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Allein gegen die Hölle

Allein gegen die Hölle

Titel: Allein gegen die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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hängenden Köpfen vor einem länglichen Adobehaus angebunden waren. An die weiße Wand war mit schwarzer Farbe das Wort Cantina gemalt.
    Lassiter sah Chaco an der Ecke der Cantina auftauchen. Aus den Gesten des Yaquis las er, dass Chaco von der Rückseite in das Gebäude eindringen wollte. Er sollte die Frontseite im Auge behalten und die Banditen in Empfang nehmen, wenn sie aus der Cantina flüchteten.
    Als er den Blick nach links wandte, presste er hart die Lippen zusammen. Vor dem kleinen Portal der Kirche lag ein Mann mit ausgestreckten Armen leblos im Sand. Er trug die Soutane eines Priesters. Ein Stück weiter lagen zwei weitere Männer in ihrem Blut.
    Ihm blieb keine Zeit, sich weiter umzuschauen, denn plötzlich vernahm er das Krachen von dumpfen Revolverschüssen aus der Cantina. Männer brüllten. Dann flog die Brettertür auf. Colemans Banditen stürmten hervor. Einer schien einen Schlag in den Rücken bekommen zu haben, der ihn förmlich aus den Stiefeln hob. Draußen warfen sich die Männer sofort zur Seite, um nicht durch die Tür beschossen zu werden.
    Lassiter schwang die Läufe der Schrotflinte hoch und drückte beide Läufe gleichzeitig ab. Die Entfernung zum Vorbau der Cantina betrug fast dreißig Yards und er glaubte nicht, dass die Bleikugeln auf diese Entfernung tödlich sein konnten. Rasch wich er ein paar Schritte zur Seite, sodass die Pulverdampfwolke ihm nicht die Sicht nahm.
    Keiner der Banditen stand mehr auf den Beinen. Sie schrien ihren Schmerz hinaus. Einige versuchten wieder auf die Beine zu kommen, andere wollten sich kriechend in Sicherheit bringen.
    In der Cantina krachten immer noch Schüsse.
    Mit schnellen Bewegungen klappte Lassiter die Läufe der Schrotflinte auf, entfernte die leeren Patronenhülsen, schob zwei Patronen aus den Schlaufen des Gurts hinein und klappte sie wieder zu.
    Er zählte fünf Banditen, als er auf die Cantina zuging. Drei standen wieder auf den Beinen. Sie sahen ihm entgegen und reagierten wie Wölfe, die sich in die Enge getrieben fühlten und wussten, dass sie dem Tod geweiht waren. Sie rissen ihre Revolver hoch, kamen aber nicht mehr zum Schuss, denn in der Tür der Cantina war der Yaqui aufgetaucht und holte die Kerle mit einem Rundschlag seiner Winchester von den Beinen.
    Sekundenlang herrschte Totenstille im Dorf, dann rief Chaco auf Spanisch: »Kommt raus, Leute, und holt sie euch!«
    Zögernd erschienen die ersten Männer. Aus der kleinen Kirche lief eine Frau und warf sich mit einem schrillen Schrei über den Körper des leblosen Priesters.
    Chaco stieß einem Banditen, der sich aufrichten wollte, den Schaft seiner Winchester gegen den Hinterkopf, sodass er wieder zu Boden ging.
    Als die Männer des Dorfes das sahen, liefen sie auf die Cantina zu. Sie nahmen die Waffen der Banditen an sich und wichen damit zurück.
    »Ihr Bastarde«, keuchte einer der Banditen, »dafür werden wir euch massakrieren!«
    »Das hättest du besser nicht gesagt«, tönte Chacos kehlige Stimme über die Plaza. Er kam auf den großen Mann zu, der die Mündungen der Schrotflinte sinken ließ. Lassiter leckte sich über die Lippen und fragte: »Die Banditen in der Cantina …«
    Der riesige Yaqui machte eine wegwerfende Handbewegung. Dann sagte er: »Lass uns zu meinem Rancho zurückreiten …«
    ***
    Lassiter hatte eines der Banditenpferde für Sherilyn Channing mitgenommen. Es war eine mausgraue Mustang-Stute. Das Tier war noch am besten von allen in Schuss gewesen. Sie schien auch dem Palomino zu gefallen. Lassiter hatte das Gefühl, als würde der Hengst sie mit den Augen verschlingen.
    Sie hatten den ganzen Weg zurück geschwiegen. Erst als sie schon bis auf hundert Yards an die flache Adobehütte herangekommen waren, fragte Lassiter: »Was meinst du, was sie mit den Banditen …«
    Chacos Handbewegung schnitt ihm die Worte ab.
    »Wenn sie schlau sind, bringen sie alle um und lassen die Leichen spurlos verschwinden. Ich nehme an, dass inzwischen schon einige von ihnen unterwegs zum Rio Grande sind, um die Pferde, Waffen und Ausrüstung der Banditen drüben in Texas zu verkaufen. Davon wird das Dorf ein ganzes Jahr leben können.«
    Aus der Adobehütte trat Sherilyn Channing. Ihr rotes Haar leuchtete in der Sonne, die jetzt im Zenit stand.
    »Du sahst enttäuscht aus, als du die toten Banditen bei der Hütte gesehen hast«, sagte Lassiter.
    Chaco nickte. »Ich hatte gehofft, dass es die Mörder meiner Familie sind.«
    »Derentwegen du den Rancho in eine kleine

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