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Allein in der Wildnis

Allein in der Wildnis

Titel: Allein in der Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Busch
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immer mal aus. Sogar Vater sagte, dass die Hütte nicht für den Winter gerüstet wäre. Der Schnee wird immer höher, und irgendwann können wir nicht mehr fahren. Wir müssen morgen zurück, uns bleibt nichts anderes übrig.“
    Kevin schüttelte den Kopf. Er schrie und weinte. Verzweifelt schlug er auf seinen Bruder ein, der ihn ganz fest an sich drückte. Irgendwann beruhigte sich Kevin und schluchzte nur noch ab und zu.
    Tim gab ihm ein Taschentuch: „Alles gut?“
    „Nein, nichts ist gut! Was sollen wir denn machen?“
    „Habe ich doch gesagt. Wir fahren!“
    „Wie stellst du dir das vor? Und was wird mit Vater?“
    „Den können wir nicht mitnehmen, wir haben keinen Platz. Wir legen ihn in die Vorratskammer, dort ist es kühl. Er muss später abgeholt werden.“
    „Aber das können wir nicht tun, wir können ihn nicht einfach hier lassen“, heulte Kevin auf. Tim behielt indessen die Nerven. Er musste stark sein, denn sonst würde er zusammenbrechen. Also sagte er:
    „Das müssen wir aber, es geht nicht anders.“
    „Und wie stellst du dir alles andere vor?“
    „Ich kann Auto fahren, und wir haben eine Karte. Du kannst doch so gut Karten lesen. Die Wege und Hütten sind darin verzeichnet, wir brauchen nur dem Weg zu folgen und so von Hütte zu Hütte fahren. Wenn wir auf die Straße von Gardiner kommen, dann haben wir es geschafft. Du hast doch gehört, dass wir die Nordostpassage nehmen müssen. Außerdem ist die Straße auch geräumt Vielleicht ist sogar schon in der ersten Hütte ein Funkgerät, damit könnten wir Hilfe rufen und dort warten. Aber wir müssen es versuchen, Kevin. Schau mich an, ich bringe uns nach Hause, das schwöre ich dir!“
    Kevin blickte seinen Bruder an. Konnte er seinem Bruder glauben? Vielleicht würden sie wirklich Glück haben, und in der ersten Hütte funktionierte noch das Funkgerät. Dann könnten sie dort ausharren. Nach einigen Momenten des Zögerns nickte Kevin: „Also gut, ich vertraue dir.“
    „Wir schaffen das! Komm, lass uns erst Vater in die Vorratskammer bringen, hier im Warmen kann er nicht bleiben.“
    „Und wenn wir ihn draußen beerdigen?“
    „Das geht nicht, der Boden ist gefroren, und die Tiere buddeln ihn aus dem Schnee wieder aus. Das ist wirklich die beste Lösung.“
    Tim hob die Schultern seines Vaters an und Kevin packte die Füße, so schleiften sie ihn in den Vorratsraum. Er war schwer. Der Hund bellte währenddessen wie verrückt.
    „Ringo, geh jetzt weg!“, brüllte Tim immer wieder, aber der Hund hörte nicht. Er bellte und bellte und rannte unablässig um sie herum. Sie legten ihren Vater in den Vorratsraum und deckten ihn mit einer Plane ab.
    „Wir nehmen gleich noch ein paar Lebensmittel mit!“, kommandierte Tim.
    Sie packten ein paar Vorräte in einen Karton und brachten ihn nach draußen. Den Hund lockten sie schließlich mit einem Leckerchen von seinem Herrchen weg. Er legte sich vor die Tür der Vorratskammer und rührte sich nicht von der Stelle.
    Zurück in der Hütte schaute sich Tim die Karte genau an und zeichnete den Weg ein. „Bin ich froh, dass Vater mir alles so gut erklärt hat, sonst wären wir jetzt echt aufgeschmissen. Du musst dann morgen die Karte lesen. Ich fahre! Das nennt man Teamwork.“
    „Und wenn wir den Weg im Schnee nicht finden?“
    „Vater hat erzählt, dass im Winter Stöcke im Schnee stecken, die den Weg kennzeichnen. Darauf müssen wir nur achten, da können wir den Weg auch nicht verfehlen.“ Tim drückte seinen Bruder an sich.
    „Was brauchen wir noch alles?“, fragte Kevin.
    Tim und Kevin erstellten eine Liste. Angefangen bei Lebensmitteln, Gewehr und Patronen über Feuerzeug und Streichhölzer, Fernglas, Kompass, Decken bis hin zu dicker Kleidung sowie Hundefutter war alles dabei.
    „Vater hatte ja schon einiges von der Liste zusammengesucht“, meinte Tim.
    „Können wir den Schlitten mitnehmen?“
    „Wozu?“
    „Vielleicht können wir den noch brauchen?“
    „Der nimmt viel zu viel Platz weg.“
    „Ich möchte es aber trotzdem“, grollte Kevin.
    Um ihn zu beruhigen sagte Tim schließlich zu.
    „Eine Axt und ein Seil wären nicht schlecht“, meinte Kevin daraufhin.
    „Gut, das können wir wirklich brauchen, denn wir müssen ein Feuer machen.“
    „Eine Kanne und einen Topf?“
    „Hey, wir sind doch keine Trapper und sitzen am Lagerfeuer.“
    „Man kann aber nicht wissen, was einen erwartet“, wandte Kevin ein.
    „Dann pack ein, was du denkst“, seufzte Tim und wunderte

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