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Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Titel: Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Duffy
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durch Käse behindert wurde. Ich warf einen Blick auf die Nummer. Was denn jetzt noch?
    »Hallo?«
    »Hey, Girlie«, meldete sich Marchetti. »Wie ist die Bronx?«
    »Dufte. Was gibt’s?«
    »Hast du die dreihundert Millionen Bonds mit Restlaufzeit bis Februar 2011 heute Morgen bestätigt? Das Backoffice behaup tet, noch keine entsprechende Instruktion zu haben.«
    »Ich habe sie bei Tracy im Backoffice bestätigt. Sag Reggie, dass sie sie anrufen soll.«
    »Mach ich. Wie lange brauchst du noch? Wir sind hungrig.«
    »Eine halbe Stunde, wenn der Verkehr mitspielt.«
    »Cool. Hey, warte mal, Kate will dich sprechen.« Er fügte flüsternd hinzu, bevor sie übernahm: »Das wird bestimmt interessant.«
    »Alex, hast du meine Abschlüsse mit Colony Capital von heute Morgen abgetippt? Ich konnte sie in meinen Mails nicht finden. Wie schwer kann es sein, eine Bestätigung zu tippen? Ich habe dich schließlich nicht gebeten, den Handel auszuführen, nur, dass du deine kleinen Finger dazu benutzt, die Details abzutippen.«
    Mir war schwer danach, Cruella zu sagen, dass sie die einzige im Team war, die nicht ihre eigenen Bestätigungen tippte, dass jeder andere es als selbstverständlichen Teil seines Jobs betrachtete. »Ja, Cru… Kate. Ich habe sie deinem Klienten und dir gemailt.« Du eingebildete Primadonna! Ich werde dir noch ganz was anderes zeigen, was ich mit meinem Finger anstellen kann. Ich wartete schweigend, als sie ihre Mails checkte.
    »Hab sie.« Klick.
    Ich ließ das Handy auf meinen Schoß fallen und schloss die Augen. Du musst einfach deine Schuld begleichen , sagte ich mir. Jeder muss seine Schuld begleichen.
    Wieder klingelte das Handy. »Ja?«, sagte ich und gab mir erhebliche Mühe, nicht verärgert zu klingen in Anbetracht der Tatsache, dass ich heute zwei Stunden zu spät gekommen war.
    »Hi, Schätzchen.«
    »Hi, Mom.« Gott sei Dank!, dachte ich. Endlich jemand, der nichts von mir will.
    »Geht es dir gut? Ich hab gerade im Büro angerufen, und jemand hat mir gesagt, dass du in der Bronx Schnitzeljagd auf einen Käse machst! Was hat das zu bedeuten? Bist du tatsächlich in der Bronx?«
    »Nicht mehr. Das ist eine lange Geschichte. Chick wollte, dass ich tausend Dollar für einen Laib Käse und ein paar Panini ausgebe.«
    »Was?«, fragte sie ungläubig. »Für Käs e ? Du machst Witze, oder?«
    »Das hätte ich mir beim besten Willen nicht ausdenken können.«
    »Das ist einfach verrückt. Du solltest deinem Boss sagen, er soll sich zum du weißt schon wohin scheren.«
    »Weil das genau der Weg ist, meine Karriere voranzubringen.«
    »Tolle Karriere, mit einem tausend Dollar teuren Käse durch ganz New York City zu fahren! Es ist noch nicht zu spät, Jura zu studieren.«
    »Ich werde NICHT kündigen, Mom! Ich liebe meinen Job. Vielleicht nicht gerade heute, aber normalerweise schon.«
    »Weißt du was, Alex? Stolz ist eine der sieben Todsünden.«
    »Glaub mir – an Stolz werde ich nicht zugrunde gehen.«
    »Tu mir einen Gefallen. Ruf deinen Vater bei der Arbeit an. Er möchte wissen, wie es dir geht. Vielleicht lässt du deine Pilgerfahrt zum Parmigiano aus.«
    »Worauf du dich verlassen kannst.« Klick . Ich legte auf. Auf gar keinen Fall würde ich meinen Vater jetzt anrufen. Er würde mich fragen, warum ich nicht am Schreibtisch saß, und dann würde ich ihn anlügen oder erklären müssen, was zu dieser Käse bestrafung geführt hatte. Ich hatte schon genug andere Sorgen im Moment. Meinen Vater zu belügen, wollte ich nicht auch noch der Liste der Dinge, für die ich mich schämen musste, hinzufügen. Sie war eh schon lang genug.
    Ich schloss die Augen und stellte mir vor, dass Chick mich als nächste Stufe seiner Folterung in einen Haushaltswarenladen schickte, um eine gewerbliche Käsereibe zu kaufen. Warum, warum, warum musste ich zu spät kommen? »Du meine Güte«, seufzte ich und trommelte mit den Fingern auf dem Käse, während ich laut dachte. »Wie zum Teufel soll ich dieses Teil bloß auf die Etage kriegen?«
    »Das ist leicht«, sagte der Fahrer über seine Schulter. »Besorgen Sie sich einfach eine Sackkarre und fahren mit dem Lieferaufzug nach oben.«
    Ein Genie.
    Ich wählte die Hauptleitung der Firma und bat darum, zur Hausverwaltung durchgestellt zu werden. Ich erklärte ihnen, dass ich eine Sackkarre brauchte und den Lieferaufzug benutzen musste. Kein Problem. Sie boten an, mir Hilfe nach draußen zu schicken. Als wir vor dem Gebäude vorfuhren, wartete ein großer Mann im

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