Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
Vom Netzwerk:
1–4
    234 1–3
    155 1–6
    141 1–3
    Konfirmation heiße Befestigung, sagte Pfarrer Liebisch. »So wie ein junger Baum an einem Pfahl befestigt wird, um einen Halt zu haben, wird der junge Mensch in seiner Jugend an Gott befestigt, damit er im ganzen Leben einen Halt an Gott und Jesus Christus hat.«
    Psalter und Harfe, wacht auf.
    Papa drückte sich wieder vorm Abendmahl, weil er mit dem ganzen Brimborium nichts am Hut haben wollte, und Mama sagte, die Predigt sei ja man ein ziemliches Wischiwaschi gewesen.
    Volker kriegte einen Haufen Geld von allen, den er nicht gleich wieder verquansen sollte. Papa nahm das Geld in Verwahrung.
    Das beste Geschenk war ein Weltempfänger von Blaupunkt, mit Kopfhörern. Damit saß Volker stundenlang auf der Terrasse und lauschte verzückt den Melodien aus dem Äther.
    »Darf ich auch mal?«
    »Nein.«
    Bodo blieb noch bei uns. Ich wollte ihm das Wambachtal zeigen, aber er kriegte Mumps und mußte Mundspülungen mit Salbeitee über sich ergehen lassen, bis Doktor Kretzschmar herausfand, daß Bodo eine Mandelentzündung hatte. Onkel Edgar kam und holte Bodo ab.
    Die arme Sau.
    Jetzt wollte ich auch den Fahrtenschwimmer machen. Der Sprung vom Dreier sei kein großer Akt, sagte Renate.
    Vor mir war ein Opa dran, der wie ein Irrer wippte und dann einen Köpper machte. Das Sprungbrett hatte graue Schmutzflecken, und es war viel höher, als ich gedacht hatte.
    Ich wollte noch warten, bis das Brett nicht mehr zitterte, aber hinter mir nölte ein Muskelprotz: »Na, wird’s bald?«
    Ins Wasser fiel ich schief, und die Badehose rutschte mir runter, was hoffentlich keiner gesehen hatte.
    Mit dem Fahrtenschwimmer-Abzeichen bewegte ich mich gleich viel mutiger durchs Schwimmbad. Einmal ums Nichtschwimmerbecken gehen, wo die blutigen Anfänger paddelten, oder lässig auf den Steinstufen vorm Sprungturm sitzen. Die Sonne glühte, und wenn ich reich gewesen wäre, hätte ich mir zehn Kilo Eis gekauft.
    Michael Gerlach kannte eine Umkleidekabine mit Kucklöchern, durch die man einen Blick auf anderer Leute Podexe und Pimmel erhaschen konnte, was aber nicht ganz ungefährlich war. Es sollte schon vorgekommen sein, daß ein Spanner durch so ein Kuckloch eine Stricknadel ins Auge gerammt gekriegt hatte.
    Eines Tages waren die Löcher mit Kaugummi zugeklebt.
    Renate übte auf dem Klavier den fröhlichen Landmann, Stunde um Stunde, bis man’s nicht mehr hören konnte. Dideldumm schrumm schrumm, dideldumm schrumm schrumm …
    Ich veranstaltete in Renates Zimmer meine eigene Hitparade mit allen Platten, die wir hatten. Auf Platz Eins stand bei mir Block Buster, auf Platz Zwei Diplomatenjagd, auf Platz Drei Harlekin von Danyel Gerard und auf Platz Vier Song of Joy von Miguel Rios.
    Auf manchen Singlehüllen waren hinten noch andere Singles abgebildet. Erik Silvester: Zucker im Kaffee. Die hätte man alle haben müssen. Karamba, Karacho, ein Whisky, Karamba, Karacho, ein Gin!
    Papa besaß genau zwei Langspielplatten: An American in Moscow und Ja, so san’s, die alten Rittersleut. Auf der sangen die Hot Dogs. Ein Ritter saß am Donnerbalken, in der Rechten seinen Falken. Ein Krach, ein Schrei, dann wurd es leise, ein Ritter wühlt sich aus der Scheiße.
    Die andere LP hatte Renate für Papa gekauft, weil da ein Lied mit dem Titel Raskolnikoff drauf war, aber es war das falsche. Papa suchte eins, das er mal irgendwo gehört hatte und von dem er nur den Titel wußte, Raskolnikoff eben, und seitdem hatte Renate die Plattenläden danach durchforsten müssen.
    Eine Single von Petra Pascal war dann die richtige gewesen. Da wurde ein Russe namens Raskolnikoff von einem deutschen Mädchen angehimmelt. Auf der Bank schien der Mond auf weißes Papier, da machten wir – Deutschunterricht, und er sagte mir oft, so gern wär er hier, doch ich sah das Heimweh in seinem Gesicht.
    Das Ende vom Lied war, daß Raskolnikoff die Mücke machte. Er schrieb mir auf kariertem Papier: Es war Heimweh. Verzeih bitte mir! Dein Raskolnikoff.
    Sonst hörte Papa nie Musik, aber Raskolnikoff fand er gut.
    An American in Moscow war aber auch nicht ohne. When morning comes, I wonder why you have to go, so sad am I. Ein Neger sang das, mit tiefer Stimme.
    An meinem Zeugnis war das beste die Eins in Musik. »Dann ist der Klavierunterricht ja wohl doch nicht nur rausgeschmissenes Geld«, sagte Mama.
    Zur Einstimmung auf die Sommerferien hatte Renate sich Asterix in Spanien gekauft. Bald würden wir wissen, ob die da wirklich alle mit

Weitere Kostenlose Bücher