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Allein in der Wildnis

Allein in der Wildnis

Titel: Allein in der Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Busch
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„Du siehst auch müde aus, komm, und leg dich zu mir!“
    „Gleich, ich mache nur erst wieder das Feuer an, sonst ist es morgen früh arg kalt hier. Die Heizung funktioniert nicht und auch die elektrischen Leitungen.“
    Tim entfachte die Glut neu und legte frisches Holz darauf. Beim Aufstehen drehte er sich um und sah die beiden Tiere eng aneinandergekuschelt in der Ecke liegen. Staunend betrachtete er sie, ging zu ihnen und streichelte abwechselnd über ihr Fell.
    „Hey, da freue ich mich aber! Nie hätte ich geglaubt, dass ihr beide jemals Freunde werdet.“
    Ringo wedelte wie zur Bestätigung mit dem Schwanz. Tim stand auf und schaute durch das Fenster nach draußen. Der Hund kratzte an der Tür, Tim öffnete sie und ging mit ihm nach draußen. Die Sterne leuchteten, und die Luft war klar und kalt. Tim schüttelte es, als er die arktische Luft wahrnahm. Er pfiff und ging mit dem Hund schnell ins Haus zurück.
    Sein Bruder war schon wieder eingeschlafen, sodass sich Tim eine neue Matratze holte. Er wollte den Genesenden jetzt nicht wecken. Als er sich hinlegte, murmelte er: „Danke, lieber Gott!“, zog sich die Decke bis zur Nasenspitze hoch und schlief sofort ein.
    Ein Sonnenstrahl erhellte die Hütte am Morgen. Ringo signalisierte durch ein Kratzen an der Tür, dass er nach draußen wollte. Bandit stand mit hoch erhobenem Kopf daneben.
    „Ja, ja, ich komme ja schon!“ Tim schloss die Tür auf, und die Tiere rannten nach draußen.
    Auch Kevin erwachte und erhob sich mit zitternden Beinen. Er schwankte leicht. Tim musste ihn festhalten, damit er nicht umfiel. „Das kommt von dem Fieber, du bist noch geschwächt.“
    Kevin nickte: „Ich weiß, ich danke dir. Du hast mir das Leben geredet.“
    „Quatsch nicht so ein Zeug, du warst nur krank, mehr nicht! Ich mache dir Frühstück“, wiegelte Tim ab.
    „Oh ja, ich habe einen Bärenhunger.“
    Sein Bruder lachte: „Das hört sich gut an, da bin ich wirklich froh!“
    Die Jungen saßen am Tisch, aßen und erzählten. Kevin hatte enorme Erinnerungslücken. „Ich kann mich nur daran erinnern, wie das Eis brach und ich im Wasser stand. Was passierte danach?“
    Tim erzählte seinem Bruder den ganzen Ablauf.
    Es kratzte wieder an der Tür. Als Tim öffnete, kamen in trauter Eintracht der Wolf und der Hund herein. Sie schnüffelten und jaulten, weil ihr Napf noch immer leer war.
    „Immer langsam, ihr wart schließlich draußen.“ Tim füllte den Napf, und die beiden stürzten sich darauf. „Frische Luft macht wohl hungrig?“
    Kevin lachte: „Wie hast du das denn angestellt, dass die beiden sich vertragen?“
    Tim zuckte mit den Schultern: „Keine Ahnung, seit letzter Nacht ist bei ihnen alles wunderbar. Da musst du schon die beiden fragen!“
    „Ich würde mich gern etwas waschen“, sagte Kevin. „Gibt es hier eine Dusche oder so?“
    „Ich schau mal nach draußen. Ich glaube, ich habe in der Nähe heiße Quellen gesehen. Vater hat ja oft genug erzählt, dass es im Nationalpark genügend heiße Quellen gibt. Ich nehme an, deswegen wird hier auch keine Dusche benötigt. Bleib hier, ich komme gleich wieder!“
    Tim zog seine Jacke an und nahm auch Mütze, Schal und Handschuhe mit. „Ich bringe gleich Holz mit!“ Er schaute auf das Thermometer draußen neben der Tür. Er fröstelte, es waren heute minus 25 Grad. Bandit folgte ihm auf dem Fuße.
    Tim war froh, dass der Wolf ihn begleitete. Es ging stetig bergauf; er folgte dem kleinen Pfad zwischen den Bäumen hindurch. Der Weg war jedoch aufgrund des Schnees nur zu erahnen. Nach einiger Zeit blieb Tim erstaunt stehen. Das immer stärker werdende Rauschen, das er seit einiger Zeit vernommen hatte, entpuppte sich als tosender Wasserfall, der von einem Felsen in die Tiefe stürzte. Einige Stellen waren eingefroren. Die Sonne spiegelte sich darin, und hier und da zeigten sich kleine Regenbogen. Die umliegenden Bäume und Sträucher waren von dicken Eispanzern überzogen. Hinter einigen kleinen Felsenbrocken sprudelte eine einzelne Quelle. Wasserdampf stieg hoch, und das Wasser blubberte. Es handelte sich um eine heiße Quelle und das mitten in der arktischen Kälte! „Oh, schau mal, Bandit, sieht das nicht toll aus?“ Tim rief den Wolf heran. Der allerdings folgte einer anderen Spur im Schnee und reagierte nicht. Tim beeilte sich und rannte dem Wolf hinterher.
    „ Wo will der denn hin?“, dachte er sich im Stillen. Da sah auch er die Spuren im Schnee. Bandit folgte einem Tier! Der Wolf kauerte still

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