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Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Titel: Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Duffy
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Klienten zu haben, lag darin, dass mit ihnen Erwartungen verbunden waren, die ich nicht annähernd gewöhnt war. Den größten Teil des Januars war ich damit beschäftigt, zu bewirten oder bewirtet zu werden. Ich stellte mich jedem einzelnen Klienten vor bei einem Lunch, Dinner odereinem Firmenmeeting entlang der gesamten Ostküste. Ich war erschöpft aber wild entschlossen, mich zu beweisen, sodass das Adrenalin den unglaublichen Schlafmangel kompensierte. Zum größten Teil waren meine Kunden freundlich und gaben mir die Chance, mich zu beweisen. Ich wollte niemanden enttäuschen: weder die Klienten noch Chick noch mich selbst. Unzählige Stunden verfolgte ich die Entwicklung der Märkte, der Wirtschaft, der laufenden Trends. Bevor ich mich versah, war Februar. Januar war wie im Fluge vergangen, und ich glaube, ich habe nur ungefähr zwanzig Stunden in wachem Zustand in meiner New Yorker Wohnung verbracht und etwas getan, was nichts mit der Arbeit zu tun hatte. Will traf ich wegen meiner neuen Arbeitsbelastung nicht so häufig, wie mir lieb gewesen wäre. Gott sei Dank hatte er Verständnis dafür, und obgleich ich ihn vermisste, war ich doch sicher, dass sich irgendwann die Dinge wieder normalisieren würden. Was auch immer unter »normal« zu verstehen wäre.
    An einem bitterkalten Morgen hörte ich, wie Reese am Ende seiner Reihe gluckste. Ich warf einen Blick auf die Wanduhr. Zehn Uhr. »Mann, Chick, was ist denn mit dir passiert? Du siehst aus, als kämst du direkt von einer Müllhalde«, sagte Reese, als er mit seinem Bacon-Sandwich herübergeschlendert kam.
    »Sag mir bitte, dass du noch mehr davon hast, Reesey?«, stöhnte Chick.
    Reese holte ein Sandwich aus einem Karton auf dem Fußboden und warf es auf den Schreibtisch. »Harte Nacht?«
    »Noch härterer Morgen. Ich war gestern Nacht in Atlantic City. Hab zwölftausend gewonnen.«
    Atlantic City ist zwei Stunden entfernt. Da er das Büro zur normalen Zeit verlassen hat, konnte er bei normalem Verkehr nicht vor neun Uhr abends dort gewesen sein. Warum fuhr je mand mitten in der Woche nur für ein paar Stunden nach Atlantic City?
    »Viel Verkehr heute Morgen?«
    »Verkehr? Ich bitte dich, Reese. Ich hab keinen Wagen genommen, ich bin mit einem Helikopter geflogen. Ich, Rick und noch ein paar Jungs von AKS . Einer der Youngsters, mit denen Rick arbeitet, hat gerade mit seiner Freundin Schluss gemacht, oder eher umgekehrt, sodass ich dachte, ein bisschen Aufmunterung könnte ihm guttun. Nach Börsenschluss haben wir ein paar Bier gehoben, den Helikopter genommen, die ganze Nacht gespielt und sind heute Morgen zurückgeflogen. Für mich war’s spitze, ich hab zwölftausend gewonnen, aber der Junge hat drei verloren, sodass er jetzt keine Freundin mehr hat und dreitausend Dollar weniger. Harter Morgen für ihn.«
    Chick kippte sich einige Aspirin in die Handfläche und schluckte sie trocken. Er wandte sich an mich. »Alex, schnapp dir das neue Mädchen und bring mir von deinem Freund an der Kaffeebar ein Gatorade mit.«
    »Meinem Freund?«
    »Jashim. Wann immer ich da bin, fragt er nach dir. ›Oh, wie geht’s Alex heute? Oh, hier ist Alex’ Spezialkaffee, so wie sie ihn am liebsten hat.‹«
    »Du hast mir noch nie einen Kaffee mitgebracht.«
    »Sehe ich vielleicht aus wie ein verdammter Barista?«
    Dem Himmel sei Dank für die neue Kollegin! Egal, wie lange man an einem Desk gearbeitet hat – man blieb solange die Neue, bis man es nicht mehr war. Patty hieß die neue Analystin, die Chick nach ihrem Examen eingestellt hatte. Normalerweise hätte sie im Juli anfangen sollen wie ich, aber die Märkte wurden schwieriger, und viele Firmen zögerten Einstellungen bis Anfang des nächsten Jahres hinaus, um Personalkosten zu sparen. Sie fing also im Januar an, und obgleich sie es noch nicht wusste, hatte sie unglaubliches Glück, mich als Vorgesetzte zu haben. Ich hätte jemanden wie mich gebrauchen können bei meinem Start. Die Tatsache, dass Chick wieder eine Frau eingestellt hatte, machte mich besonders glücklich, weil das bewies, dass Cruella unrecht hatte.
    Ich warf einen Blick auf Patty, die schüchtern auf dem Klappstuhl saß und ihr Notebook umklammerte. Sie war jetzt seit einem Monat hier, aber sie sah immer noch ängstlich aus. Ich vermisste diese Zeiten nicht, und ich vermisste auch nicht den verdammten Klappstuhl. Also tat ich, was ich mir von Cruella gewünscht hätte, als ich neu war, wenn sie, na ja, ein Herz gehabt hätte.
    »Komm, gehen wir!«,

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