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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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ein.
    Auf Wiedersehen, hochachtungsvoll!
    Mit Florenz, da stand uns noch ’n Abenteuer bevor. Allein die lange Reise, und dann das Großstadtleben ...
    Und wenn sich Angela in Michael verliebte? Und der sich in sie? Unter Italiens Sonnenschein? Man hatte ja schon Pferde kotzen sehen.
    Abends kreuzten Angela und Udo auf, um mich zu einer Karnevalsparty zu schleifen, die im Gymnasiumsneubau steigen sollte. Dafür mußten sie sich noch umziehen und schminken. Für mich hatten sie ein ausrangiertes Abendkleid von Udos Mutter mitgebracht, aber das kam nicht in Frage. Wenn schon, dann ging ich doch lieber als Cowboy, mit einem braunen Mantelfutter als Weste und einem alten Strohhut vom Dachboden.
    Angela ging als Bordsteinschwalbe, und Udo, der als Tunte gehen wollte, legte Rouge auf und lackierte sich die Fingernägel lila.
    »Ich übernehme aber keine Verantwortung, wenn ihr in dieser Aufmachung meinem Vater über den Weg lauft«, sagte ich.
    »Wieso?« fragte Udo. »Meinst du, den macht das scharf?«
    Die Party kostete zwei Mark Eintritt und war dermaßen behämmert, daß ich mich am liebsten gleich wieder verpißt hätte: miese Musik (Tony Marshall), miese Gesöffe (lauwarmes Bier und River-Cola von Aldi), miese Gerüche (Zigarilloqualm und schwelende Räucherstäbchen), miese Beleuchtung, miese Bestuhlung, miese Stimmung, affiges Getanze, blödes Gequatsche und doofe Kostüme (der Holzmüller und der Harms als Landstreicher – da hätten sie sich gar nicht groß zu verkleiden brauchen).
    Schöne Maid, hast du heut für mich Zeit?
    Ho-ja, ho-ja, hooo ...
    Ich verschanzte mich mit meinem Bier in einer Ecke, soff es aus und haute ab.
    Zur Schule kam Udo tags darauf mit verwischtem Make-up angewackelt und mußte sich eine bissige Bemerkung von Wolfert gefallen lassen. Daß es für solche Vögel früher mal Besserungsanstalten gegeben habe und so weiter, aber Udo ließ das an sich abperlen wie nix.
    »Kleiner Laden voller Schrecken« hieß ein B-Film, der im dritten Programm lief: Da machte sich eine menschenfleischfressende Pflanze in einem Blumenladen breit. Regie: Roger Corman. Auch wieder so ein Name, den man sich merken mußte.
    Total und für immer vergessen konnte man dagegen die Namen aller Mitwirkenden an der amerikanischen Kackfernsehserie »Drei Engel für Charlie«. Wie da die Weiber aussahen, mit seifiger Dauerwelle und plombierter Arschgeigengrimasse! Zum Fürchten!
    Aber Mama sah sich das vom Anfang bis zum Ende an. Ich hätte das nicht ertragen.
    Als Volker am Freitagabend nach Meppen kam, verfluchte er die Sanitäter, die ihm das letzte Wochenende versaut hatten.
    Der »San-Bereich« sei das reinste Gefängnis, die Bereichsordnung despotisch, das Bett eine lebensgefährliche Konstruktion, die Therapie gleich null und der Fraß natürlich saumäßig bis ekelhaft.
    »Und wie hast du dir den Hexenschuß geholt?«
    »Wenn ihr’s genau wissen wollt – beim Zusammentragen von Ausrüstungsgegenständen für ein Gerät namens PzH M109G, das zum Transport von 43 Kilogramm schweren Stücken Metalls mit differentem Inhalt über Entfernungen bis zu achtzehn Kilometern in wenigen Sekunden dient.«
    Aha.
    Papa telefonierte noch einmal mit Oma Schlosser: Ob sie nicht doch nach Meppen ziehen wolle, in eine eigene Wohnung?
    Danach sagte Papa, daß Oma Schlosser gesagt habe, daß sie in ihrem Alter nicht noch einmal neu anfangen wolle. »Einen alten Baum kann man nicht mehr verpflanzen.«
    Hermann war am Wochenende mit Andreas Pohl in Peine gewesen, beim Niedersächsischen Schülerkongreß.
    »Und hast du da auch selbst ’ne Rede geschwungen?«
    »Nö.«
    »Und was habt ihr da so gefordert?«
    »Och, zum Beispiel die flächendeckende Einführung des zehnten Schuljahres für Haupt- und Sonderschüler ...«
    »Da werden die sich aber freuen!«
    »Na, ick weeß nich ...«
    Andreas Pohl hatte aber unterwegs einen fünf Seiten langen Artikel über die weltpolitische Sicherheitslage geschrieben, in dem er für »eine weniger emotionsgeladene Betrachtung und Analyse der Ereignisse um Afghanistan« plädierte. Durch ihren Einmarsch sei die UdSSR nur einem akuten lokalen Sicherheitsbedürfnis nachgekommen. Jetzt sei es wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren:
    Die von Einfallslosigkeit und Publicityträchtigkeit bestimmten Aktionen des amerikanischen Präsidenten, so der Boykott der Olympischen Spiele – keine sonderlich glorreiche Idee –, die Einstellung der Getreidelieferungen, die am stärksten die sowjetische

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