Alle Weihnachtserzählungen
die erste – die süße, liebenswürdige Grace, und so fordere ich Sie heraus!“
„Wenn Sie gestatten, Herr, ich war die erste, wie Sie wissen“, sagte Clemency Newcome. „Sie spazierte vor Sonnenaufgang hier draußen rum, wie Sie sich erinnern. Ich war im Haus.“
„Das stimmt! Clemency war die erste“, sagte Alfred. „So fordere ich Sie mit Clemency heraus.“
„Hahaha – mich und Craggs“, sagte Snitchey. „Was für eine Herausforderung.“
„Keine so schlechte, wie es vielleicht aussieht“, sagte Alfred und schüttelte dem Doktor und auch Snitchey und Craggs herzlich die Hände und schaute sich dann um. „Wo sind die – du lieber Himmel!“
Mit einem plötzlichen Aufschrecken, das einen Augenblick lang zu einer engeren Partnerschaft zwischen Jonathan Snitchey und Thomas Craggs führte, als die bestehenden Vertragsartikel auf jene Weise vorsahen, flüchtete er eilends dorthin, wo die Schwestern beieinanderstanden, und ich brauche wohl die Art, in der er zuerst Marion und danach Grace begrüßte, nicht näher zu erläutern als mit der Andeutung, daß sie Mr. Craggs möglicherweise als „zu leicht“ betrachtet hätte.
Vielleicht, um das Thema zu wechseln, brach Dr. Jeddler eilig zum Frühstück auf, und alle setzten sich zu Tisch. Grace präsidierte und postierte sich so geschickt, daß sie ihre Schwester und Alfred von der übrigen Gesellschaft abschnitt. Snitchey und Craggs saßen an gegenüberliegenden Seiten, sicherheitshalber die blaue Mappe zwischen sich. Der Doktor nahm seinen üblichen Platz, Grace gegenüber, ein. Clemency schwebte als Serviererin um den Tisch, und der melancholische Britain wirkte an einem kleineren Tisch als großer Tranchierer eines Rinderbratens und eines Schinkens.
„Fleisch?“ fragte Britain, indem er sich Mr. Snitchey mit dem Tranchiermesser und der Gabel näherte und ihm die Frage wie ein Geschoß an den Kopf schleuderte.
„Gewiß“, erwiderte der Rechtsanwalt.
„Wollen Sie etwas?“ zu Craggs.
„Mager und schön gar“, entgegnete jener Herr. Nachdem er diesen Aufträgen nachgekommen war und den Doktor angemessen versorgt hatte (er schien zu wissen, daß sonst niemand etwas zu essen wünschte), hielt er sich so nahe, wie es der Anstand zuließ, in der Nähe der Firma auf und beobachtete mit strengem Blick, wie sie die Speisen verzehrten. Er milderte nur einmal seinen finsteren Gesichtsausdruck, und zwar bei der Gelegenheit, da Mr. Craggs, dessen Zähne nicht die besten waren, halb erstickte, als er mit großer Lebhaftigkeit ausrief: „Ich dachte, er wäre weg!“
„Nun, Alfred“, sagte der Doktor, „kurz auf ein Wort in geschäftlichen Dingen, während wir noch beim Frühstück sitzen.“
„Während wir noch beim Frühstück sitzen“, sagten Snitchey und Craggs, die gegenwärtig anscheinend nicht die Absicht hatten aufzuhören.
Obwohl Alfred nicht gefrühstückt hatte und gerade beschäftigt genug zu sein schien, antwortete er ehrerbietig:
„Wie Sie wünschen, Sir.“
„Wenn man etwas ernst nehmen könnte bei solch einem …“, begann der Doktor.
„Possenspiel, Sir“, half Alfred nach.
„Bei solch einem Possenspiel“, bemerkte der Doktor, „wäre es unmittelbar vor der Trennung die Wiederkehr eines Doppelgeburtstages, der für uns vier mit vielen lieben Erinnerungen und mit dem Gedanken an eine lange und freundschaftliche Verbindung verknüpft ist. Das gehört nicht zur Sache.“
„Ach ja, Dr. Jeddler“, sagte der junge Mann. „Es gehört zur Sache. Sehr sogar. Das kann mein Herz heute morgen bezeugen und Ihres auch, das weiß ich, falls Sie es sprechen lassen. Ich verlasse heute Ihr Haus. Ab heute bin ich nicht mehr Ihr Schützling. Wir trennen uns mit liebevollen Beziehungen, die wir weit hinter uns lassen und die niemals völlig wiederhergestellt werden können, und mit anderen, die noch vor uns liegen“, er schaute auf Marion neben sich herab, „und die solche Überlegungen mit sich bringen, von denen ich jetzt nicht zu sprechen wage. Nun, nun!“ munterte er seine Lebensgeister und den Doktor gleichzeitig auf, „es gibt ein Körnchen Ernsthaftigkeit in diesem großen, lächerlichen Haufen Staub, Doktor. Wollen wir heute einräumen, daß es eins gibt.“
„Heute!“ rief der Doktor. „Hört ihn euch an! Hahaha! Von all den lächerlichen Tagen des ganzen Jahres. Nun, an diesem Tag, an dem die große Schlacht auf diesem Boden geschlagen wurde. Auf diesem Boden, auf dem wir jetzt sitzen, wo ich meine beiden Mädchen
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