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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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charakterisierte den Finanzminister Hans Matthöfer ( SPD ) als Langweiler, von dem man sich als Fernsehzuschauer ein falsches Bild mache:
    Der Unterhaltungswert dieser öffentlich-rechtlichen Maske ist von durchschlagend negativem Erfolg bei allen, die diesen Matthöfer nicht über Mattscheibe vermittelt kriegen, sondern direkt erleben müssen. So hat er schon manches Mal das Plenum des Hohen Hauses in Bonn geräumt, schon manchem Journalisten der Bundespressekonferenz das Einschlafbier erspart.
    Einschlafbier? Waren denn die Journalisten alle alkoholabhängig?
    Am 28. August begann mein letztes Schuljahr. Englisch: The Individual in Society and System. Deutsch: Reflexion über Literatur und ihre Gattungen (Schwerpunkt Lyrik). Latein: Römischer Imperialismus. Gemeinschaftskunde: Die deutsche Außenpolitik in der Ära Adenauer. Mathe: Lineare Algebra. Bio: Evolution und Verhalten. Sport: Fußball.
    Ja, von wegen Fußball! Vor dem Kicken kamen Aufwärmübungen, und fürs Fußballspielen blieb danach fast keine Zeit mehr. Ich hatte meine Pläne ohnedies schon fallengelassen. Als Kapitän der Nationalelf kam ich mangels Ehrgeiz nicht mehr in Frage.
    Ralle und Bohnekamp, mit denen ich früher mal mehr zu tun gehabt hatte, fachsimpelten oft über das Zeug aus ihrem Bio-Leistungskurs. Die hörten sich schon wie zwei Chefärzte an, obwohl ja für Bohnekamp ein Lebensweg als Hoferbe in Rütenbrock vorgezeichnet war.
    Am Bio-Leistungskurs nahm auch Heike teil, doch sie verschonte mich mit ihrem molekulargenetischem Insiderwissen.
    Nach Schulschluß watschelten wir durch die Fußgängerzone. Vor dem Eiscafé Felleto blieb Heike stehen und sagte: »Na, wie wär’s jetzt mit was Leckerem im Eiscafé Fellatio?«
    Vor der Stadtschänke, in der Hermann und ich des öfteren verkehrten, hatte Heike keinen großen Respekt. Da wollte sie auch nicht rein. »Stadtschänke«, sagte sie, das höre sich so ähnlich an wie »Pferdetränke«.
    Um vier Uhr morgens ließ ich mich als Zeitungsbote von meinem Vorgänger instruieren, der Justeck oder Josteck hieß. Ein immerzu nickendes Dickerchen war das.
    Fasanenstraße, An der Koppelschleuse, Hansastraße, Steenbrede und Hasebrinkstraße. In der Fasanenstraße gab es ein Haus, in dem ein Köter anschlug, sobald man das Gartentor aufmachte, doch der könne einem nichts tun, sagte Justeck oder Josteck. Das Bellen hörte sich beängstigend an.
    In den anderthalb Jahren, sagte Justeck oder Josteck, die er hier tätig gewesen sei, habe ihm niemals eine brünftige Strohwitwe im Nachthemd die Tür geöffnet und ihn dazu eingeladen, auf dem Küchentisch ein Nümmerchen zu schieben. »Nur für den Fall, daß du falsche Hoffnungen hegst. Hier im Hasebrinkviertel isses nix mit Sex. Die pflanzen sich irgendwie anders fort …«
    Um mich selber zu belohnen, kaufte ich mir drei Brötchen in Meyers Backstübchen.
    Die polnische Regierung hatte allen Forderungen der Streikenden nachgegeben und sogar der Gründung freier Gewerkschaften zugestimmt.
    Zur ersten Zeitungsbotenfahrt brach ich mit Papas alten Fahrradsatteltaschen auf, und ich war schon um drei Uhr morgens an der Post, zur Sicherheit, und mußte da dann noch fast ’ne halbe Stunde lang auf die Zeitungspakete warten.
    Die Hälfte paßte in die Satteltaschen; die andere Hälfte klemmte ich auf dem Gepäckträger fest, und auf ging’s.
    Am Dortmund-Ems-Kanal wimmelte es von schimpfenden Amseln, und es klappte alles gut, aber am Ende fehlten zwei Zeitungen. Verflucht.
    Kommando zurück und sämtliche Briefkästen kontrollieren.
    In den einen Mehrfamilienhausbriefkasten in der Hasebrinkstraße hatte ich zwei Zeitungen gesteckt, wo keine hineingehört hätten.
    Und dann gleich Englisch. »The Lord of the Flies«, das sollten wir lesen. Da ging es um gestrandete Kinder, die sich gegenseitig zur Schnecke machten. Für mich selbst hätte ich in dem Roman ja vielleicht noch gern geschmökert, aber für die Schule?
    Der sozialdemokratische Oppositionsführer Kurt Schumacher hatte Adenauer in dessen erster Amtsperiode als »Kanzler der Alliierten« bezeichnet. Das war von den Unionsparteien als Riesenbeleidigung aufgefaßt worden, obwohl es doch auf der Hand lag, daß die westlichen Alliierten einen ihnen nicht genehmen Bundeskanzler auf der Stelle abgesägt hätten.
    In der Schülerzeitungsredaktion warfen wir Münzen, die darüber entschieden, wer zu Aldi gehen und Bier holen mußte.
    Axel Reinert. Der war sowieso der Jüngste.
    Von einer Schülerin aus der

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