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Allein gegen die Hölle

Allein gegen die Hölle

Titel: Allein gegen die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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wollte sich nicht mit etwas beschäftigen, für das er doch keine Erklärung finden würde.
    Immer wieder ging er zu den verschiedenen Schießscharten und blickte hinaus. Er sah, dass die Banditen, die ihn von Santa Eulalia aus verfolgt hatten, von ihren Pferden gestiegen waren und zur Hütte herüber starrten. Sie schienen zu beratschlagen, wie sie am besten gegen ihn vorgehen sollten.
    Durch ein gegenüberliegendes Fenster sah er, dass die Staubwolke, die sich von Westen her näherte, schon ziemlich nah war. Er wollte sich wieder abwenden, um zum anderen Fenster zurückzukehren, als er aus den Augenwinkeln ein kurzes Aufblitzen auf einem Hügelkamm sah, der ihm den Blick nach Norden zum Rio Grande hin verwehrte. Er glitt zum Fenster hinüber, durch das er einen besseren Blick auf den Hügelkamm hatte, aber das Blitzen wiederholte sich nicht. Vielleicht hatte er sich auch getäuscht und das Sonnenlicht war nur von einem Quarzeinschluss eines Steins reflektiert worden.
    Er musste noch eine Stunde warten, dann waren die anderen Reiter da. Sie ritten zu ihren Kumpanen hinüber, und Lassiter zählte jetzt insgesamt fünfzehn Männer, die vor ihre Pferde getreten waren und zur Adobehütte herüber starrten. Was ihn überraschte, war die Tatsache, dass er Ben Coleman nicht unter ihnen entdecken konnte. War der Banditenboss vielleicht von der Sprengladung, die er auf die Cantina zu geschleudert hatte, so schwer verwundet worden, dass er nicht reiten konnte?
    Lassiter zuckte mit den Schultern. Das hatte keinerlei Bedeutung. Er war überzeugt, dass sie auch ohne Ben Coleman versuchen würden, die Hütte zu stürmen und ihn voll Blei zu pumpen. Sie würden auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen, schon gar nicht auf Sherilyn Channing, denn das Lösegeld in Form von zweihundertfünfzig Winchester-Gewehren hatte Ben Coleman bereits kassiert.
    Er schluckte hart, als er sah, wie sich die Banditen bewegten, auf ihre Pferde stiegen und die Gewehre aus den Scabbards zogen. Und als sie anritten, sagte er laut in den Raum hinein: »Aufwachen, Cherry. Sie greifen an!«
    ***
    Der Lärm in der Hütte war ohrenbetäubend, als Lassiter die Schrotflinte abfeuerte. Die Banditen hatten sich die Stelle gemerkt, wo sich vor ihnen der Graben aufgetan hatte, und ihre Tiere in einem weiten Sprung darüber hinwegsetzen lassen.
    Sie ritten mitten in die Bleisaat aus der Flinte hinein. Die vierundzwanzig Kugeln rissen auf eine Breite von zehn Yards Pferde von den Beinen und Männer aus den Sätteln. Es entstand ein fürchterliches Durcheinander von schreienden Tieren und Menschen, das Lassiter in den Ohren schmerzte.
    Sein Gesicht war hart und zeigte grimmige Entschlossenheit. Er wusste, dass er um sein Leben kämpfte und in dem Augenblick verloren war, wenn er nicht gnadenlos zurückschlug. Es dauerte nicht einmal zwei Sekunden, dann hatte er die abgeschossenen Patronen durch neue ersetzt und abermals geschossen. Männer, die sich taumelnd erhoben hatten, gingen mit blutenden Wunden erneut zu Boden. Die weiter zurückgebliebenen Banditen waren von ihren Pferden gesprungen und begannen mit ihren Gewehren auf die Tür und die Fenster der Hütte zu schießen.
    Lassiter wich zurück und schaute sich um.
    Cherry stand an einem Fenster und rief plötzlich schrill: »Hier sind sie auch, Lassiter!« Sie schoss den Remington ab, doch dann traf eine Kugel von draußen die Kante der Schießscharte und fetzte Splitter aus dem Holz. Einer traf Cherry an der Wange, sodass sie mit einem Aufschrei zurücktaumelte.
    Lassiter war mit ein paar Schritten an ihrem Fenster. Er sah, wie drei Männer geduckt auf die Hütte zu liefen. Er schob die abgesägten Läufe der Schrotflinte durch den Spalt und wollte schon abdrücken, als einer der Banditen plötzlich wie von einer Riesenfaust nach vorn geschleudert wurde. Aus einem großen Loch auf seiner Brust sprühte eine Blutfontäne. Dann er fiel mit dem Gesicht in den Staub.
    Lassiter hatte noch ein entferntes Donnern im Ohr, als der nächste Bandit einen Satz durch die Luft machte, sich überschlug und zu Boden krachte, dass der aufwirbelnde Staub ihn einhüllte.
    Der dritte Bandit warf sich kreischend herum und wollte sich hinter die Ecke der Hütte in Sicherheit bringen. Er schaffte es nicht. Auch ihn hob ein schweres Geschoss aus den Stiefeln und schleuderte ihn neben der Schießscharte, durch die Lassiter die Läufe der Schrotflinte gestoßen hatte, gegen die Adobewand.
    Lassiter saß das Aufwölken von Pulverdampf

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