »Ich hoffe, Sie haben folgendes aufgeschrieben: ›Adam, machen Sie Cain zum Direktor, und Jim wird Krähen essen.‹ «
    »Genau das habe ich aufgeschrieben«, bestätigte Orsino. »Wort für Wort.«
    »Das wär’s wohl«, sagte Renshaw. »Funktionierende Telepathie. Und man muß damit

Weitere Kostenlose Bücher