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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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Kastagnetten klapperten und »Ayayay!« und »Olé!« schrien.
    Wiebke war dafür, den Fernseher mitzunehmen, weil sie auch in Spanien Ferien auf Saltkrokan kucken wollte. Als sie hörte, daß man das da nicht empfangen könne, kriegte sie einen Tobsuchtsanfall. Volker und ich mußten auch auf unsere Lieblingssendungen verzichten, er auf Cannon und ich auf Die Spur des Jim Sonnett, aber Wiebke fing nur immer irrer an zu brüllen, und Mama rief, wir sollten augenblicklich aufhören, Wiebke zu triezen.
    Wie man’s macht, macht man’s verkehrt.
    Sachen packen. Strümpfe, Hemden, Unterbüxen, als wichtigstes Utensil die Badehose und zum Lesen alle von Walt Disneys Lustigen Taschenbüchern, aber da machte Mama mir einen Strich durch die Rechnung: »Soweit kommt das noch, daß wir mit Achsenbruch liegenbleiben, bloß weil du zehn Zentner Schundhefte im Gepäck hast!«
    Ich wählte Onkel Dagoberts Millionen aus, weil ich das noch nicht so oft gelesen hatte wie die restlichen Taschenbücher.
    Volker wusch den Peugeot, und Renate machte trotz Kopfweh Kartoffelsalat.
    »Ich möchte ja nur mal wissen, was ich in Spanien verloren hab«, sagte Papa. Da stumpfsinnig in der Sonne zu schmoren, obwohl noch so unendlich viel am Haus zu tun sei. »Und wenn wir wiederkommen, hat sich hier ’ne Hippiekommune eingenistet.«
    Für alle Fälle sollten Rautenbergs einen Schlüssel kriegen.
    Meine größte Sorge war, daß mir in den drei Wochen ohne Klavierstunde beim Vogel die Finger einrosteten.
    Renate aß abends nicht mit. Sie hatte sich mit dickem Hals und Fieber ins Bett gelegt. Ob sie sich das bei Bodo geholt hatte? War Mandelentzündung ansteckend?
    »Mach mich nicht schwach«, sagte Mama. Monatelang alles geplant bis ins kleinste und jetzt das. Sie sehe schon unsere ganzen Felle davonschwimmen.
    Am Morgen mußte Renate mit Kamillentee gurgeln.
    Vom Mallendarer Berg nach Tossa de Mar. Um acht sollte es losgehen. »Alles eingepackt? Auch euer Zahnputzzeug?«
    Meine Waschtasche war weg.
    »Das heißt nicht was, das heißt wie bitte!«
    Um neun stand das Auto immer noch in der Einfahrt, mit uns auf der Rückbank. Renate und Volker an den Fenstern, Wiebke und ich in der Mitte.
    Papa ging auf Nummer Sicher, testete den Luftdruck, sah zum hundertsten Mal nach dem Reservereifen und zog die Schrauben am Gepäckträger an. Der saß schon bombenfest, aber Papa sagte, der wackele noch wie ein Lämmerschwanz.
    Als wir dann endlich rückwärts auf die Straße setzten, brach der Blinker hinterm Lenkrad ab.
    »Es ist doch nicht zu fassen«, sagte Mama. »Ob wir hier wohl noch jemals zu Potte kommen?«
    Papa suchte in der Garage nach einem Ersatzblinker. Dann mußte Wiebke aufs Klo. Renate wollte sich nochmal schlafen legen, aber das kam nicht in die Tüte.
    Um halb zehn gab Papa die Suche auf und kloppte einen langen Nagel in den Blinkerstumpf.
    Wenn die bunten Fahnen wehen, geht die Fahrt wohl übers Meer.
    Als wir das erste Mal tanken mußten, stiegen wir alle aus, außer Renate, um uns die Beine zu vertreten. Ich trank Kaba, und als wir wieder losfuhren, purzelte mein ausgetrunkener Becher durchs offene Schiebedach ins Auto. Den hatte ich da oben abgestellt und dann vergessen, weswegen ich für den Rest des Tages der Arsch war.
    »Stück ma ’n Rück«, sagte Volker alle paar Sekunden. Können vor Lachen. Weil es so eng war, kriegte ich mich laufend auch mit Wiebke in die Haare, und Mama sagte, wir sollten aufhören, uns zu piesacken. »Ihr raubt mir den letzten Nerv!«
    Einmal drehte sich Papa beim Fahren um und tafelte mir eine.
    Ohrfeige auf spanisch: Bofetada.
    Die einzige, die mich in Ruhe ließ, war Renate. Die hing wie ein Häufchen Elend in ihrer Ecke und lutschte Kräuterbonbons.
    Der Kilometerzähler stand auf 99995, und wir wollten sehen, wie er auf die Schnapszahl 99999 und dann auf 100000 umsprang.
    Auch mit runtergekurbelten Fenstern war es hinten heiß wie im Backofen. Mama teilte uns Gesöffe aus der blauen Kühltasche zu.
    »Zählt doch mal, wer wen öfter überholt, wir die anderen oder die anderen uns«, sagte Papa, und Wiebke und ich zählten eine Weile. Es stand bald 15:3 für uns, aber dann hingen wir hinter einem Vehikel mit angehängtem Wohnwagen fest, das mit gerade mal sechzig Sachen über die Autobahn kroch, und wir kamen nicht daran vorbei, weil die anderen uns nicht auf die Überholspur ließen. Mercedesse mit eingebauter Vorfahrt.
    Den Fahrern, die uns überholten, schnitt ich Fratzen, bis Mama das sah. »Schluß

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