Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Allein gegen die Hölle

Allein gegen die Hölle

Titel: Allein gegen die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
Vom Netzwerk:
entfernt waren.
    Vorsichtig näherte er sich ihnen und ging wieder in die Hocke. Die Spitze seines Bowiemessers schrammte über festen Boden, als er sie zwischen den Stöcken in den Sand stieß.
    Er hatte es sich gedacht. Die kurzen Stöcke markierten einen Durchlass zwischen den Fallgruben.
    Er schüttelte den Kopf. Was war hier los?
    Er witterte wieder zum Abobebau hinüber, doch sein Instinkt signalisierte ihm keine Gefahr.
    »Lassiter«, rief Cherry, »wir müssen weg hier! Die Banditen …«
    Lassiters sprang auf die Füße. Sein Kopf ruckte herum. Die Staubwolke, die vor dem Berghang aus dem Boden stieg, hing schräg über der Ebene, was bewies, dass die Reiter ihren Pferden noch einmal alles abverlangten.
    Er war mit ein paar Schritten beim Palomino und fasste ihn fest am Halfter. »Bleib hinter dem Hengst, Cherry«, sagte er mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete. Langsam zog er den Palomino auf die Stelle zu, wo die kurzen Stöcke aus dem Boden ragten. »Ruhig, Warrior«, sagte er, als der Hengst zurückweichen wollte. Doch dann schien die Sicherheit des großen Mannes auf das Tier überzugehen, und es ließ sich von Lassiter vorwärts ziehen.
    »Siehst du die beiden kurzen Stöcke, die aus dem Boden ragen?«, rief er Cherry zu. »Bleib genau zwischen ihnen auf den Hufabdrücken des Hengstes!«
    Er war etwa fünf Yards weiter gegangen und drehte den Palomino so, dass er ihm gegen das Haus Deckung gab. Er sah, wie Cherry die Stelle zwischen den Stöcken hinter sich brachte und die letzten Yards auf ihn zu lief.
    »Was hat das zu bedeuten, Lassiter?«, keuchte sie.
    Er hob die Schultern. »Ich weiß es auch noch nicht«, murmelte er und reichte ihr die Zügel des Hengstes. »Bleib hinter Warrior stehen. Ich werde mir das Haus ansehen.«
    Er wartete ihre Antwort nicht ab und glitt auf die Adobehütte zu, um sie zu umrunden. Sie hatte eine Grundfläche von etwa acht mal acht Yards und an allen vier Seiten quadratische Fensterlöcher, deren Durchmesser kaum Armlänge erreichten. Als er an eines herantrat, sah er, dass es tatsächlich von ihnen mit Brettern abgedeckt war. Nur ein schmaler Spalt war frei gelassen worden, und dem großen Mann wurde klar, dass es sich um eine Schießscharte handelte.
    Er hörte Cherrys Schrei, als er ums Haus herum war. Ihre Hand wies in Richtung der glühend rot aufgehenden Sonne, und er sah den Pulk der heranjagenden Reiter vor der hochquellenden Staubwolke, die von den Hufen der galoppierenden Pferde aus dem Boden gerissen wurde.
    Er blieb vor der Tür stehen, fasste dann nach dem Riegel und hob ihn an. Ein Schloss gab es nicht, und er atmete auf, als er spürte, dass die Tür aufschwang.
    Im nächsten Moment hielt er den Remington in der Faust. Die Mündung wies auf ein Lager, das von dem durch die Türöffnung fallenden Morgenlicht aus der Dunkelheit gerissen wurde. Ein Mensch lag darauf, und Lassiter sah an dem wallenden grauen Bart, dass es ein alter Mann war. Mit ein paar schnellen Schritten war er am Lager, schaute auf das wächserne faltige Gesicht und den offen stehenden Mund.
    Der Mann war tot.
    »Sie sind bald hier!«, rief Cherry vor der Tür.
    Lassiter glitt zurück zur Tür, ging hinaus und schob das Mädchen durch die Öffnung in die Hütte. Dann packte er die Zügel des Palominos, zog seinen Kopf herab und redete beruhigend auf ihn ein, um ihn zu bewegen, ihm in die dunkle Hütte zu folgen. Der Hengst schien zu ahnen, dass die Gefahr für ihn draußen größer war als drinnen, und sträubte sich nicht. Als Lassiter ihn drinnen zur Seite schob und der durch die Tür fallende Lichtstreifen wieder auf das Lager fiel, stieß Cherry einen gellenden Schrei aus.
    »Er ist tot«, sagte Lassiter. »Er kann uns nichts mehr tun.«
    Er drängte den Palomino in eine Ecke, in der es keine Fensteröffnungen gab. Dann wandte er sich wieder der offenen Tür zu, die aus dicken Bohlen bestand. Neben ihr lehnte ein dicker Balken an der Wand, in der sich eine Halterung für ihn befand.
    Lassiter trat noch einmal hinaus und blickte den jagenden Reitern entgegen. Er vermeinte schon ihre bärtigen Gesichter zu erkennen und hielt Ausschau nach der Jacke mit dem bestickten Kragen, die Ben Coleman in der Cantina von Santa Eulalia getragen hatte, aber die konnte er nicht erkennen.
    Hinter ihm wurde es hell. Sherilyn Channing hatte Schwefelhölzer gefunden und eine Kerze entzündet.
    Lassiter stieß die Bohlentür in den Rahmen, packte den dicken Balken und warf ihn in die

Weitere Kostenlose Bücher