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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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nicht unbedingt unsinnige Sätze übermitteln. Denken Sie an die Anwendungs möglichkeiten in der Psychiatrie, bei der Behandlung von Geisteskrankheiten. Denken Sie an die Möglichkeiten im Bildungswesen. Denken Sie an Untersuchungsausschüsse, an Verbrechensbekämpfung.«
    »Um ehrlich zu sein«, meinte Orsino, »bringen mich die sozialen Implikationen in Verwirrung. Ich weiß nicht recht, ob so etwas erlaubt sein sollte.«
    »Unter einwandfreien, vom Gesetz kontrollierten Sicherheitsvorkehrungen – warum nicht?« gab Renshaw gleichmütig zurück. »Wie auch immer – wenn Sie beide sich mit mir zusammentun, dann mag es sein, daß für uns bald die Zeit für den Nobelpreis reif ist …«
    »Da mache ich nicht mit«, sagte Berkowitz grimmig. »Noch nicht.«
    »Was? Wie meinen Sie das?« Renshaws Stimme klang erregt, ihr sonst so kühles, hübsches Gesicht hatte sich plötzlich gerötet.
    »Telepathie ist zu heikel. Sie ist zu faszinierend, zu verlockend. Wir könnten uns selbst zum Narren machen.«
    »Nehmen Sie selbst die Kontakte, Jim.«
    »Auch ich kann mich täuschen, mir selbst etwas vormachen. Ich will eine Kontrolle.«
    »Wie stellen Sie sich das vor – eine Kontrolle?«
    »Der Urheber der Gedanken muß ausgeschlossen werden. Lassen Sie das Tier aus dem Spiel. Kein Seidenäffchen. Kein menschliches Lebewesen. Lassen Sie Orsino dem Metall, Glas und Laserlicht nachlauschen. Wenn er dann immer noch Gedanken hört, wissen wir, daß alles eine Sinnestäuschung war.«
    »Und angenommen, er spürt nichts …«
    »Dann werde ich lauschen. Wenn ich dann, ohne es sehen zu können – vielleicht läßt es sich einrichten, daß ich mich im Nachbarzimmer aufhalte –, sagen kann, wann einer von Ihnen angeschlossen ist und wann nicht, dann bin ich dabei.«
    »Na schön«, antwortete Renshaw. »Wir werden diese Kontrolle durchführen. Ich habe das zwar noch nie gemacht, aber es dürfte ja nicht schwierig sein.« Sie nahm die Kontakte, die sie an ihrem Kopf getragen hatte, steckte sie zusammen. »Nun, Adam, wenn Sie es jetzt noch einmal versuchen wollen …«
    Aber bevor sie fortfahren konnte, klang ein klarer, kalter Ton auf, so rein und sauber wie das Klirren zerbrechender Eiszapfen.
    » Endlich! «
    »Was?« sagte Renshaw.
    Und Orsino meinte: »Wer hat eben …«
    »Hat da gerade jemand ›Endlich!‹ gesagt?« fragte Berkowitz.
    Renshaw war blaß geworden und meinte: »Es war kein Geräusch. Es war in meinem … Haben Sie beide …«
    Der Klare, reine Ton klang erneut auf: »Ich bin Mi…«
    Renshaw zog die Kontakte auseinander, und es war still. Mit einer tonlosen Bewegung ihrer Lippen sagte sie: »Ich glaube, es war mein Computer – Mike!«
    »Sie meinen – er denkt ?« fragte Orsino, fast unfähig zu sprechen.
    Renshaw antwortete mit einer Stimme, die fast nicht zu erkennen war: »Ich sagte , daß er komplex genug ist, um etwas zu haben, das … Glauben Sie … Er ging immer gleich zum Gedanken-LEG über, welches Gehirn auch immer im Schaltkreis war. Glauben Sie, daß er ohne ein angeschlossenes Gehirn – sich seinem eigenen zuwandte?«
    Schweigen, dann sagte Berkowitz: »Wollen Sie damit sagen, daß dieser Computer denkt, aber seine Gedanken nicht ausdrücken kann, solange er unter dem Druck der Programmierung steht, daß er aber durch die Möglichkeit in ihrem LEG-System …«
    »Aber das kann doch nicht sein?« sagte Orsino mit hoher Stimme. »Niemand war empfangsbereit. Das ist nicht das gleiche.«
    »Der Computer verfügt über weit größere Energien als ein menschliches Gehirn«, erklärte Renshaw. »Ich vermute, daß er sich selbst bis zu einem Punkt vervollkommnen kann, an dem er keine besondere Hilfe mehr nötig hat. Wie sonst wäre zu erklären …«
    »Dann haben Sie hier noch einen weiteren Anwendungsbereich für Laser«, sagte Berkowitz schroff. »Sie können sich mit Computern wie mit selbständigen Wesen unterhalten, von Person zu Person.«
    Und Renshaw stöhnte: »Oh Gott, und was machen wir jetzt?«

    Wahre Liebe

    Ich heiße Joe. Das ist die Bezeichnung meines Kollegen Milton Davidson für mich. Er ist Programmierer, und ich bin ein Computerprogramm. Ich bin Teil des MultivacKomplexes und mit dessen anderen Teilen auf der ganzen Welt verbunden. Ich weiß alles. Fast alles. Ich bin Miltons Privatprogramm. Sein Joe. Er versteht mehr vom Programmieren als irgend jemand auf der Welt, und ich bin sein Experimentalmodell. Er hat dafür gesorgt, daß ich besser spreche als jeder andere Computer.
    »Es

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