Allein in der Wildnis
uns.“
„Ja, wenn du nicht so langsam wärst, dann könnten wir auch schon morgen los“, grummelte Tim.
„Na, na, mein Junge, nicht so! Ich benötige ja auch die ganzen Papiere, deswegen war ich ja hier. Sonst wäre meine Arbeit der letzten Monate umsonst gewesen.“
„Schon gut, ich habe es ja nicht so gemeint“, entschuldigte sich Tim. „Eigentlich brauchst du nur die elektronische Version deiner Daten auf meinem Computer“, meinte er. Aber sein Vater schüttelte den Kopf.
„Den einen Tag bringen wir auch noch herum“, mischte sich Kevin ein. Tim speicherte seine Bilder sowie die Bilder von Kevin auf einem Stick. Danach verstaute er Computer und Stick in seinem wasserdichten Rucksack. Die Jungen verschwanden früh ins Bett, ganz ohne das tägliche Theater.
Nick hingegen sortierte noch immer seine handschriftlichen Notizen und Auswertungen. Der Stapel wurde ständig höher und breiter. Naja, da werde ich wohl nicht so viel von meinen Sachen mitnehmen können , dachte sich Nick. Das Wichtigste sind meine Auswertungen. Ganz wichtig waren die Lebensmittel und Decken. Und auch der Hund brauchte sein Futter. Einen Benzinkanister mussten sie ebenfalls mitnehmen. Vielleicht dann doch lieber die elektronische Datenspeicherung? Die benötigte kaum Platz, aber Nick traute dem neumodischen Zeug nicht, wie er es immer nannte. Viel Platz gab es jedoch nicht im Wagen.
Nick war bis spät beschäftigt und legte sich vollkommen erschöpft ins Bett. Wovon bin ich nur so kaputt? , fragte er sich noch, und schon fielen ihm die Augen zu.
Der Tod des Vaters
Am anderen Morgen kam Nick nur schlecht aus dem Bett, noch immer fühlte er sich müde und erschlagen. Hoffentlich bekam er jetzt nicht noch eine Grippe. Das wäre schlecht, wenn sie morgen fahren wollten. Aber nach einem Kaffee würde es sicherlich besser werden. Beim Anziehen schwankte er leicht. Oh je, vielleicht lieber einen Tee? Nick legte die Hand prüfend an seine Stirn. Er fühlte sich elend, aber Fieber hatte er keines. Resolut zog er seine Sachen an und torkelte aus seinem Zimmer. Die Jungen waren auch schon wach und hatten den Frühstückstisch gedeckt.
„Hey, das ist aber lieb von euch!“, freute sich Nick.
„Der Hund ist auch schon draußen und hat sein Fressen bekommen“, rief Kevin.
„Ja, was sollte ich nur ohne euch machen?“ Nick nahm beide Jungen in den Arm und drückte sie. Die Brüder grinsten.
„Seid ihr so gut drauf, weil ihr wisst, dass wir morgen nach Hause fahren?“
„Ja, stimmt, wir freuen uns schon darauf“, sagte Kevin und fügte hinzu: „Komm, setz dich schon mal hin, damit wir frühstücken können, wir haben nämlich Hunger.“
Der Vater lachte: „Ihr habt immer Hunger. Dann esst euch noch mal so richtig satt heute, unterwegs wird es nicht so viel geben. Es wird sicherlich eine lange und schwere Fahrt werden bei dem Wetter. Aber vielleicht haben wir auch Glück, denn es hat nicht wieder geschneit.“
„Nein, das nicht, aber die Temperatur ist runter auf minus 25 Grad“, erklärte Tim. „Ich habe vorhin nachgesehen, als ich den Hund rausgelassen habe.“
„Hoffentlich friert uns der Wagen nicht ein, ich schau dann mal nach“, sagte der Vater kauend.
Die drei frühstückten in aller Ruhe und hatten viel Spaß dabei.
Die Brüder waren aufgekratzt und voller Vorfreude auf zu Hause. Nach einer Stunde erhoben sich alle. Dabei schwankte der Vater wieder und musste sich kurz am Tisch festhalten.
Die Jungen sahen ihn erstaunt an und Tim fragte: „Was ist los?“
„Ach, nichts, ich glaube, bei mir ist eine Grippe im Anzug, mein Kreislauf macht mir zu schaffen. Es ist wirklich nichts Ernstes“, beruhigte sie Nick.
Die Jungen waren erleichtert. Kevin fragte seinen Vater, ob er ihm vielleicht eine Kanne Tee machen solle.
„Gute Idee, Kevin, das kann ja nicht schaden.“
Kevin ging in den Küchenbereich und bereitete den Tee zu.
Tim lief währenddessen mit dem Vater nach draußen, um nach dem Wagen zu sehen. Er dreht am Zündschlüssel und das Auto sprang sofort an. „Alles in Ordnung. Morgen kann es losgehen“, stellte Nick erleichtert fest. Gut, das er Schneeketten ins Auto gepackt hatte, bevor er im April losfuhr, denn eigentlich hatte er damals noch mit Schnee gerechnet.
Ringo hüpfte indessen aufgeregt um den Wagen herum.
„Was ist los, alter Freund? Du merkst sicherlich auch, dass wir morgen aufbrechen? Ja, Ringo, morgen geht es nach Hause.“ Nick tätschelte seinen Hund und ging dann mit seinem
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