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Aller guten Dinge sind vier

Aller guten Dinge sind vier

Titel: Aller guten Dinge sind vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Großmama. »Ich wollte schon immer mal einen Transvestiten kennenlernen. Ich wollt nämlich immer wissen, was sie mit ihrem Pimmel machen, wenn sie Frauenkleider tragen.«
    »Da gibt’s Spezialunterhosen, wo alles schön eingeschlagen wird.«
    Wir schauten alle drei runter zu der Beule vorn unter Sallys Kleid.
    »Na ja«, sagte Sally, »ich krieg immer Ausschlag von den Dingern.«
    Lula streckte die Nase in die Luft. »Was riecht hier so? Hmhm, ich rieche, rieche frischen Kuchen.«
    Sally verdrehte die Augen. »Ach, das ist Sugar. Der feiert Orgien in der Küche. Er hat in den letzten zwei Stunden mindestens zehn Pfund Mehl verarbeitet.«
    Lula drängte sich an Sally vorbei in die Küche. »Mann!« rief sie. »Schaut euch das an! Kuchen, so weit das Auge reicht.«
    Sugar stand an der Arbeitsplatte und knetete Brotteig. Er sah auf, als wir hereinkamen, und lächelte verlegen. »Ihr haltet mich wahrscheinlich für komplett verrückt mit meiner Bäckerei.«
    »Schätzchen, ich find Sie zum Anbeißen«, erklärte Lula. »Wenn Sie mal eine neue Wohngenossin suchen, rufen Sie mich an.«
    »Ich mag den Geruch, wenn man was im Rohr hat«, sagte Sugar. »Wie zu Hause.«
    »Wir fahren nach Atlantic City«, sagte ich zu Sugar. »Wollen Sie nicht mitkommen?«
    »Danke, aber ich muß gleich einen Kuchen reinschieben, und der Teig hier muß gehen, und dann hab ich noch Bügelwäsche …«
    »Wahnsinn!« sagte Lula. »Man könnte meinen, Sie wären Aschenputtel.«
    Sugar pikste mit einem Finger in seinen Teig. »Ich bin keine Spielernatur.«
    Wir nahmen uns jeder ein Plätzchen von einem Teller auf dem Tisch, ehe wir uns wieder aus der Küche rausdrängten und nach draußen zum Aufzug gingen.
    »Ne richtige kleine Trauerweide«, bemerkte Lula. »Er sieht nicht aus, als hätte er viel Spaß.«
    »Er ist viel lockerer, wenn er ein Kleid anhat«, sagte Sally. »Man braucht ihn nur in Frauenkleider zu stecken, und seine ganze Persönlichkeit verändert sich.«
    »Warum trägt er dann nicht immer Frauenkleider?« wollte Lula wissen.
    Sally zuckte die Achseln. »Ich weiß auch nicht. Wahrscheinlich fühlt er sich da auch irgendwie komisch.«
    Wir durchquerten das elegante Foyer und gingen den mit Blumenrabatten gesäumten Weg zum Parkplatz hinunter.
    »Da drüben«, sagte ich zu Sally. »Der blaßblaue Buick.« Sally fielen fast die Augen unter den künstlichen Wimpern aus dem Kopf. »Der Buick? Heiliges Kanonenrohr, das ist
Ihr
Wagen? Der hat Bullaugen. Gottbeschissene Bullaugen! Was hat er denn unter der Haube?«
    »Einen V-8.«
    »Wow! Ein Achtzylinder! Ein gottbeschissener Achtzylinder!«
    »Ein Glück, daß er nicht die Spezialunterhosen anhat«, sagte Lula. »Da würd er sich nen Bruch holen.«
    Der Buick war was für Männer. Frauen haßten ihn. Männer liebten ihn. Meiner Ansicht nach mußte es mit der Größe der Reifen zu tun haben. Vielleicht auch mit der aufgeblähten Eiform… ungefähr wie ein steroidgedopter Porsche.
    »Also, fahren wir«, sagte ich zu Sally.
    Er nahm mir die Schlüssel aus der Hand und setzte sich hinter das Steuer.
    »Bitte vielmals um Entschuldigung«, sagte ich. »Das ist mein Auto. Und ich fahre es auch.«
    »So einen Wagen mußt jemand fahren, der Eier hat«, versetzte Sally.
    Lula pflanzte sich breitbeinig, die Hände in die Hüften gestemmt, vor ihm auf. »Ha! Und Sie glauben wohl, wir haben keine Eier? Sie werden sich wundern, Sie kleiner Däumling.«
    Sally hielt das Lenkrad eisern fest. »Okay, was verlangen Sie? Ich geb Ihnen fünfzig Dollar, wenn Sie mich fahren lassen.«
    »Ich will kein Geld«, sagte ich. »Wenn Sie den Wagen fahren wollen, brauchen Sie nur zu fragen.«
    »Genau, Sie sollen uns bloß nicht mit diesem Machoscheiß kommen«, sagte Lula. »So was lassen wir uns nicht gefallen. Das läuft bei uns nicht.«
    »Das wird echt toll«, sagte Sally. »Ich wollte immer schon mal so’n Ding fahren.«
    Großmama und Lula setzten sich hinten rein, ich stieg vorn ein.
    Sally zog einen Zettel aus seiner Handtasche. »Eh ich’s vergeß, hier ist der neueste Hinweis.«
    Ich las ihn vor. »›Letzter Hinweis. Letzte Chance. Blue Moon Bar. Samstag um neun.‹«
    Maxine war offensichtlich auf dem Absprung. Sie wollte Eddie noch ein letztes Mal reinlegen. Und wie stand’s mit mir? Ich hatte den Verdacht, daß sie auch mich noch ein letztes Mal reinlegen wollte, indem sie mich für nichts und wieder nichts nach Atlantic City hetzte.
    Als erstes fällt mir an Atlantic City jedesmal auf, daß

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