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Aller guten Dinge sind vier

Aller guten Dinge sind vier

Titel: Aller guten Dinge sind vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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James Street rüber, und ein alarmierender Gedanke schoß mir durch den Kopf. »Meinst du, sie hat das mit Absicht getan?«
    »Unsere Autos angezündet, damit wir ihre Tochter nicht verfolgen können? Glaubst du, die ist clever genug, um sich so was einfallen zu lassen?«
    Die Feuerwehr fuhr zuerst ab, dann die Polizei, dann die Abschleppwagen. Jetzt war nur noch ein verkohlter, mit Sand bestreuter Fleck auf dem Asphalt übrig.
    »Na ja«, sagte Lula. »Wie gewonnen, so zerronnen.«
    »Du scheinst ja nicht sehr erschüttert zu sein. Ich dachte, du hättest dieses Auto geliebt.«
    »Schon, aber das Radio hat nicht richtig funktioniert, und in der Tür war eine Delle. Jetzt kann ich losgehen und mir ein neues kaufen. Sobald ich den Papierkram erledigt hab, mach ich mich auf die Socken. Autokaufen macht mir einen Riesenspaß.«
    Ich haßte Autokaufen. Lieber ließ ich mir eine Mammographie machen. Ich hatte nie genug Geld, um mir ein Auto zu kaufen, das mir wirklich gefiel. Und dann diese Autoverkäufer… Nur Zahnärzte waren noch schlimmer. Ich schauderte unwillkürlich.
    »Weißt du, ich bin eben jemand, der positiv denkt«, fuhr Lula fort. »Mein Glas ist nicht halb leer. Mein Glas ist immer halb voll. Darum schaff ich’s auch, was aus mir zu machen. Außerdem gibt’s massenhaft Leute, die schlimmer dran sind als ich. Wenn ich mir vorstelle, ich hätte den ganzen Nachmittag in einer Schachtel voll Scheiße nach einem Zettel wühlen müssen.«
    »Glaubst du, Mrs. Nowicki hat die Wahrheit gesagt, als sie uns erzählt hat, Maxine wäre nach Atlantic City umgezogen? Vielleicht wollte sie uns nur auf eine falsche Fährte locken.«
    »Das rauszufinden, gibt’s nur eine Möglichkeit.«
    »Wir brauchen einen fahrbaren Untersatz.«
    Wir sahen einander an und verzogen die Gesichter. Wir wußten beide, wo ein Auto zu haben war. Mein Vater hatte einen blaßblauen 53er Buick in seiner Garage stehen. Immer wieder mal hatte ich mir diese Riesenkiste aus reiner Verzweiflung ausgeliehen.
    »Nein, nein, nein«, sagte Lula. »In diesem Zuhälterschlitten fahr ich nicht nach Atlantic City.«
    »Wo bleibt deine positive Einstellung? Ich dachte, dein Glas ist immer halb voll?«
    »Scheiß auf das halbvolle Glas. In solchen uncoolen Autos fahr ich nicht. Ich hab schließlich einen Ruf zu verlieren. Eine üppige Schwarze in so einem Auto, da denkt doch jeder nur eins. Fünfundzwanzig Dollar fürs Blasen. Nein, wenn man nicht gerade Jay Leno ist, hat man in so ner Kiste nichts zu suchen.«
    »Okay, hab ich das richtig verstanden? Wenn ich beschließen sollte, nach Atlantic City zu fahren und kein anderes Auto kriege als den Big Blue, dann kommst du nicht mit?«
    »Na ja, wenn’s wirklich kein anderes gibt…«
    Ich rief Lula ein Taxi und schleppte mich dann die Treppe rauf in meine Wohnung. Drinnen ging ich erst mal zum Kühlschrank und holte mir ein Bier. »Ich muß dir leider mitteilen«, sagte ich zu Rex, »daß ich allmählich den Mut verlier.«
    Ich hörte meinen Anrufbeantworter ab und erhielt eine kurze Nachricht von Eddie Kuntz. »Ich hab ihn.«
    Kuntz hörte sich auch nicht viel fröhlicher an, als ich ihn zurückrief. Er las mir die Buchstaben einzeln vor. Dreiundfünfzig insgesamt. Dann legte er auf. Keine Frage nach meinem Befinden. Kein freundlicher Gruß.
    Ich rief Sally an und wälzte die Last auf ihn ab. »Ach übrigens«, sagte ich, »was fahren Sie für einen Wagen?«
    »Einen Porsche.«
    Typisch. »Zweisitzig?«
    »Gibt’s auch andere?«
    Platz für mich. Kein Platz für Lula. Sie würde es verstehen. Dienst war schließlich Dienst. Auch daß ihr Auto soeben in die Luft geflogen war, war reine Dienstsache. »Meine Schuld war’s jedenfalls nicht«, sagte ich laut. »
Ich
hab die Zigarette nicht geschmissen.«
    »Hey, ich glaub, ich bin eben nen Moment hochgebeamt worden«, sagte Sally. »Ich hab zwei Sätze aus dem Jenseits aufgefangen.«
    Ich berichtete von unseren verbrannten Autos und Mrs. Nowickis Tip.
    »Da werden wir wohl nach Atlantic City fahren müssen«, meinte Sally.
    »Was glauben Sie, können wir Lula noch mit in den Porsche reinquetschen?«
    »Nicht mal, wenn wir sie schrumpfen würden.«
    Ich seufzte in tiefem Bedauern und sagte Sally, wir würden mit meinem Wagen fahren und ich würde ihn um sieben abholen. Um nichts in der Welt würde Lula sich von diesem Ausflug ausschließen lassen.

7
    »Andere Mütter haben Töchter, die heiraten und Kinder bekommen«, sagte meine Mutter. »Ich hab eine

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