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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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es einrichten, daß ich mit einem der Roboter sprechen kann – ich denke, zuerst mit R. Idda?«
    »Dr. Sabbats Robot?«
    »Ja«, sagte Baley trocken, »mit dem Robot des jungen Burschen.«
    »Ich werde nur ein paar Minuten brauchen«, sagte R. Daneel. »Ich habe einen Mikroempfänger mit einem Projektor. Ich brauche nur eine leere Wand, und ich denke, die hier reicht, wenn du mir gestattest, ein paar dieser Filmschränke beiseite zu rücken.«
    »Nur zu. Werde ich in eine Art Mikrophon sprechen müssen?«
    »Nein, du kannst wie gewöhnlich sprechen. Entschuldige, Freund Elijah, daß es noch eine weitere Verzögerung geben wird. Ich muß erst mit dem Schiff in Verbindung treten und das Gespräch mit R. Idda vorbereiten lassen.«
    »Wenn das seine Zeit braucht, Daneel, wie wär’s, wenn du mir die Abschrift der bisherigen Zeugenaussagen gibst?«

    Lije Baley zündete sich die Pfeife an, während R. Daneel die Geräte aufbaute, und blätterte in den dünnen Bögen, die ihm übergeben worden waren.
    Die drei Minuten verstrichen, und R. Daneel sagte: »Freund Elijah, wenn du soweit bist, R. Idda ist bereit. Oder möchtest du lieber noch ein paar Minuten über der Abschrift zubringen?«
    »Nein«, seufzte Baley. »Ich erfahre nichts Neues. Her mit ihm, und sorge dafür, daß die Unterredung aufgenommen und abgeschrieben wird.«
    R. Idda sah in der zweidimensionalen Projektion auf der Wand unwirklich aus. Er war zum größten Teil aus Metall – gar nicht das menschenähnliche Geschöpf wie R. Daneel. Sein Körper war groß, doch eckig, und bis auf winzige Konstruktionsunterschiede glich er fast aufs Haar den vielen Robotern, die Baley gesehen hatte.
    Baley sagte: »Ich grüße dich, R. Idda.«
    »Ich grüße Sie, Sir«, sagte R. Idda mit gedämpfter Stimme, die erstaunlich menschenähnlich klang.
    »Du bist also der Privatdiener von Gennao Sabbat?«
    »Bin ich, Sir.«
    »Seit wann?«
    »Seit zweiundzwanzig Jahren, Sir.«
    »Und das Ansehen deines Herrn bedeutet dir etwas?«
    »Ja, Sir.«
    »Würdest du es für wichtig ansehen, dieses Ansehen zu schützen?«
    »Ja, Sir.«
    »So wichtig, um es wie sein Leben zu schützen?«
    »Nein, Sir.«
    »So wichtig, um sein Ansehen wie das eines anderen zu schützen?« R. Idda zögerte. Er sagte: »Solche Fälle müssen je nach Lage der Dinge entschieden werden. Man kann keine allgemeine Regel aufstellen.«

    Baley zögerte. Diese Roboter der Raumleute sprachen geschickter und intellektueller als die Typen auf der Erde. Er war sich gar nicht sicher, ob er einen im Denken schlagen konnte.
    Er sagte: »Wenn du finden würdest, daß das Ansehen deines Herrn wichtiger ist als das eines anderen, sagen wir, Alfred Barr Humboldt, würdest du lügen, um das Ansehen deines Herrn zu schützen?«
    »Ja, Sir.«
    »Hast du in deiner Zeugenaussage zu dem Streitfall zwischen deinem Herrn und Dr. Humboldt gelogen?«
    »Nein, Sir.«
    »Aber wenn du gelogen hättest, würdest du es leugnen, um diese Lüge zu schützen, nicht wahr?«
    »Ja, Sir.«
    »Also schön«, sagte Baley. »Überlegen wir folgendes. Dein Herr, Gennao Sabbat, ist ein junger Mann, der als Mathematiker großes Ansehen genießt. Er ist jedoch jung. Wenn er in diesem Streitfall mit Dr. Humboldt der Versuchung erlegen wäre und unmoralisch gehandelt hätte, würde sein Ansehen etwas geschmälert werden, aber er ist jung und hätte genug Zeit, das wieder in Ordnung zu bringen. Er hätte noch viele geistige Triumphe vor sich, und man würde schließlich seinen Versuch des Plagiats als den Fehler eines heißblütigen Jugendlichen ansehen, dem es an Urteilskraft mangelte. Es wäre etwas, das in der Zukunft wiedergutzumachen wäre. Wenn es aber andererseits Dr. Humboldt war, der der Versuchung erlag, wäre die Sache viel ernster. Er ist ein alter Mann, dessen große Taten sich über Jahrhunderte erstrecken. Sein Ansehen ist bis jetzt frei von jedem Makel. In Anbetracht dieses einen Vergehens in seinem Alter würde man all das jedoch vergessen, und er hätte in der vergleichsweise kurzen Zeit, die ihm noch bleibt, keine Gelegenheit, das wiedergutzumachen. Er könnte nur noch wenig erreichen. Und im Fall von Humboldt würden, verglichen mit deinem Herrn, so viele Jahre der Arbeit ausgelöscht sein und könnte soviel weniger Gelegenheit sein, sein Ansehen zurückzuerlangen. Du siehst sicher ein, daß die Lage Humboldts schlechter ist und er größere Rücksichtnahme verdient?«
    Es wurde lange geschwiegen. Dann sagte R. Idda mit unbewegter

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