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Alle Sorgen sind vergessen

Alle Sorgen sind vergessen

Titel: Alle Sorgen sind vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Faye Dyer
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erzählen, dass sie geheiratet hätte. Aber die beiden waren in Thailand, um Drehorte für ihr nächstes Projekt zu erkunden, und sie hatte nur mit der Haushälterin sprechen können. Es hatte Jorge gewundert, dass sie nicht versuchte, die beiden in Asien zu erreichen. Aber Allison hatte ihm nicht erklären wollen, dass ihre Eltern ihre Reise wohl kaum unterbrechen würden, um nach New York zu kommen und ihren Schwiegersohn kennen zu lernen. Ihr nur beiläufiges Interesse am Leben ihrer Tochter stand in scharfem Gegensatz zu Benitas Sorge um ihren Sohn.
    Er beugte sich vor und küsste sie zärtlich. Als er den Kopf wieder hob, atmeten sie beide schneller, und das Verlangen, das stets zwischen ihnen in der Luft lag, war deutlich zu spüren.
    „Es ist spät. Lass uns zu Bett gehen.“
    Allison legte ihre Hand in seine, um sich von der Couch ziehen und ins Schlafzimmer führen zu lassen.
    Jorge überflog seinen Teil der Morgenzeitung und warf hin und wieder einen Blick auf seine Frau, die ihre eigenen Seiten las.
    Sie saß ihm gegenüber am Frühstückstresen in der Küche, das Haar schimmernd, das Gesicht dezent geschminkt. Die Jacke ihres karamellfarbenen Kostüms hing über der Stuhllehne. Darunter trug sie zum knielangen, schmal geschnittenen Rock eine weiße Seidenbluse mit langen Ärmeln. Jorge hätte ein Monatsgehalt darauf verwettet, dass Allison ihre züchtig bis zum Hals geschlossene Bluse für brav und absolut nicht sexy hielt. Wüsste sie, wie sehr es ihn in den Fingern juckte, ihr die Bluse aufzuknöpfen, hätte sie vermutlich einen Herzinfarkt bekommen. Allein der Gedanke, die Seide zur Seite zu schieben und mit den Lippen über ihre perfekt geformten Brüste zu streichen, erregte ihn so sehr, dass er sich nicht mehr auf seine Lektüre konzentrieren konnte.
    Sie trank dampfenden Kräutertee und knabberte an einer mit Marmelade bestrichenen Toastscheibe. Am liebsten hätte er sich hinübergebeugt, um ihr den winzigen orangefarbenen Fleck vom Mundwinkel zu lecken.
    Nur mit Mühe widerstand er der Versuchung und beobachtete stattdessen mit angehaltenem Atem, wie sie sich mit der Zungenspitze über die Unterlippe strich und selbst danach tastete, um ihn zu entfernen.
    Er riss seinen Blick von dem unglaublich erotischen Bild los und schaute wieder in die Zeitung. Es dauerte eine ganze Weile, bis er die schwarzen Buchstaben wieder richtig wahrnahm.
    „Warum kommst du heute Morgen nicht mit ins Gericht und hörst dir die Verhandlung an?“ schlug er vor, denn sie hatten sich über die Mordanklage unterhalten, die er gerade vertrat. Ihre klugen Fragen zu seinem Umgang mit gegnerischen Zeugen hatten ihm zu neuen Einsichten verholfen. „Ich werde Jackson heute ins Kreuzverhör nehmen.“
    Überrascht und erfreut sah Allison auf. „Ich würde sehr gern mitkommen.“ Ihr Lächeln verblasste jedoch augenblicklich, und sie legte die Stirn in Falten.
    „Vorher muss ich allerdings im Büro vorbeischauen. Ich bin sicher, Eloise hat nichts dagegen, wenn ich mir den Vormittag freinehme. Aber auf meinem Schreibtisch liegt ein Bericht, den ich noch kurz überarbeiten, ausdrucken und ihr bringen muss.“
    „Dann komm doch einfach nach, wenn du alles erledigt hast“, schlug er vor. „Du hörst dir die Vormittagssitzung an, und danach gehen wir zusammen essen.“
    „Gute Idee.“ Sie sah auf die Uhr. „Ich muss mich beeilen, sonst werde ich mich verspäten.“ Sie stand auf und stellte ihre Tasse und den Teller in den Geschirrspüler.
    Jorge erhob sich ebenfalls und half ihr, die Kostümjacke anzuziehen. Er ließ die Hände an ihren Oberarmen, als sie ihn über die Schulter anschaute, und er gab der Versuchung nach, sie kurz, aber leidenschaftlich zu küssen. Ihre Wangen röteten sich, und in ihre Augen trat ein Ausdruck, den er kannte.
    Er musste sich zwingen, Allison loszulassen, und machte vorsichtshalber einen Schritt von ihr weg.
    „Wir sollten aufbrechen, sonst kommen wir beide zu spät.“ Seine leise, heisere Stimme verriet, welches Verlangen er in diesem Moment unterdrückte.
    „Ja, natürlich.“ Sie senkte den Blick und ging rasch nach vorn, um ihren Mantel zu holen.
    Er schluckte ein Seufzen herunter und stand ebenfalls auf. Sie teilten sich ein Taxi, das Allison vor ihrem Büro absetzte.
    „Bis nachher“, verabschiedete Jorge sich, nachdem er ihr beim Aussteigen geholfen hatte.
    Sie nickte und lächelte voller Vorfreude. Er stieg wieder in das Taxi. Als es anfuhr, drehte er sich kurz um und sah ihr

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