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Alle Wege führen nach Rom: Die ewige Stadt und ihre Besucher (German Edition)

Alle Wege führen nach Rom: Die ewige Stadt und ihre Besucher (German Edition)

Titel: Alle Wege führen nach Rom: Die ewige Stadt und ihre Besucher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberto Zapperi
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Willen zur Revanche und der Hoffnung, dadurch jenes Rom zurückzugewinnen, das die Waffen ihm entwendet hatten: «Er hat alle Werte genommen und, wie die einen sagen, dreiundzwanzig, wie die anderen, siebenunddreißig Millionen verloren. Auf diese Weise ist ein Teil des Patrimoniums von Sankt Peter verschleudert worden.»
    Auf dem Höhepunkt dieser Entwicklung, seit Beginn der 1880er-Jahre, stürzten sich die Spekulanten auf die berühmten «Prati di Castello», jenes weite, unbewohnte Gebiet nahe den vatikanischen Palästen, das hinter der Engelsburg begann und bei den Römern für Ausflüge sehr beliebt war. Hier wurden plötzlich in großer Dichte Bauten aller Art hochgezogen, große, fünfstöckige Mietskasernen wie auch kleinere Häuser mit nur zwei Etagen, und hier entwickelte sich auch die Immobilienblase, welche zahlreiche Bauunternehmer, Eigentümer und sogar Banken unter sich begrub. Zola sah sich die neu entstandenen Viertel aufmerksam an und beschreibt sie detailliert. «Weite Terrains, wo ganze Stadtviertel auf einen Schlag aus dem Boden gestampft worden sind. Straßen schachbrettartig, Plätze. Große quadratische Gebäude gleich Kasernen. Fünf Stockwerke. Die einen (…) mit viel Dekoration, Säulen, Balkonen, Skulpturen. Die anderen, in zweiter Reihe, einfacher, für die kleinen Haushalte. Es gibt sie in jedem Zustand, Grundstücke mit ausgehobener Erde für die Fundamente, die so belassen worden sind, (…) bis hin zu fertigen und bewohnten Häusern. Häuser, deren Bau im zweiten Stock unterbrochen wurde, Dielen und Fenster löchrig, leere Fensterhöhlen. Häuser mit gedecktem Dach, aber wie leere Käfige … Fertige Häuser, doch mit geschlossenen Fensterläden, völlig unbewohnt. Häuser, von denen nur eine Seite bewohnt ist, der Rest geschlossen. Schließlich Häuser, stattliche dazu, die vollständig bewohnt sind, aber von kleinen Leuten, wo der Schmutz aus den Fenstern quillt und Fetzen an den gedrechselten Balkonen hängen, Armut und Gestank, ungekämmte Frauen, gerade mit einem schmutzigen Tuch bedeckt, an den Fenstern. Jeder bezahlt nur so eben seine Miete. Man erzählt mir, daß arme Familien sich mit dem Recht der Besetzung in diesen Häusern eingerichtet haben. Sie sind eingezogen und man hat sie dort gelassen.»
    Solche neuen Stadtviertel entstanden überall in Rom, nicht nur auf den «Prati di Castello», sondern auch auf dem Terrain der Villa Ludovisi, an den Hängen des Gianicolo, jenseits der Porta Pia, bei der Basilika San Lorenzo, in der Nähe des Bahnhofs, beim Monte Testaccio. Aus den Informationen, die Zola sich verschaffte, geht hervor, dass in Rom viel zu viel gebaut wurde, sodass der Immobilienboom unweigerlich mit einem kolossalen Zusammenbruch endete, bei dem große finanzielle Ressourcen verloren gingen. Zweifellos hatte die Bevölkerung zugenommen, aber nicht in dem Maß, wie es die Spekulanten erwartet hatten. Die Kredite waren zum größten Teil aus Frankreich gekommen, und als sich Italien 1883 mit dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn zum Dreibund zusammenschloss, begannen die französischen Banken allmählich ihr Kapital zurückzuziehen, sodass es 1887 zum spektakulären Platzen der Immobilienblase kam.
    Am Ende seines Rom-Journals zieht Zola den Schluss aus seinen römischen Erkundigungen. Er kommt zum Ergebnis, dass Rom immer noch «die Stadt der Päpste und nicht die Stadt der italienischen Monarchie» sei. «Man hat sie also nur wegen ihrer vergangenen und toten Vergangenheit gewählt.» Er glaubt, dass es noch lange dauern werde, bevor die Stadt der Päpste die Hauptstadt des Königreichs Italien werden könne, und zweifelt sogar, ob dies je geschehen würde. Ein pessimistisches Urteil, das nach langer Zeit eine etwas mildere Sicht erlaubt. Der Schatten des Vatikans legte sich aber weiterhin über die Stadt und beeinflusst ihr Leben bis heute.

17.
Sigmund Freud oder Hannibal in Rom
    In mehreren Briefen erzählte Freud dem engen Freund und Vertrauten jener Jahre, Wilhelm Fließ, von verschiedenen Träumen, die seinen brennenden Wunsch, nach Rom zu reisen, und die Unmöglichkeit, ihn zu verwirklichen, zum Thema hatten. Es handelt sich um elf Briefe aus der Zeit zwischen dem 3. Dezember 1897 und dem 25. April 1900, aber nur die ersten dieser Briefe befassen sich direkt mit diesen Träumen. Von diesen ist wiederum der zweite Brief vom 23. Oktober 1898 von besonderem Interesse, denn darin schreibt Freud, dass er sich mit großer Leidenschaft dem Studium

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