Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)
angeknabbert, und Kim habe gekrischen: »It was the hamster!« Das sei zu einem geflügelten Wort geworden. Als die Milch übergekocht war und als der Wind die Tür zugeschlagen hatte: »It was the hamster!«
In England wurden Hamster so genannt wie bei uns, aber Esel hießen Donkeys und Affen Monkeys. Da sollte sich einer durchfinden.
Ihr eigenes Englisch fand Renate ganz passabel. Nur von dem Dialekt, den das einfache Volk da spreche, habe sie nichts verstanden, das sei ein einziges Kauderwelsch. Dafür habe sie auf der Fähre drei nette Typen kennengelernt, Wolfgang, Alec und Lorry. Sie hätten auch Adressen ausgetauscht.
Bei ihm in der Klasse heiße einer Gangwolf, sagte Volker, und Mama schlug die Hände überm Kopf zusammen. »Gangwolf! Der arme Junge!«
Dann richtete Renate noch schöne Grüße aus von allen, auch von Stuart und Carol. Bei diesem Namen blies Papa die Backen auf und ließ geräuschvoll Luft ab. Von ihm kriege Carol jedenfalls keine schönen Grüße zurück. Von ihm könnten der höchstens unschöne Grüße bestellt werden.
»Nun laß mal gut sein«, sagte Mama.
Die merkwürdige Lebensgeschichte des Friedrich Freiherrn von der Trenck. Davon wollte ich den zweiten Teil kucken, aber Mama gab Tatort den Vorzug. Tote Taube in der Beethovenstraße.
»Mach nicht so ’n langes Gesicht!«
Das Augenpaar im Fadenkreuz und die Spirale über den Beinen von dem, der da irgendwo langrennt.
Es gab eine Verfolgungsjagd, hinter einem Mörder her, aber dann stieg ich nicht mehr durch. Politiker wurden mit Fotos erpreßt, und es hörte damit auf, daß eine tote Taube in der Beethovenstraße lag.
Da lobte ich mir das Rätselbuch von Enid Blyton. Immer, wenn ich das aushatte, fing ich gleich wieder vorne an, so gut war das.
Bei Renate war der Wohlstand ausgebrochen. Sie kaufte sich auf einen Schlag zwei Singles von Melanie und eine LP von Reinhard Mey: Ich bin aus jenem Holze geschnitzt.
In Renates Zimmer hörte ich mir die Reinhard-Mey-LP an.
Ganz leis bläht der Wind die Gardinen auf, auf die Erbin zeigt mattschwarz ein stählerner Lauf, und ein gellender Schrei zerreißt jäh die Luft – auch das war wohl wieder der Gärtner, der Schuft!
Nach einer Party mit Kim und Norman und Collin und noch anderen hatte sich Renate in England einen Rollkragenpulli leihen müssen, wegen der vielen Knutschflecken. Das verriet sie aber nur Volker und mir. Ganz schwarzgelutscht gewesen sei ihr Hals.
Die neue Rheinbrücke hing immer noch ins Wasser. Ob die jemals fertig würde?
In Sport mußten wir den Fosbury-Flop üben, und Frank Töpfer sah von der Bank aus zu, wie wir uns da einen abbrachen.
Bei Quelle kaufte ich mir die Single Hello-A von Mouth & MacNeal. Die zierliche Frau und der dicke Sack. Wie die wohl keuchen mußte beim Bumsen, wenn sie unten lag und der auf ihr drauf. Oder bumsten die nicht?
Die Ravioli mittags waren außen abgekühlt, aber innen verteufelt heiß.
»Kaltes Kochen ist noch nicht erfunden«, sagte Mama.
Von Michael Gerlach kriegte ich zwei Kalle-Blomquist-Bücher geliehen. Eins mit einem Mord und eins mit einer Entführung. Beide gut, aber auf dem Mallendarer Berg kamen leider weder Morde noch Entführungen vor. Woher nehmen, wenn nicht stehlen?
Während im Ersten Cleopatra lief, fing Papa an, seine alten VDI-Zeitungen nach Jahrgängen zu sortieren, auf dem Eßtisch, mit großem Geraschel. Als ob er das extra machte, weil es ihm gegen den Strich ging, daß der Rest der Familie auf der faulen Haut lag, bis auf Renate, die an einem Sommerpulli strickte.
Am Ende ließ sich Cleopatra von einer Schlange totbeißen.
Leise rieselt die Vier auf das Zeugnispapier. Fünfen und Sechsen dazu, freue dich, sitzen bleibst du!
Ich hatte in Betragen, Mitarbeit und Englisch Sehr gut und in Deutsch Gut, das waren drei Mark fuffzig. Renate hatte einen Notendurchschnitt von 2,7. »Das ist auch nicht grad ’ne Meisterleistung«, sagte Mama. Die war nie zufrieden.
Wiebke ist eine verträgliche, ruhige Schülerin, stand in Wiebkes erstem Zeugnis. Sie ist sehr eifrig, fleißig und gibt sich viel Mühe. Ihre Leistungen in Deutsch und Mathematik sind gut.
Unterschrieben von Frau Katzer. Gut, daß ich die los war. Die machte jetzt anderen Kindern das Leben zur Hölle.
Renate hatte einen Brief von ihrer Ferienbekanntschaft Alec gekriegt. Da stehe nur Kappes drin, sagte Renate.
»Ist das ’n Liebesbrief?«
Das gehe mich einen feuchten Käse an.
Bei Schmugglerjagd war schon fast die Hälfte vom
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