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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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wir uns dort verabschieden. Eine Sache aber möchte ich, der Genauigkeit halber, noch richtigstellen: Die Menschen auf Ganymed benutzen selbstverständlich Kraftfelder, aber unser Schiff ist nicht mit einem solchen ausgerüstet worden. Wir benötigen es nicht.«
    Der Robot wandte sich ab und bedeutete seinen Kameraden, ihm zu folgen. Ein kleines Weilchen schwiegen sie, dann brummelte ZZ Eins niedergeschlagen: »Können wir diesen Platz nicht zerstören?«
    »Das würde nichts helfen«, entgegnete Drei. »Es sind einfach zu viele. Sie überwältigen uns durch ihre schiere Überzahl. Es ist sinnlos. Noch eine Dekade irdischer Zeitrechnung, und es ist vorbei mit den menschlichen Meistern. Es ist unmöglich, gegen den Jupiter auf Dauer Widerstand zu leisten. Solange die Jupiterbewohner an die Oberfläche ihres Planeten gebunden waren, hatten die Menschen nichts zu befürchten. Aber nun verfügen sie über Kraftfelder – alles, was uns zu tun bleibt, ist, diese Nachricht zu überbringen. Wenn sie gute Verstecke anlegen, können einige der Menschen vielleicht noch eine gewisse Zeit überleben.«
    Die Stadt lag hinter ihnen. Sie waren nun auf der weiten Ebene nahe dem See, und ihr Schiff zeichnete sich bereits als dunkler Punkt am Horizont ab, als der Jupiteraner plötzlich zu sprechen begann.
    »Sagt, Geschöpfe, habt ihr wirklich keine Kraftfelder um euer Schiff?«
    »Wir brauchen keins«, erwiderte Drei uninteressiert.
    »Wie kann das Schiff dann durch den leeren Raum reisen, ohne durch den atmosphärischen Druck in seinem Inneren zu explodieren?« Ein Tentakel bewegte sich, als wolle es mit stummer Gebärde auf die Jupiteratmosphäre verweisen, die mit einem Druck von zehn Millionen Kilopond pro Quadratzentimeter auf ihnen lastete.
    »Nun«, erklärte Drei geduldig, »ganz einfach. Unser Schiff ist nicht luftdicht. Innen- und Außendruck gleichen sich aus.«
    »Sogar im Weltraum? Ein Vakuum in eurem Schiff? Du lügst!«
    »Ihr seid jederzeit eingeladen, unser Raumschiff zu besichtigen. Es hat weder ein Kraftfeld, noch ist es luftdicht. Was ist daran so besonderes?
    Wir atmen nicht. Wir beziehen unsere Energie direkt aus der Atomkraft. Das Vorhandensein oder das Fehlen von Luftdruck macht keinen Unterschied für uns. Wir fühlen uns auch im Vakuum zu Hause.«
    »Aber der absolute Nullpunkt!«
    »Ist uns egal. Wir verfügen über unser eigenes Wärmesystem. Die Außentemperaturen interessieren uns nicht.« Er hielt einen Moment ein. »Also gut, von hier aus finden wir das Schiff alleine. Auf Wiedersehen! Wir werden den Menschen auf Ganymed eure Botschaft übermitteln – Krieg bis zum bitteren Ende!«
    Doch der Jupiterbewohner sagte: »Einen Augenblick noch! Ich bin gleich wieder da.« Er drehte sich um und strebte eilig der Stadt zu.
    Die Roboter blickten ihm nach und warteten schweigend. Es dauerte drei Stunden, bis er wieder zurückkam, völlig außer Atem, so sehr hatte er sich beeilt. Er machte wie üblich in einem Abstand von zehn Metern vor den Robotern Halt, doch dann näherte er sich ihnen in einer seltsam kriecherischen Manier. Er sprach kein Wort, bis er sie mit seiner grauen, gummiartigen Haut beinahe streifte; als er zu reden begann, klang der Radiocode unterwürfig und respektvoll.
    »Verehrte Herrschaften, ich habe mich mit dem Führer der Zentralregierung persönlich in Verbindung gesetzt und ihn über alle Fakten unterrichtet. Ich kann Ihnen daher versichern, daß der Jupiter nichts anderes wünscht als den Frieden.«
    »Wie bitte?« fragte Drei verdutzt.
    Der Jupiteraner sprach hastig weiter. »Wir möchten die abgebrochene Verbindung zu Ganymed wieder aufzunehmen; auch verpflichten wir uns bereitwillig, keinen Vorstoß in den Weltraum zu unternehmen. Unser Kraftfeld wird nur auf der Oberfläche des Jupiter Verwendung finden.«
    »Aber …«, wollte Drei protestieren.
    »Unsere Regierung würde sich sehr geehrt fühlen, andere Repräsentanten unseres hochgeehrten menschlichen Brudervolkes von Ganymed hier begrüßen zu dürfen. Wenn Eure Hoheiten sich nun dazu herablassen wollen, den Frieden zu besiegeln.« Ein schuppiges Tentakel schoß nach vorn, und Drei, der völlig verwirrt war, griff danach. Zwei und Eins folgten seinem Beispiel, als zwei weitere Tentakel in ihre Richtung ausgefahren wurden.
    Dann sagte der Jupiterbewohner feierlich: »Auf ewig soll Frieden herrschen zwischen Jupiter und Ganymed!«
    Das Raumschiff, das wie ein Sieb leckte, war wieder draußen im Weltraum. Druck- und

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