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Allem, was gestorben war

Allem, was gestorben war

Titel: Allem, was gestorben war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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angekommen zu sein. Aber wenn eine Sorte Stoff zunimmt, dann nehmen die anderen Sorten auch zu. Göteborg ist das Paradies für einen Businessman.«
    »Aber wir schlagen doch zu ...«
    »Wir schlagen zu, nicht ihr. Wir stehen mit erhobenen Armen in HIV-infizierten Räuberhöhlen, während ihr ordentliche Morde ermittelt.«
    Fylke reckte die Arme, als wollte er demonstrieren, wie das ist, so in infizierter Umgebung zu stehen.
    »Deswegen bin ich hier.«
    »Was?«
    »Ich hab einen ordentlichen Mord und suche infizierte Ursachen.«
    »Ja, die Sache mit Laurelius. Leider liegt bei uns im Rauschgiftdezernat nichts gegen ihn vor. Bei den Steuer-und Wirtschaftsdezernaten gibt's wohl einiges, aber ...«
    »Keine Geschäftskollegen in Göteborg, mit denen er zu tun hatte, Verdächtigte .«
    »Ich weiß, dass du mich für einen Rassisten hältst, Ard, aber du musst verstehen, dass von den hundert Personen, die wir bisher beim Rauschgiftschmuggel erwischt haben, neunzig Ausländer sind. Das ist der Markt der Neger.«
    »Aber dealen sie nicht, um ihre eigene Abhängigkeit zu finanzieren?«
    »Schon, in den meisten Fällen.«
    »Dahinter stecken doch . Köpfe.«
    »Weiße Köpfe, meinst du?«
    »Es gibt reichlich gelbblaue Schweden, die das große Geld am Rauschgift verdienen.«
    »Klar. Ich möchte sie ja auch schrecklich gern schnappen und einsperren und den Schlüssel wegschmeißen. Aber Schmuggel und Absatz haben das Muster geändert. Oft handelt es sich um kleine Gruppen oder Einzelne, die das Zeug reinschmuggeln und verkaufen. Nicht mehr so sehr um große Banden, die von einem zentralen Kopf gelenkt werden.«
    »Bist du da ganz sicher?«
    »So sieht das Muster aus, das wir deuten können. Aber es ist klar ... natürlich gibt es die Banden, wenn's ums richtig große Geld geht. Ich weiß nur nicht, wie das Muster hier in Göteborg aussieht, noch nicht.«
    »Wäre es nicht vorstellbar, dass manche versuchen, auch ein Stück vom Kuchen abzubekommen?«
    »Wie meinst du das?«
    »Von einem Wirtschaftszweig zum anderen wechseln?«
    »Und damit käme Laurelius ins Bild, was? Tja, vielleicht, aber verdammt schwer zu beweisen. Wir haben unser Auge ja auch auf so was, aber wir fangen meist nur ein paar kleine Fische.«
    »Die schwarz sind.«
    »Sieht so aus.«
    Fylke zeigte mit einem langen, dünnen Finger auf ihn. Ard reckte den Arm und zeigte zurück.
    »Hoffentlich ziehst du daraus keinen zu weit gehenden Schluss.«
    »Ich schaffe es selten, weit gehende Schlüsse zu ziehen. Aber wenn du damit meinst, ich glaube, dass alle Einwanderer kriminell sind, weil wir kriminelle Einwanderer haben, die die Dienste unseres kleinen Dezernats in Anspruch nehmen, dann täuschst du dich. Zwar ist keiner meiner besten Freunde Einwanderer, aber es könnte sehr gut einer darunter sein.«
    Hast du denn überhaupt beste Freunde?, dachte Ard. Er stand auf, setzte sich wieder.
    »Könnte es sich bei dieser Laurelius-Geschichte um eine Rauschgiftabrechnung handeln, glaubst du das?«
    »Schon möglich. In dieser Branche liebt man ein wenig Show, auch spektakuläre Warnungen und so was.«
    »Warnung an wen . es muss doch einen Adressaten geben.«
    Fylke breitete die Arme aus, als wollte er die ganze Rauschgiftwelt umarmen. Sten Ard erhob sich endgültig.
    »Ich muss weiter. Die Spuren werden kalt. Vielen Dank.«
    Fylke warf sich in seinen Drehstuhl. Er war noch nicht am Ende.
    »Bevor du gehst . noch ein Witz, den hab ich gestern gehört.«
    »Rassistisch?«
    »Im Gegenteil. Er zeigt die Unbarmherzigkeit der Weißen.«
    »Ich hab keine Zeit.«
    »Er ist kurz. Ein Kolosseum im amerikanischen Süden. Ein Neger ist eingegraben worden, sodass nur noch der Kopf herausragt. Ein Löwe wird .«
    »Leider, Gert. Ich hab's eilig.« Ard ging zur Tür. Fylke beschleunigte das Tempo seiner Erzählung und folgte ihm.
    »Der Löwe stürzt sich auf den Neger, der neigt den Kopf zur Seite, und der Löwe rennt vorbei. Der Löwe kehrt um und kommt zurück, der Neger neigt den Kopf zur anderen Seite, und wieder rennt der Löwe vorbei.«
    Jetzt waren sie draußen im Korridor. Ard ging auf die Fahrstühle zu. Fylke folgte ihm.
    »Jetzt ist es der Löwe leid. Beim nächsten Mal springt er dem Neger also direkt auf den Kopf. Weißt du, was der macht? Er beugt den Kopf nach hinten und beißt dem Löwen in die Eier.«
    Fylke war stehen geblieben, während Ard weiterging, jetzt schneller. Er hörte, wie sein Kollege hinter ihm seine Stimme erhob. Zwei vorbeigehende Sekretärinnen

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