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Aller guten Dinge sind vier

Aller guten Dinge sind vier

Titel: Aller guten Dinge sind vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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runter. Man konnte meine Brustwarzen durch den Baumwollstoff hindurch sehen. »Die sind schon den ganzen Tag so. Da stimmt irgendwas nicht.«
    Um Morellis Mund zuckte ein Lächeln. »Du bist total scharf auf mich.«
    Und wie scharf ich auf ihn war! Und das machte mich noch wütender. Wo waren meine Prinzipien? Ich konnte seine Antwort auf meine Frage nach der Frau, die mich in der Kneipe angegriffen hatte, nicht recht glauben. Ich witterte eine fortbestehende Beziehung irgendeiner Art zwischen ihm und Terry Gilman. Und hier stand ich und begehrte ihn. Verdammt noch mal.
    »Ich komm sehr gut ohne dich zurecht«, erklärte ich.
    »Du hältst es nicht mal eine Nacht aus.«
    Dieser eingebildete Idiot! »Fünfzig Dollar, daß ich’s aushalte.«
    »Du willst wetten?« Seine Stimme klang ungläubig.
    »Wer zuerst in die Knie geht, zahlt.«
    Morelli zog drohend die Brauen zusammen, seine Augen verengten sich. »Gut. Ich werd’s bestimmt nicht sein, Süße.«
    »Ha!«
    »Ha!«
    Ich machte auf dem Absatz kehrt und rannte die Treppe rauf. Ich putzte mir die Zähne, zog mein Nachthemd an und kroch ins Bett. Eine halbe Stunde lang lag ich grollend in der Dunkelheit, fühlte mich einsam, wünschte, Rex wäre nicht in der Küche, fragte mich, was in mich gefahren war, daß ich mich auf diese idiotische Wette eingelassen hatte. Angst, dachte ich. Die Angst war in mich gefahren. Die Angst, wieder fallengelassen zu werden. Die Angst, überwältigt zu werden. Die Angst vor defekten Kondomen. Am Ende stand ich auf und ging die Treppe wieder runter.
    Morelli lag in seinem Lieblingssessel vor der Glotze. Er maß mich mit einem langen, nachdenklichen Blick.
    »Ich wollte nur Rex holen«, sagte ich und rauschte an ihm vorbei.
    Morelli beobachtete mich immer noch, als ich mit dem Hamsterkäfig im Arm zurückkehrte. Sein Blick war abwägend und machte mich nervös.
    »Was ist?« sagte ich.
    »Niedliches Nachthemd.«
    Am Sonntag morgen machte ich die Augen auf und dachte über Maxine Nowicki nach. Seit einer Woche arbeitete ich jetzt an dem Fall. Es kam mir vor, als wären es drei. Ich schlüpfte in Shorts und T-Shirt und trug Rex wieder in die Küche runter.
    Morelli blickte von seiner Zeitung auf, als ich reinkam. Er warf einen Blick auf mein ungekämmtes Haar und lächelte. »Willst du mir helfen, die Wette zu gewinnen?«
    Ich schenkte mir eine Tasse Kaffee ein und betrachtete die weiße Papiertüte auf dem Tisch. »Donuts?«
    »Ja. Eigentlich wollt ich in die Kirche, aber dann hab ich lieber Donuts gekauft.«
    Ich setzte mich ihm gegenüber und nahm mir ein Cremedonut. »Ich schlag mich jetzt seit einer Woche mit diesem Nowicki-Fall rum und hab den Eindruck, daß ich nicht den geringsten Fortschritt mache.«
    »Stell dir vor, wie sich der fröhliche Metzgermörder fühlt. Der hackt die Leute zusammen und macht auch keine Fortschritte.«
    »Das ist wahr.« Ich griff hinter mich nach dem Telefon und rief bei Kuntz an. »Meldet sich niemand.«
    Morelli warf Rex ein Stück Donut hin und schenkte sich Kaffee nach. »Vielleicht sollten wir da heute morgen mal vorbeifahren.«
    Ich horchte auf. »Du hast wohl so’n Gefühl, wie ihr Bullen das nennt?«
    »Ein ungutes Gefühl.«
    Da mußte ich ihm zustimmen. Auch ich hatte ein ungutes Gefühl. Ich verdrückte zwei Donuts, las die Comics und ging nach oben, um zu duschen. Ich sperrte nicht ab, aber Morelli kam nicht. Gut, sagte ich mir. Um so besser.
    Morelli wartete auf mich, als ich runterkam.
    »Fertig«, sagte ich.
    Morelli musterte die große schwarze Ledertasche, die ich über der Schulter hängen hatte. »Da hast du doch ne Kanone drin, stimmt’s?«
    »Herrgott noch mal, Morelli, ich bin Kopfgeldjägerin.«
    »Hast du die Genehmigung, eine verdeckte Waffe zu tragen?«
    »Du weißt genau, daß ich die nicht hab.«
    »Dann weg mit der Waffe.«
    »Du trägst doch auch eine!«
    »Ich bin Polizist.«
    Ich prustete verächtlich. »Na wenn schon.«
    »Jetzt hör mir mal zu«, sagte Morelli. »Die Sache ist ganz einfach: Ich bin Polizist, und ich kann nicht mit dir aus dem Haus gehen, wenn ich weiß, daß du eine verdeckte Waffe bei dir trägst, obwohl du keine Genehmigung dazu hast. Und außerdem krieg ich Muffensausen, wenn ich mir dich mit einer Kanone in der Hand vorstelle.«
    Mit Recht. »Na schön«, sagte ich und nahm die Pistole aus meiner Tasche. »Komm dann bloß nicht hilfeschreiend zu mir gelaufen.« Ich schaute mich um. »Wo soll ich das Ding hintun?«
    Morelli verdrehte die Augen und

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