Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alle Weihnachtserzählungen

Alle Weihnachtserzählungen

Titel: Alle Weihnachtserzählungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
Vom Netzwerk:
heute morgen tanzen sah, wo das Obst für unsere Mahlzeit gerade von den Bäumen abgenommen wurde, deren Wurzeln in Menschen und nicht in Erde verankert sind. So viele Leben wurden gelassen, daß, wie ich mich erinnere, noch Generationen später unter unseren Füßen hier ein Friedhof voller Knochen, zu Staub zerfallener Knochen und Splitter von zerschmetterten Schädeln ausgegraben wurde. Doch keine hundert Menschen in jener Schlacht wußten, wofür oder warum sie kämpften; keine hundert der frohlockenden Sieger, warum sie sich freuten. Kein halbes Hundert hatte etwas von dem Gewinnen oder Verlieren. Kein halbes Dutzend Menschen sind sich bis zu dieser Stunde über Ursache oder Wert einig; kurzum, keiner wußte je etwas Genaueres darüber, nur die Hinterbliebenen der Toten. Ernst!“ sagte der Doktor lachend. „Solch ein System!“
    „Aber das alles scheint mir sehr ernst zu sein“, sagte Alfred.
    „Ernst!“ rief der Doktor. „Wenn man solche Dinge ernst nimmt, muß man verrückt werden oder sterben oder auf einen Berg steigen und Eremit werden.“
    „Außerdem ist es lange her“, sagte Alfred.
    „Lange her!“ erwiderte der Doktor. „Wissen Sie, was die Welt seitdem getan hat? Wissen Sie, was sie noch tut? Ich nicht!“
    „Es ist ein wenig zu Gericht gegangen worden“, bemerkte Mr.Snitchey und rührte seinen Tee um.
    „Obwohl der Ausgang immer zu leicht gemacht worden ist“, sagte sein Partner.
    „Und Sie werden meine Äußerung entschuldigen, Doktor“, fuhr Mr. Snitchey fort, „daß ich schon tausendmal im Verlauf unserer Diskussionen zu der Ansicht gelangt bin, daß ich in dem Zu-Gericht-Gehen und im Rechtssystem überhaupt eine ernsthafte Seite sehe, ja etwas Greifbares und mit einem Zweck und einer Absicht …“
    Clemency Newcome stieß ungeschickt gegen den Tisch und verursachte dabei ein geräuschvolles Klirren von Tassen und Untertassen.
    „Nanu, was ist denn da los?“ rief der Doktor.
    „Das ist die unheilbringende, blaue Tasche“, sagte Clemency, „die einem immer ein Bein stellt!“
    „Mit einem Zweck und einer Absicht, sagte ich“, fuhr Snitchey fort, „die Achtung gebietet. Das Leben ein Possenspiel, Dr. Jeddler? Mit Gesetzen?“
    Der Doktor lachte und sah Alfred an.
    „Zugegeben, wenn Sie nichts dagegen haben, daß ein Krieg etwas Törichtes ist“, sagte Snitchey. „Dabei stimmen wir zu. Zum Beispiel. Das hier ist eine heitere Landschaft“, er wies mit seiner Gabel dahin, „in die Soldaten einst scharenweise einfielen – jeder einzelne von ihnen ein Rechtsverletzer – und sie mit Feuer und Schwert verwüsteten. Ha! Der Gedanke, daß sich jemand freiwillig Feuer und Schwert aussetzte! Dumm, verheerend, einfach lächerlich! Sie lachen über Ihre Mitmenschen, wenn Sie daran denken! Doch nehmen Sie mal diese heitere Landschaft, wie es gegenwärtig aussieht. Denken Sie an die Gesetze, die den unbeweglichen Besitz, die Hinterlassung unbeweglichen Besitzes, die Hypothek und den Rückkauf unbeweglichen Besitzes, das Pachtgut, den freien Grundbesitz oder das Zinslehen betreffen. Denken Sie“, sagte Snitchey in so großer Erregung, daß er tatsächlich schmatzte, „an die schwierigen Gesetze, die auf Besitzanspruch und seinen Nachweis Bezug nehmen, mit all den gegensätzlichen vorangegangenen und zahlreichen Parlamentsbeschlüssen, und die damit in Verbindung stehen.
    Denken Sie an die ungeheure Anzahl klug erdachter und endloser Klagen vor dem Gericht des Lordkanzlers, die diese angenehme Aussicht verursacht haben kann, und geben Sie zu, Dr. Jeddler, daß sich ein grünes Fleckchen abzeichnet. Ich glaube“, sagte Mr. Snitchey und sah seinen Partner an, „daß ich für mich selbst und Craggs spreche?“
    Da Mr. Craggs seine Zustimmung bekundete und Mr. Snitchey von seinen beredten Worten irgendwie aufgelebt war, äußerte er den Wunsch nach noch etwas Rindfleisch und einer Tasse Tee.
    „Ich trete nicht unbedingt für das Leben schlechthin ein“, fügte er hinzu, rieb sich die Hände und lachte in sich hinein, „es ist voller Unsinnigkeiten und noch schlimmerer Dinge. Beteuerungen der Zuversicht, des Vertrauens und der Selbstlosigkeit und all diese Dinge! Pah! Wir sehen, was sie wert sind. Aber Sie dürfen nicht über das Leben lachen; Sie haben ein ernstes Spiel zu spielen, ein sehr ernstes sogar! Jeder spielt gegen Sie, und Sie spielen gegen die anderen. Oh, es ist eine sehr interessante Sache. Es gibt schwer verständliche Züge auf dem Schachbrett. Sie dürfen nur

Weitere Kostenlose Bücher