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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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vollausgebildete städtische Zivilisation, was darauf schließen läßt, daß ihr technischer Fortschritt gewaltig ist. Falls sie Kraftfelder haben sollten …«
    Drei besaß keinen Hals, denn aus Gründen der Stabilität hatte man seinen Kopf direkt auf den plumpen Torso geschraubt und das empfindliche Positronengehirn noch einmal durch drei Schichten einer zollstarken Iridiumlegierung geschützt. Hätte er aber einen Hals besessen, so hätte er nun sicher sorgenvoll sein Haupt gewiegt.
    Sie hielten an einem riesigen Platz. Ringsumher konnte man nach allen Richtungen Gebäude und breitangelegte Alleen erkennen, in denen sich Massen von Jupiteranern drängten, denn diese verhielten sich den Ankömmlingen gegenüber genauso neugierig, wie es unter entsprechenden Umständen die Erdenmenschen getan hätten.
    Der Morsecode-Experte ergriff wieder das Wort: »Ich werde mich nun für eine Ruheperiode zurückziehen. Wir haben nicht die Unbequemlichkeit gescheut, Quartiere für euch bereitzustellen, obwohl die Gebäude nach eurem Besuch selbstredend abgerissen und neu aufgebaut werden müssen. Wir gestatten euch nun also, eine Weile zu schlafen.«
    ZZ Drei winkte abwehrend mit dem Arm und sendete zurück: »Vielen Dank, aber macht euch doch bitte keine Umstände wegen uns. Es macht uns überhaupt nichts aus, in diesem Wagen hier sitzenzubleiben. Wenn ihr schlafen oder euch ausruhen wollt, legt euch keinen Zwang an. Wir warten gerne. Wir selbst aber schlafen nicht.«
    Der Jupiteraner erwiderte nichts; es wäre sicher interessant gewesen, den Ausdruck auf seinem Gesicht zu sehen, wenn er ein solches besessen hätte. Er entfernte sich und ließ die Roboter unter der Bewachung gut bewaffneter Jupiteraner-Abteilungen zurück, die häufig abgelöst wurden. Nach vielen Stunden erst öffneten sich die Reihen der Wachsoldaten, um den zurückkehrenden Code Experten hindurchzulassen. In seiner Begleitung waren andere Jupiterbewohner, die er vorstellte.
    »Bei mir befinden sich zwei hohe Mitglieder der Zentralregierung, die euch gnädigst erlauben, mit ihnen sprechen zu dürfen.«
    Einer der Politiker war offenbar mit dem Code vertraut, denn mit scharfem Knacken unterbrach er den Experten. »Elendes Gewürm!« polterte er. »Steigt aus dem Fahrzeug, damit wir euch ansehen können.«
    Die Roboter folgten seiner Aufforderung nur zu gern, und während Zwei und Drei rechts hinaussprangen, verließ ZZ Eins das Gefährt eilig auf der linken Seite. Oder vielmehr durch die linke Seite. Ja, tatsächlich durch die linke Seite, denn anstatt den Mechanismus zum Hinunterlassen der linken Seitenwand zu betätigen, hatte er sich einfach mit Gewalt einen Weg nach draußen gebahnt, was zur Folge hatte, daß nun die Seitenwand samt Achse und zwei Reifen wie Orden an seiner Brust prangten. Das Auto brach mit Getöse zusammen, und ZZ Eins starrte in betretenem Schweigen auf sein Werk.
    Schließlich funkte er ganz sanft: »Es tut mir wirklich sehr leid. Ich hoffe, es war kein teures Fahrzeug.«
    Entschuldigend fügte ZZ Zwei hinzu: »Unser Kamerad ist etwas tolpatschig, ihr müßt ihm das nachsehen«, und ZZ Drei machte einen halbherzigen Versuch, das zertrümmerte Auto wieder zu flicken.
    ZZ Eins unternahm einen weiteren Anlauf, sich zu rechtfertigen. »Das Auto war aber auch nicht gerade aus besonders stabilem Material hergestellt. Seht einmal!« Er nahm eine quadratmetergroße Platte aus stahlhartem Kunststoff, die gute dreißig Zentimeter stark war, zwischen beide Hände und drückte einmal kurz zu. Die Platte zersprang sogleich in zwei Teile. »Darauf hätte ich natürlich Rücksicht nehmen müssen«, gab er zu.
    Der Regierungsbeamte schien durch den Vorfall den Fremdlingen gegenüber eine Spur milder gestimmt worden zu sein. »Das Fahrzeug hätte sowieso zerstört werden müssen, nachdem es durch euch verunreinigt wurde«, meinte er. »Fremde Kreaturen!« rief er dann. »Wir Jupiterbewohner besitzen keineswegs ein vulgäres Interesse an niederen Lebenformen, aber unsere Wissenschaftler verlangen nach Fakten!«
    »Wunderbar«, antwortete Drei aufmunternd. »Das tun auch wir.«
    Der Jupiterbewohner ignorierte ihn. »Wie es scheint, fehlt euch das Organ, mit dem man Masse wahrnimmt. Wie kommt es dann aber, daß ihr entfernte Objekte zu erkennen vermögt?«
    Drei zeigte Interesse. »Soll das heißen, daß ihr Jupiteraner massensensitiv seid? Ihr reagiert auf die Dichte der Materie?«
    »Ich bin nicht gekommen, um eure Fragen – eure unverschämten Fragen

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