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Alle Sorgen sind vergessen

Alle Sorgen sind vergessen

Titel: Alle Sorgen sind vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Faye Dyer
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Protestlaut von sich, als er eine Sekunde lang den Kuss unterbrach. Dann schob er die Finger in ihr Haar, umschloss ihren Hinterkopf, presste sie an sich, und sie ergab sich der Leidenschaft, die sie befiel. Erst als sie einen Luftzug am Rücken fühlte, merkte sie, dass er ihren Pullover nach oben geschoben hatte. Doch sofort wurde ihr wieder heiß, als er eine ihrer Brüste berührte – bis er sie losließ und abrupt aufstand.
    Enttäuscht sah sie ihn an.
    Er fuhr sich durchs Haar. „Es tut mir Leid“, murmelte er. „Ich wollte mich nicht so gehen lassen. Ich weiß, du brauchst Zeit, und habe mir geschworen, dass ich sie dir lasse.“ Er nahm Allisons Hände und zog sie auf die Beine. „Ich schlage vor, du duschst und ziehst deinen Schlafanzug an, während ich dir eine warme Milch mache.“
    Noch bevor Allison den abrupten Wechsel von Leidenschaft zu warmer Milch nachvollziehen konnte, schob er sie den Flur entlang und schloss die Tür hinter ihr. Sie stand einen Moment lang da und starrte auf das Holz, bevor sie den Kopf schüttelte, ein schwarzes, spitzenbesetztes Satinnachthemd herausholte und ins Bad ging.
    Geduscht, mit geputzten Zähnen und frottiertem Haar und in dem schwarzen Hauch, den Zoe ihr zur Hochzeit geschenkt hatte, kehrte sie barfuß ins Schlafzimmer zurück und erstarrte, als sie Jorge sah.
    Er stand neben dem Bett, hatte die Decke zurückgeschlagen und klopfte gerade die Kissen auf.
    „Du erwartest doch nicht wirklich, dass ich das trinke, oder?“
    Er schaute über die Schulter und betrachtete sie von Kopf bis Fuß. Langsam richtete er sich auf.
    Allisons Beine begannen zu zittern.
    „Was?“ Seine Stimme war rau.
    „Die warme Milch.“ Allison trat ans Bett, und ihr Arm streifte seine Brust, als sie das Glas vom Nachttisch nahm. Mit gerümpfter Nase drehte sie sich zu ihm um.
    Seine Augen glühten, sein ganzer Körper war angespannt. „Ich mag keine heiße Milch.“
    „Okay.“ An seiner Wange zuckte ein Muskel. „Ich stelle das Glas weg. Leg dich ins Bett.“ Er hielt die Decke hoch.
    Allison setzte sich auf die Kante und fühlte seinen Blick an ihren Beinen, als sie sie aufs Bett schwang und sich ausstreckte. Er sagte kein Wort, sondern deckte sie sorgfältig zu. Dann küsste er sie auf die Stirn. „Gute Nacht“, flüsterte er.
    „Gute Nacht, Jorge.“
    Hastig ging er zur Tür und schaltete das Licht aus, bevor er sie hinter sich schloss.
    „Dies ist meine Hochzeitsnacht“, sagte sie laut und starrte enttäuscht an die Zimmerdecke. „Und ich bin im Bett. Allein.“
    War Jorge jetzt, da sie schwanger war, nicht mehr daran interessiert, mit ihr zu schlafen? Als er sie vor dem Kamin geküsst hatte, hatte sie allerdings einen ganz anderen Eindruck gehabt. Er hatte gesagt, dass er nicht wie ihr Bruder sein wollte, warum behandelte er sie dann wie eine Unberührbare?
    Vielleicht wirkte sie auf ihn unnahbar, und er glaubte, dass sie ihn nicht begehrte. Die Vorstellung, ihn offen und ungehemmt zu verführen, war erschreckend. Allein sich auszuziehen und zu duschen, während er nebenan war, fiel ihr ungemein schwer.
    Aber wie sollte sie sich an das Zusammenleben mit ihrem Ehemann gewöhnen, wenn sie nicht mal das Bett teilten?
    Wütend auf sich selbst, weil sie Jorges widersprüchliche Signale nicht verstand, schloss Allison die Augen und befahl ihrem Kopf, endlich abzuschalten. Doch nachdem sie schließlich eingeschlafen war, ließen die Träume ihr keine Ruhe.
    Leise fluchend ging Jorge im Wohnzimmer auf und ab. Er hatte sich geschworen, Allison nach der Hochzeit zu nichts zu drängen, aber jetzt fiel es ihm ungeheuer schwer, sich daran zu halten.
    Er stöhnte auf, blieb stehen und schaute durchs Fenster auf den dunklen Wald.
    Es wäre einfacher, wenn sie ihn nicht auch begehren würde. Jedes Mal, wenn er sie berührte, fühlte er, dass sie sein Verlangen erwiderte. Seufzend fuhr er sich durchs Haar.
    Eine Stunde später hatte er eine Entscheidung getroffen. Ihre Ehe durfte nicht nur auf dem Papier existieren. Er musste alles tun, um das zerbrechliche emotionale Band zwischen ihnen zu festigen. Tagsüber würde er Allison liebevoll und rücksichtsvoll behandeln, nachts würde er ausnutzen, was zwischen ihnen an erotischer Spannung herrschte. Vielleicht machte er sich nur etwas vor, um seine Lust ausleben zu können, aber es war ihm egal.
    Leise betrat er das dunkle Schlafzimmer. Ein Kissen war zu Boden gefallen. Er hob es auf, legte es aufs Bett zurück und zog sich bis auf die

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