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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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auf der linken Seite und ich auf der rechten, wo der Trebitsch wohnte.
    Spectrum nannte sich die Schülerzeitung. Renate hatte einen Riesenstapel davon im Kleiderschrank. Auf der Titelseite war eine Zeichnung von einem feixenden Lehrer, der eine Schülermarionette in der Hand hielt.
    Ich schob eine Schülerzeitung durch Trebitschs Briefschlitz und spähte ins Haus, aber nur kurz. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Es war nicht ausgeschlossen, daß der gerissene Hund da schon lauerte, mit der Knarre im Anschlag, um mir das Lebenslicht auszublasen. Ich sah einen Schirmständer und nahm Kohlgeruch wahr. Das konnte aber auch eine Finte sein, und der Trebitsch war schon über alle Berge und lebte irgendwo wie Gott in Frankreich von seinen zusammengeräuberten Millionen und lachte sich ins Fäustchen.
    Wir hielten Kriegsrat. Zu den Bullen gehen? Die würden uns was husten. Und wenn wir denen das Papier zeigten, das der Trebitsch kleingerissen hatte, würde er sich irgendeine Ausrede aus den Fingern saugen.
    Im Gewa in Koblenz hätte ich den Wisch fotokopieren können, aber da kostete jede Fotokopie fünf Mark.
    Eine harte Nuß, der Fall Trebitsch. Da mußte man auf Draht sein. Aber irgendwann, das schwor ich mir, würde ich das Verbrechernest ausräuchern, das war so sicher wie das Amen in der Kirche, und ich würde ein Denkmal kriegen, so groß wie das größte von Erasmus Erpel in Entenhausen. Der Junge, der den gefährlichsten Gangster aller Zeiten hinter schwedische Gardinen gebracht hat. Der Trebitsch in Unterhose, auf offener Straße, wie die Typen von der Baader-Meinhof-Bande, und wie ich den dann der Polizei übergebe. Im Fernsehen übertragen, mit Eurovisionshymne. Da würde den Leuten die Spucke wegbleiben. »Du kriegst die Motten«, würden alle Kidnapper und Heiratsschwindler stöhnen, und in der Unterwelt würde das große Heulen und Zähneklappern ausbrechen, wenn einer meinen Namen erwähnte.
    Oder juckte das den Trebitsch überhaupt nicht, wenn er ins Gefängnis mußte, und der saß die paar Jahre auf einer halben Backe ab und rächte sich dann an mir, so wie es der Indianer-Joe mit der Witwe Douglas vorgehabt hatte? Nasenflügel aufschlitzen und die Ohren einkerben?
    Ich mußte dem Burschen halt was anhängen, wofür er lebenslänglich eingebuchtet wurde. Ich war nur noch nicht auf den richtigen Trichter gekommen.
    Michael und ich spazierten oft an Trebitschs Haus vorbei, aber da gab es nie was zu beobachten, bis wir den Trebitsch einmal fett im Garten stehen und die Rosen wässern sahen. Mit dem Trebitsch unterhielten sich über den Zaun weg zwei alte Opas.
    Spitzkumpane von dem, die ins Kittchen gehörten, das war uns auf den ersten Blick klar wie Kloßbrühe, und als die Opas gingen, nahmen wir die Verfolgung auf. Die Jahnstraße hinunter. An einem Zigarettenautomaten blieben die Opas stehen.
    Um nicht aufzufallen, schlugen wir einen kleinen Umweg ein, aber danach fanden wir Trebitschs Komplizen nicht mehr wieder. Die hatten uns vernatzt und abgehängt.
    Die Personenbeschreibung sei wichtig, sagte Michael. Der eine der beiden Opas habe eine Brille mit Goldrand getragen, und der andere sei untersetzt gewesen. Untersetzt. Und er habe Geheimratsecken gehabt. Und graumeliertes Haar.
    Was hätte Kalle Blomquist unternommen, um diesen Spießgesellen ihre Suppe zu versalzen? So einfach wollten wir die nicht davonkommen lassen. Wir gingen zu dem Zigarettenautomaten und untersuchten den auf Gaunerzinken. Die Typen waren ja mit allen Wassern gewaschen.
    Auf einem Schild stand die Adresse des Automatenbesitzers. Das war ein Vallendarer Tabakhändler, ein gewisser Kleiber, und mir ging ein Kronleuchter auf: Der Tabakfritze steckte auch mit drin. Das war ein Kompagnon von denen. Vorne ganz seriös Pfeifenreiniger und Glimmstengel verkloppen und im Hinterzimmer Falschgeld drucken oder Leichen zersägen. Diesen Kleiber müßte man sich mal vorknöpfen.
    Aber wie sollten wir zwei Milchgesichter uns da Zutritt verschaffen? »Wenn wir den fragen, was ihm der Name Trebitsch sagt, lügt er uns ja doch nur das Blaue vom Himmel runter, und dann bringt er uns um die Ecke«, sagte Michael.
    Andererseits führte die einzige heiße Spur in den Tabakladen. Eine verzwickte Lage. Da hätte es mal schlaue Bücher drüber geben sollen. Eine Geheimsprache lernen, wie in Kalle Blomquist: »Dod e sos i sos tot dod e ror Tot ä tot e ror«, »das ist der Täter«, oder Fangfragen stellen, so daß der Kleiber sich um Kopf und

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