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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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eine Lücke von beträchtlichen Ausmaßen.
    Hermann war schon über alle Berge. »Der ist bereits vor zwei Stunden wieder nachhausegefahren«, sagte Mama. »Wo habt ihr euch denn gestern bloß rumgetrieben? Aussehen tust du wie der letzte Pennbruder, und duften tust du auch nicht eben wie ’ne Glockenblume!«
    Nöcker, nöcker, nöcker.
    Meine Lieder, die klingen nach Wein
    und meine Stimme nach Rauch.
    Mag mein Name nicht Orpheus sein,
    mein Name gefällt mir auch.
    In einem Interview hatte Franz-Josef Strauß den linken Publizisten Bernt Engelmann attackiert und sich selbst mit einem Größeren verglichen: »Meine literarischen Fähigkeiten und die vom Engelmann, dann kann man ja sagen: Das ist Goethe zu Ganghofer.«
    Ganghofer, das war so’n Trivialschriftsteller. Und der Wüterich FJS hielt sich für den neuen Goethe?
    Hermann gefiel das. »Je mehr Dünnschiß der abläßt, desto besser für die SPD.«
    Udo Zobel regte sich tierisch über die neue Platte von Nina Hagen auf. Ich riet ihm, seine Wut in einem Artikel für die Schülerzeitung abzulassen, und das tat er dann auch:
    Diese Platte ist das Machwerk der gewinnsüchtigen Plattenfirma CBS, von der Nina Hagen so lange kreuz und quer um den halben Erdball verfolgt worden war, bis sie sich, um folgenschwere Prozesse zu vermeiden, zur Produktion entschloß. Dank der Instrumentierung klingt das Ergebnis wie eine billige Imitation von Punk. Um erraten zu können, was sich neben Gekicher und Geschluchze rein textlich abspielt, muß man schon das Beiblatt zur Hand nehmen. Dessen Inhalt wird Nina-Hagen-Fans vermutlich nicht enttäuschen, auch wenn die Provokation manchmal etwas zu weit geht (Zitat: »ich bin dein Hund ... kack in dein Bett und leck dich weg«). Diese Platte ist ihre 20 DM mit Sicherheit nicht wert.
    »Das gibt’s doch nicht«, sagte Hermann, als wir in der Redaktion zusammenhockten. »Diese Tante will zwanzig Mark von mir dafür haben, daß ich mir ihre Drohung anhören darf, in mein Bett zu kacken?«
    Dagegen wandte Andreas Pohl, obwohl er sich das Maul soeben mit Erdnüssen vollgestopft hatte, ein, daß solche Textzeilen interpretationsbedürftig seien. »Du nimmst das viel zu persönlich! Die meint das nicht auf einen bestimmten Typen bezogen, sondern mehr so allgemein ...«
    »Ach, allgemein?« rief Hermann aus. »Die will den Männern mehr so allgemein auf die Matratze kacken, ja?«
    Udo Zobel saß dabei und lachte.
    Richtig schlimm wurde es jetzt in Bio.
    Populationen mit großer Individuenzahl ermöglichen es, die durchschnittliche Häufigkeit von Allelen und deren Kombination statistisch zu ermitteln. So findet man einen homozygoten Defekt desjenigen Allels, das die Phenylketonurie verursacht, bei jedem 30.000. Menschen ...
    Und die 29.999 anderen mußten’s auswendig lernen.
    Theodor Fontanes Roman »Effi Briest«, den wir für Deutsch lesen sollten, handelte von der Tochter eines sogenannten Ritterschaftsrats, die mit einem Baron verheiratet wurde. In dessen Haushalt kriegte sie es mit Bediensteten zu tun, die Sachen sagten wie: »Gnädige Frau haben befohlen.« Als der Baron dahinterkam, daß Effi ihn betrogen hatte, schoß er ihren Geliebten tot, und die verstoßene und geächtete Effi hatte vom Leben nicht mehr viel zu erwarten.
    Es war nicht kalt, nur grau und regnerisch, und wenn die Tage kurz waren, so waren die Abende desto länger. Was tun? Sie las, sie stickte, sie legte Patience, sie spielte Chopin, aber diese Nocturnes waren auch nicht angetan, viel Licht in ihr Leben zu bringen ...
    Der Baron fühlte sich aber auch nicht wohl in seiner Haut. Er dachte daran, nach Afrika auszuwandern, doch ein Freund riet ihm, daheimzubleiben und sich in Resignation zu üben: »In der Bresche stehen und aushalten, bis man fällt, das ist das beste.«
    Das war ja ’ne schöne Lebensphilosophie! Die Romanfiguren quälten sich alle einen ab und machten ein Riesentamtam, nur wegen einem kleinen Fehltritt, und die gemütskranke Effi holte sich am offenen Fenster bei Nachtluft und Nebel sogar noch den Tod.
    Heiraten? O nein. Das würde ich schön bleibenlassen.
    Bei den Wahlen in Simbabwe, vormals Rhodesien, hatte sich der Marxist Robert Mugabe gegen den gemäßigten Schwarzenführer Joshua Nkomo durchgesetzt. Nach einem flüchtigen Rückblick auf die Geschichte der Unterdrückung und der Ausbeutung der Schwarzen durch die Weißen in Afrika hätte ich als schwarzer Wähler in Simbabwe einem ungemäßigten Schwarzenführer ebenfalls den Vorzug vor

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