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Allein in der Wildnis

Allein in der Wildnis

Titel: Allein in der Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Busch
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Wetter schlug beiden aufs Gemüt.
    Die Jungen mussten mit einer Decke die Tür abdichten, denn der Wind wehte den Schnee unter dieser hindurch. Die Schatten der Bäume vor dem Fenster wirkten bedrohlich, und das stetige Heulen des Windes überdeckte jeden anderen Laut in der Gegend. Die ganze Nacht über tobte der Sturm und rüttelte an den Fenstern. Kevin zog sich die Decke über den Kopf und schlief betend ein.
     
    Der nächste Morgen begann unerwartet mit Sonnenschein. Eine klirrende Kälte herrschte, und der Schnee türmte sich an einigen Stellen meterhoch. Tim hatte Mühe, die Tür zu öffnen. Er schaffte zunächst nur einen winzigen Spalt. Er griff mit einem Löffel durch den Türspalt und hatte es wenig später geschafft, dass die Tiere durch den erweiterten Spalt gerade so hindurchschlüpfen konnten. Ringo und der Wolf rannten hinaus. Nachdem sie ihr Geschäft erledigt hatten, begannen sie, mit ihren Pfoten den Schnee an der Tür zu beseitigen. Nun konnte Tim die Tür endlich so weit öffnen, dass auch er hinausschlüpfen konnte. Die Tiere rannten jaulend im Schnee umher. Gut, dass es wenigstens ihnen gefällt, dachte Tim. Er nahm eine Schippe und räumte den Schnee weg. Nach einiger Zeit öffnete sich die Tür, und auch Kevin trat heraus. Schüchtern fragte er seinen Bruder, ob er ihm helfen könne.
    „Nimm dir eine Schaufel, dann kannst du vor dem Schuppen anfangen!“, bekam er zur Antwort.
    Die beiden Brüder schaufelten den ganzen Vormittag und machten die Wege frei. Sie stellten gerade ihre Gerätschaften in den Schuppen, als sie erneut das Flugzeug hörten. Kevin rannte in die Hütte und holte die Signalpistole. Er drückte ab, und das Leuchtsignal stieg in den Himmel. Voller Angst warteten sie und verfolgten das Flugzeug mit den Augen.
    Der Pilot flog indessen über die Wälder und versuchte einen Hinweis zu entdecken. Es war nicht einfach, denn auch bei den heißen Quellen stieg Rauch auf. Immer wieder drehte er seine Runden und schaute in das leuchtende Weiß. Trotz Sonnenbrille brannten seine Augen vor Anstrengung. Dann stieg vor ihm eine Rakete in den Himmel. Er schaute überrascht auf, denn damit hatte er nicht gerechnet.
    Der Pilot hatte das Signal gesehen und wendete sein Flugzeug; er sah jetzt den roten Schal in den Bäumen flattern. Er drehte mit der Cessna über den Bäumen eine Runde; er hoffte, dass dies als Signal verstanden wurde. Über Funk gab er den Fundort durch.
     
    Jack war mit seinem Auto schon seit der Frühe unterwegs, als er über Funk die erlösende Nachricht erhielt. Er antwortete: „Bin ich froh, dass ihr sie gefunden habt! Ich mache mich auf den Weg zur Hütte, morgen früh werde ich sie erreichen, falls ich nicht im Schnee stecken bleibe. Ich melde mich von dort.“ Jack hatte Schneeketten auf die Reifen aufgezogen, so kam er recht gut vorwärts. Stunde um Stunde arbeitete er sich durch die Wildnis. Es wurde schließlich dunkel, und Jack steuerte eine der Hütten an. Es hatte keinen Zweck, im Auto zu übernachten, denn bei diesen Temperaturen würde er erfrieren. Jack musste den Schnee vor der Hütte wegschaufeln, damit er die Tür überhaupt öffnen konnte. Innen drin war es eisig, und Jack fröstelte. Mit der Taschenlampe leuchtete er die Hütte aus. An sämtlichen Fenstern fanden sich Eisblumen, der Wind hatte den Schnee bis in den Kamin hinein geweht. Neben dem Kamin lagerte noch etwas Holz. So räumte Jack den Schnee hinaus und machte Feuer. Es dauerte nicht lange, bis die Flammen emporschlugen. Er ging in der Hütte umher, um die Heizung in Gang zu setzen, aber diese war eingefroren. Ebenso konnte er kein Licht machen. Mit seiner Taschenlampe suchte er nach Kerzen und fand auch einige im Schrank. Er zündete sie an und verteilte sie im Raum. Aus dem Auto holte er seinen Rucksack und stellte Brot und Wurst auf den Tisch. Stundenlang war Jack durchgefahren, jetzt meldete sich ein riesiger Hunger. Er packte etwas Schnee in einen Topf und stellte ihn ans Feuer. Die Hütte war schon lange nicht mehr beheizt worden, und so dauerte es eine Weile, bis sich die Wärme endlich verteilte.
    Jack öffnete eine kleine mitgebrachte Flasche und gab einen ordentlichen Schuss davon in das heiße Wasser. Bei dieser Kälte tat ihm ein Grog gut. Er holte die Matratze aus dem Bett und legte sie vor den Kamin. Jack machte sich nicht die Mühe, seine Kleidung zu wechseln. So warm wurde es nicht hier drinnen, deshalb schlief er in seinen Sachen. Die Kerzen löschte er vorher.
     
    Die

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