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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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Westmächte hinwies, die es ja auch noch gebe, doch das trug mir keine Sympathien ein.
    Zwölf Punkte kriegte ich dafür. Wieso nicht dreizehn? Vierzehn? Fuffzehn? Doch wohl nur, weil ich bestritten hatte, daß Adenauers Politik der Weisheit letzter Schluß gewesen sei.
    Naja. What shall’s! Kein Grund zur Aufregung. Mir war es wurscht, mit wieviel Punkten ich das Abitur bestand.
    In der Aula sollte eine Podiumsdiskussion zum Thema Sexualerziehung steigen. Direktor Berthold hatte bereits entschieden, daß daran auch ein Vertreter der Schülerzeitung teilnehmen müsse. Entweder Hermann oder ich. Punktum. »Sie haben den Streit doch gesucht! Dann dürfen Sie sich davor nicht drücken! Lassen Sie mich bitte umgehend wissen, wer von Ihnen sich am Sonnabend nächster Woche der Diskussion stellen wird!«
    Wir hatten beide keine große Meinung. Über Sexualerziehung diskutieren, und ganz Meppen hörte zu …
    Was sollten wir machen? Abzählen? Schnick-schnack-schnuck? Oder Streichhölzer ziehen?
    Die Entscheidung erübrigte sich, denn Hermann war eingefallen, daß an dem bewußten Abend die Geburtstagsfeier seines Onkels anstand. Also mußte mal wieder ich in den sauren Apfel beißen.
    Der Dellbrügge hatte Tante Gisela ihr Geld noch immer nicht zurückgezahlt. Wie kam der bloß damit zurecht, daß er so eine oberlinke Socke war? Und daß alle das wußten?
    Hermann fand, daß wir trotz der kleinen Erkältung, die ihn befallen hatte, auch mal nach Hamburg trampen und uns da bei Hausbesetzern einquartieren könnten.
    Gesagt, getan! Im Reisewetterbericht zum Wochenende waren weder Zyklone noch neue Schneestürme angekündigt worden, und als wir am Samstagvormittag an der Haselünner Straße mit leichtem Handgepäck in Position gingen, hielt sofort jemand an, aber der wollte » BKB «.
    Ich wußte gar nicht, was das ist.
    »Benzinkostenbeteiligung«, sagte Hermann und winkte ab. Man dürfe solche Unsitten nicht einreißen lassen im Trampergeschäft. »Wenn sich in Automobilistenkreisen herumspricht, daß man Anhalter abzocken kann, dann wird in Zukunft jedesmal die Hand aufgehalten!«
    Der nächste Wagen, der für uns stoppte, hatte das Kennzeichen DEL wie Delmenhorst. Genial. Das lag genau auf unserer Strecke.
    Hermann erklomm den Beifahrersitz und ich die Rückbank, was ein Segen war, denn so bekam ich nur ein Rinnsal von dem Redeschwall des Fahrers ab. Der Hauptstrom landete bei Hermann, der sich aus Höflichkeit auch noch den Anschein eines faszinierten Zuhörers geben mußte.
    Und dabei erzählte der Fahrer nur lauter Schrott: »Was ich echt stark gefunden hab, das war die eine Serie da, mit Ingrid Steeger, voll so, hier, Pamplona, und der Stier, wie der da in das Flugzeug reinsoll, näh? Und der so, nix hier, voll sich so am Wehren, und die Steeger dann, überleg, überleg – und die Erleuchtung: Striptease! Und der Stier so, hier so, voll am Geiern auf die Titten, und dann setzt er sich in Trab! Ich hab mich weggeschmissen!«
    Dem hätte er gern links und rechts eine gesemmelt, sagte Hermann nach dem Aussteigen. »Eine Backpfeife für jeden dummen Spruch, das wär das Minimum gewesen …«
    »Hast du aber nicht getan.«
    »Du aber auch nicht! Feige hinten rumgesessen hast du! Statt dich einzubringen! Hast dich drauf verlassen, daß du dich entspannen kannst, solange ich da vorn die Stellung halte! Du perfide Ratte!«
    Für die kommende Etappe nahmen wir uns vor, auf jede Zote mit äußerster Härte zu reagieren, getreu der Devise: Bleibe im Lande und wehre dich täglich.
    HH wie Hansestadt Hamburg stand auf dem Kennzeichen eines Käfers, der rechts ranfuhr, und der Typ am Steuer sagte, daß er uns in Bahnhofsnähe absetzen könne. Erfreulicherweise brauchten wir uns nicht mit ihm zu zoffen, denn das einzige, was er danach noch losließ, war der Aufschrei: »Va fan culo!« Immer wieder: »Va fan culo!« Meistens, wenn von hinten Verkehrsrowdys angejagt kamen, aber auch, wenn Lastkraftwagen die Überholspur blockierten: »Va fan culo!«
    Was das wohl bedeutete? Bestimmt nichts Gutes.
    Im Hauptbahnhof verspeisten wir jeder eine Bratwurst und beargwöhnten die Schlachtenbummler, von denen ganze Horden umgingen und johlten. Bayern-Fans und HSV -Fans in den jeweiligen Vereinsfarben. Offenbar stand ein Bundesligaspiel bevor.
    »Zwanzig Märker«, sagte Hermann, »wenn du jetzt zu denen hingehst und skandierst: HSV und Bayern – beide sind zum Reihern!«
    »Und wenn nicht?«
    »Dann fehlt’s dir an Zivilcourage.«
    »Und was

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