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Allem, was gestorben war

Allem, was gestorben war

Titel: Allem, was gestorben war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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zu gleichen Teilen, Petersilie, er hatte ein kleines Baguette ausgehöhlt, ein wenig Milch, Salz, darüber gemahlenen schwarzen Pfeffer.
    Wide löste die Pastakissen vorsichtig voneinander, stellte sie für zwei Minuten zum Tauen in die Mikrowelle, legte die kleinen Pakete in siedendes Wasser, zwölf Minuten, ließ den Casonsei abtropfen und gab ein wenig geschmolzene Butter darüber.
    »Das schmeckt gut.«
    Er hatte die Musik abgeschaltet. Wein gab es nicht. »Ich hab keinen Salbei.« »Hast du das selbst gekocht?« »Selbst aufgewärmt.«
    »Aber ursprünglich? Der Teig und die Füllung und so.«
    »Eine gelegentliche Beschäftigung, manchmal macht es . Spaß. Man ist ja, was man isst. Und im Augenblick fühl ich mich ein bisschen wie ein Pastakissen, allerdings ohne Füllung.«
    »Und ohne Salbei.«
    »Auch ohne Wein. Ausgegangen.«
    Sie hatte ihn angesehen. Keine Koketterie, er schien dergleichen täglich zu machen. Kochen wie ein richtiger Mann.
    War es das, was man für den Moment leben nannte? »Möchtest du Kaffee?«
    Er sah ihren leeren Teller. Er war voll gewesen. »Ja, bitte. Aber keinen Cognac.« Sah er sie den Mund leicht verziehen?
    »Der Cognac ist auch alle.«
    War das ein Adrenalinstoß gewesen? Schon ein Fortschritt? Kajsa Lagergren hakte nach:
    »Sie glauben, er hat eine Firma . in diesem Gebäude?«
    »Ich weiß es nicht, aber ich habe ihn gesehen, glaub ich . er hat hier wohl irgendeine Firma.«
    Hatte irgendeine Firma. Vollendete Vergangenheit für Georg Laurelius, aber das wusste die Frau vor ihr offenbar noch nicht. Ich bin eine gute Polizistin, dachte sie, Ausbildung und Training, jeder ist schuldig, bis er bewiesen hat, dass er unschuldig ist. Ein aufmunterndes Bild von der Welt, das man so mit sich herumträgt.
    »Wo haben Sie ihn gesehen?«
    »Einige Male, draußen auf dem Hof. Er ist mir aufgefallen, weil er so gut gekleidet war, immer im Doppelreiher, so laufen hier nicht gerade viele herum.«
    »Draußen auf dem Hof. Ist er in einen bestimmten Eingang gegangen? Ich meine, in welchen?«
    »Darauf habe ich nicht geachtet. Sie wissen schon, man sieht jemanden vorbeigehen, denkt nicht darüber nach, wohin er unterwegs ist und woher er kommt.«
    Wenn ich doch auch nur diese Fähigkeit hätte, dachte Kajsa Lagergren, mindestens drei missglückte Verhältnisse, die nie zustande gekommen wären, wenn ich genauso unachtsam durch die Welt liefe.
    »Es gibt ... Gibt es fünf Eingänge auf dem Hof?«
    Das war keine gute Frage.
    »Warten Sie, ich sehe nach.«
    Lagergren lief die Treppen hinunter und machte einige Schritte auf den Hof hinaus. Puh, war das heiß! Die Hitze staute sich zwischen den eng stehenden Gebäuden. Lagergren schaute nach oben und sah ein Viereck am Himmel: weiß und zischend wie kochende Milch. So nah sind wir der Sonne nie gewesen, sie holte ein paarmal tief Luft und zählte die Eingänge, die halb im Schatten verborgen lagen. Sechs. Es könnte jeder sein, daneben kleine Schilder mit den Firmennamen, von hier aus konnte sie keine Namen erkennen, aber sie würde sie herausbekommen. Es würde eine schweißtreibende Aufgabe werden, von Tür zu Tür.
    Wo war Babington?
    Jetzt kam sie wieder heraus. Sie musste ein Bulle sein, gute Sicht in alle Richtungen von hier aus . wie sie in dem Matsch da unten am Wasser herumgestiefelt ist, und der andere . wo war der? Sie überprüft die Eingänge .
    »Sie überprüft die Eingänge.«
    »Die Tussi, die wir bei den Anglern gesehen haben?«
    »Sie ist erst zu der Künstlerin raufgegangen, und jetzt ist sie wieder rausgekommen.«
    »Das ist doch natürlich, dass sie wieder rauskommt.«
    »Nicht auf die Art. Guck selbst, es sieht aus, als würde sie die Eingänge zählen.«
    »Wo ist.«
    »Nicht so nah, verdammt noch mal!« »Scharf, diese Haare.« »Sie geht wieder rein.« »Ich bin doch nicht blind.«
    »Sie geht wieder zu der Malerin. In dem Eingang ist sonst niemand.«
    »Vielleicht hat sie was gesehen.«
    »Die Malerin? Was sollte sie gesehen haben?« »Du weißt schon.«
    »Egal. Wir hauen jetzt ab. Wir haben gefegt und wir haben geputzt. Und das Schild haben wir auch abgenommen.«
    »Wir haben mehr abgenommen als das Schild, jawohl.« »Glaubst du, sie hat uns gesehen?«
    »Wer?«
    »Die Malerin, verdammt noch mal!«
    »Wir haben sie gesehen, dann kann sie uns auch gesehen haben. Oder besser gesagt dich.«
    »Mich? Warum ausgerechnet mich?«
    »Du bist so Aufsehen erregend hässlich.«
    »Das ist nur Maske, ich muss mich schließlich

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