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Allem, was gestorben war

Allem, was gestorben war

Titel: Allem, was gestorben war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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Vergangenheit. Wenn es Jahrgang 64 ist, dann sind wir gleich alt, Kajsa dachte an das Alter und schätzte die schöne Künstlerin auf höchstens fünf Jahre älter.
    Zwei ungleiche Tassen, ein Liter Milch in der Verpak-kung.
    »Wir ermitteln in einem Mord.«
    »Fragen Sie mich nicht, ob ich etwas gehört oder gesehen habe oder etwas weiß. Ich hab hier drinnen gearbeitet, ich wohne hier seit drei Tagen, um der Galerie etwas bieten zu können. Sie kommen heute Nachmittag.« Sie lächelte ein schiefes Lächeln. »Meine große Chance.«
    Kajsa Lagergren nahm das inzwischen abgegriffene Foto von Georg Laurelius hervor, ein Foto aus seiner Glanzzeit.
    »Dann ist es wohl sinnlos, wenn Sie sich das hier anschauen.« Sie reichte das Bild Kerstin Johansson.
    Eine Weile war es still, bevor die Musik wieder losdröhnte mit The last time. Kerstin Johansson betrachtete die Polizistin.
    »Diesen Mann kenne ich. Hat er nicht eine Art Firma schräg über die Straße?«

10
    Sie hatte den Telefonhörer in die unverletzte Hand genommen, er hatte sich ein Stück vorgebeugt, um mithören zu können. Sie hatte sich abgewandt, zur Wand hin, den Hörer gegen das Ohr gepresst.
    Wide nahm nun doch einen Schluck von dem Kaffee mit Schuss. Den brauchte er jetzt, oder?
    Zwanzig Sekunden später, länger konnte sie nicht zugehört haben, sie hatte kein Wort gesagt, lag der Hörer wieder auf seiner Gabel.
    Sie sagte nichts.
    »Jaaa?«
    »Das war Georg.«
    »Er hat sich mir vorgestellt.« Der Ton fiel härter aus, als er wollte. Sie war auch ein Opfer. »Konnte er uns Informationen liefern?«
    »Im Gegenteil, würde ich sagen.«
    Sie schwieg wieder.
    »Nun?«
    »Ich weiß wirklich nicht, ob grad dies hier Sie . äh . dich etwas angeht.«
    »Mich angeht? Du hast mich doch angerufen.«
    »Ja. Entschuldige. Georg schien sehr unter Druck zu stehen. Als Erstes hat er gesagt, dass ich ihn nicht unterbrechen soll. Er hatte kaum Zeit, zu sprechen. Dann sagte er, er komme nicht weg von seinem Job.«
    »Wann kommt er nach Hause?«
    »Davon hat er nichts gesagt.«
    »Du hast ihn auch nicht danach gefragt.«
    »Ich wollte es gerade tun, aber da hat er aufgelegt.«
    Wide dachte nach. Was machen wir jetzt? Benötigte er einen tieferen Einblick in das Leben der Familie Laureli-us? Sie hatte ja Recht - dies ging ihn nichts an.
    »Er will mich treffen. Heute Abend.«
    Sie sah Wide mit klarem Blick an und kam seiner nächsten Frage zuvor.
    »Ja, ich weiß, aber ich konnte ihn nicht mehr fragen, warum .«
    »Hat er gesagt, wo? Wann?«
    »Er hat so schnell gesprochen, aber die Adresse hat er wiederholt. Es ist ein Club . oder eher eine Bar, dorthin geht er manchmal mit seinen Geschäftspartnern.«
    Im Auto auf dem Weg in die Stadt sah sie gerade vor sich hin. Die Säröschnellstraße lag wie eine schlafende Schlange in der Sonne, es waren nur wenige Autos unterwegs. Sie klappte den Sonnenschutz nicht herunter. Ihre Augen schienen blicklos zu sein.
    Nach traditionellen Schönheitsidealen war sie keine schöne Frau. Aber sie war anziehend, attraktiv. Er könnte sich vorstellen, dass sie eine gute Gesellschaft war. Sie hatte ein Gesicht, das lange unverändert bleiben würde. Er hielt sie nicht für den Typ, der sich liften ließ. Sie war groß, auf hochhackigen Schuhen würde sie ein wenig größer sein als er, aber wenn sie sich hinter ihn stellte, würde sie fast ganz verschwinden, nur ein Zentimeter ihres schwarzen Haares würde über seinem Kopf zu sehen sein.
    Pagenschnitt, das gefiel ihm. Sie hatte ihren Kopf vom Verband befreit. Ihm gefiel das schmale Gesicht mit den weit auseinander stehenden Augen, dem langen Hals, der einige hübsche, vertikale Falten hatte, dem Make-up, so sorgfältig aufgetragen, dass es unsichtbar war.
    Er hatte gewartet, und sie hatte geduscht und war nur einen kurzen Moment im Bad geblieben. Als sie wieder herunterkam, trug sie ein helles Kleid, das perfekt in dieser Hitze war.
    War das angeboren? Gleich in welcher Situation, welchem Zustand . Frauen fanden ihren Stil mit einer so selbstverständlichen Leichtigkeit. Das faszinierte ihn.
    Wide würde sich nie in der Welt wohl fühlen, die ihn hier umgab. Zu schnell zu viel Geld, das Haus gefüllt mit neuen Sachen, die nicht von der Zeit abgeschliffen zu sein schienen. War das ihr Geschmack? Er meinte eine Strenge bemerkt zu haben, jetzt und früher, die nicht zu den pulsierenden Farben der Gardinen und Wände zu passen schien. Eine Bartheke in einem der Räume unten im Keller.
    Er hatte

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