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Allein in der Wildnis

Allein in der Wildnis

Titel: Allein in der Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Busch
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weiter.“
    Die Jungen holten sich Handtücher und frische Wäsche.
    „Können wir dort nicht gleich unsere Wäsche waschen?“, schlug Kevin vor.
    „Ja, können wir machen. Wir nehmen einen Eimer oder eine Schüssel mit, damit wir die Sachen hineinlegen können.“
    Die beiden Jungen zogen ihre Jacken an, griffen sich einen Eimer und gingen zu der heißen Quelle. Ringo folgte ihnen. Der Wolf war verschwunden.
    „Wo treibt der sich wieder rum?“, fragte Kevin.
    „Keine Ahnung, aber er kommt schon wieder.“
    Kevin fiel der Aufstieg zur Quelle schwer, daran merkte er, dass er noch lange nicht fit war.
    „Du schnaufst wie ein Walross“, sagte lachend Tim zu seinem Bruder. Dann nahm er ihm den Eimer ab und trug ihn selbst. Kevin zeigte ihm den Stinkefinger. An der heißen Quelle zogen die Jungen ihre Kleidung aus.
    „Brr, ist das kalt hier!“ Kevin sprang schnell in die heiße Quelle. „Komm rein, hier ist es so schön warm“, rief er.
    Daraufhin sprang auch Tim in das Wasser. „Herrlich, wir haben schon so lange nicht mehr gebadet, es tut so gut!“
    Sie genossen das warme Wasser und planschten herum, als auf einmal ein Kojote am Rand der Quelle auftauchte. Das Tier stand starr vor Schreck, und auch die beiden Jungen schauten regungslos den Kojoten an. Wieder kein Gewehr dabei, dachte sich Tim. Das durfte ihm in der Wildnis nicht passieren. Er verließ sich viel zu sehr auf den Wolf.
    Da ertönte aus dem Gebüsch ein lautes Knurren, rasch floh der Kojote. Bandit tauchte auf und stand vor der heißen Quelle.
    „Na, komm rein!“, schrie Tim.
    Der Wolf jedoch hütete sich davor, ins Wasser zu gehen. Kevin begann, den Wolf mit Wasser zu bespritzen, was diesem sichtlich missfiel. Er knurrte grimmig.
    „Lass ihn!“, bat Tim. „Er mag das nicht.“
    Der Wolf schaute die Jungen nochmals an und ging dann seiner Wege. Sie holten ihre Wäsche ins Wasser und reinigten sie, so gut es eben ging. Tim legte die Wäsche in den Eimer und kletterte aus dem Wasser. Im Nu drang ihm die Kälte in die Knochen. Er trocknete sich schnell ab und zog sich an. Um seinen Kopf schlug er das Handtuch. Dann reichte er seinem Bruder ein Handtuch, der sich ebenfalls schnell abtrocknete.
    Sie rannten zur Hütte zurück, unterwegs gesellte sich der Wolf zu ihnen. Die nassen Sachen hängten sie drinnen auf Stühlen vor den Kamin. Es dauerte nicht lange, und es bildeten sich Pfützen darunter.
    „Es wird ja alles nass hier“, sagte Kevin.
    „Das trocknet schon wieder, aber draußen würden die Sachen nur hart werden.“
    Den ganzen restlichen Tag über diskutierten die Jungen, wie sie ihrer ausweglosen Situation entfliehen könnten, aber sie kamen zu keinem Ergebnis.
     

Die Rettung naht
     
    Viele hundert Kilometer entfernt begannen sich einige Leute um die Jungen und ihren Vater zu sorgen, denn die Zeit verstrich, ohne dass die Familie zurückkehrte.
    „Nick hätte längst anrufen müssen!“, sagte der Chef. „Sie müssten schon lange da sein! Was machen wir nun?“
    „Er hat die Kinder dabei, da dauert es einfach etwas länger“, versuchte ihn seine Sekretärin zu beruhigen.
    „Aber wenn nun etwas passiert ist? Vielleicht sind sie nicht weggekommen?“, meinte ein Kollege.
    „Er hat doch das Funkgerät, das hätten wir erfahren. Irgendetwas stimmt nicht, das sagt mir mein Bauchgefühl.“ Nicks Chef donnerte mit der Faust auf den Tisch. „Wir suchen sie, es muss etwas passiert sein.“
    Jetzt diskutierten alle durcheinander.
    „Ruhe! Einer muss fahren. Und wenn er alle Hütten abklappern muss, aber einer fährt!“, bestimmte der Chef.
    „Lasst uns erst einen Piloten über das Tal schicken! Wenn sie in einer der Hütten sind, sieht der Pilot eine Rauchsäule. Inzwischen können wir alles vorbereiten“, schlug ein weiterer Kollege vor.
    Der Chef ballte die Faust. „Jack, das ist eine sehr gute Idee. So machen wir das! Schick einen Piloten los, und ihr anderen bereitet alles für die Suche vor. Wer fährt freiwillig?“
    „Ich fahre!“, sagte Jack. „Ich kenne die Strecke und auch alle Hütten.“ Er zählte auf, was er alles benötige. „Und dann brauche ich einen Elektroschlitten auf der Ladefläche. Falls ich mit dem Auto stecken bleibe, kann ich mit dem Schlitten weiterkommen. Ich möchte nicht auf halber Strecke umkehren.“
    „Das ist aber gefährlich. Du weißt, dass im Winter viele Wolfsrudel unterwegs sind. Da wir einen zeitigen Wintereinbruch hatten, werden sie sicherlich sehr hungrig sein“, gab der Chef

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