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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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Anschluß daran mußte Mama noch einen dicken Briefumschlag mit Fotos von Opas achtzigstem Geburtstag zur Post bringen, für die Jeveraner.
    Fünfzehn Runden brauchte Muhammad Ali, um den Herausforderer Jimmy Young nach Punkten zu besiegen. Die Runden, fand ich, waren immer viel zu schnell wieder zu Ende gewesen, und Muhammad Ali hatte sich das Gesicht öfter als nötig mit beiden Boxhandschuhen zugehalten und sich in die Ringseile gelehnt.
    Die tropfnassen Spargelstangen, die Mama mittags auf die Eßteller verteilte, sahen irgendwie unanständig aus, wie dünne Pimmelchen mit weichgekochter Eichel obendran, aber wenn das außer mir noch jemand dachte, dann behielt er es für sich, und ich war selbst nicht scharf darauf, bei Tisch die Ähnlichkeit zwischen Pimmeln und Spargelstangen zu thematisieren.
    In der Begegnung zwischen Bremen und Gladbach, die 2:2 ausgegangen war, hatte Peer Roentved einen Elfer verschossen. Am Vorabend hatte Klaus Fischer mal wieder zwei Treffer gelandet, diesmal in Düsseldorf. Klaus Fischer – der neue Gerd Müller?
    Als Professor sollte Gregory Peck in einem Spionagefilm von einem zwielichtigen Ölmagnaten einen Haufen Geld für die Entzifferung einer Schriftrolle bekommen und verknallte sich in dessen Frau, die von Sophia Loren gespielt wurde und ihn davor warnte, daß ihr Mann die Absicht hege, ihn kaltzumachen, und dann ging’s in die Vollen, mit Verfolgungsjagden und Schießereien.
    Was die Leute alle an Sophia Loren so schön fanden, begriff ich nicht. Die mit ihren meterlangen Wimpern und der komischen Frisur?
    Viel besser war am Sonntagabend der Film mit Jack Lemmon und Walter Matthau im Ersten. Die spielten zwei Männer, die zusammenwohnten, obwohl sie gar nicht zusammenpaßten, so wie Felix und Oscar in der alten Fernsehserie Männerwirtschaft , aber dieser Film schien noch älter zu sein. Der war offenkundig das Vorbild für die ganze Serie gewesen.
    Die Wohnung gehörte dem schlampigen und verlotterten Trunkenbold und Sportreporter Oscar, und er ließ den von seiner Frau verlassenen Ordnungsfanatiker Felix bei sich wohnen, allerdings nur zähneknirschend, weil der ihm ständig die Sachen hinterherräumte und die schönsten Pokerpartien ruinierte, indem er Oscar und dessen Kontrahenten fettige Appetithäppchen vorsetzte.
    Bei Felix Unger und Oscar Madison wäre ich gern eingezogen. In deren Domizil hätte es mehr zu lachen gegeben als in der Georg-Wesener-Straße 47. Felix hätte einen gut bekocht und einem jeden Morgen das Bett gemacht, und an Oscars Seite hätte man Sportveranstaltungen besuchen und Schabernack mit Nachbarinnen treiben können.
    Es miechte mal wieder. Ein rauschender Regenguß wäre mir lieber gewesen als dieses tagelang anhaltende Tröpfchengepinkel. Wenn man morgens zur Schule fuhr, konnte man dem Himmel schon ansehen, was los war, und dann saß man in der ersten Stunde mit dem Nachgeschmack naßkalter Anorakbommeln da und durfte sich die Mathescheiße anhören.
    Nach der Schule wollte ich mir bei Meyer den neuen Spiegel kaufen, aber es gab keinen, weil die Drucker immer noch streikten. Konnten die sich nicht endlich mal zusammenraufen, die Arbeitgeber und die IG Druck und Papier?
    Gustav sei aus dem Krankenhaus entlassen worden, solle aber etwas kürzertreten als gewöhnlich, sagte Oma Jever am Telefon.
    Wer das Pech hatte, in einem Buch von Edgar Allan Poe vorzukommen, der konnte sich auf was gefaßt machen. So erging es auch dem Jüngling Arthur Gordon Pym, der sich aus Abenteuerlust als blinder Passagier an Bord eines Walfängers schlich und im Versteck unter Deck fast verhungert und verdurstet wäre. Auf dem Schiff war eine blutige Meuterei ausgebrochen, und dann geriet es auch noch in Seenot, mit dem Ergebnis, daß Pym und drei andere Männer auf dem Wrack im offenen Meer umhertrieben, von Haifischen bedrängt und halb irrsinnig vor Hunger und Durst. Damit sie nicht alle krepierten, schlug einer vor, auszulosen, wer umgebracht werden sollte, um von den Kameraden aufgefressen werden zu können, und das Los traf den, der den Vorschlag gemacht hatte. Ironie des Schicksals!
    Und dann fraßen sie den Erstochenen auf, natürlich roh, bis auf die Eingeweide und den Kopf.
    Bevor die Rettung in Gestalt eines Segelschiffs nahte, starb der beste Freund von Pym an Wundbrand, aber wenn die beiden Überlebenden gedacht hatten, daß sie in Sicherheit wären, dann hatten sie sich getäuscht: Die Reise ging zum Südpol, immer neuen und unheimlicheren Gefahrenquellen

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